Zentrum für Ambulante Kultur und Kommunikation
Das Zentrum für Ambulante Kultur und Kommunikation (ZAKK) war ein selbstverwalteter Alternativ-Treff in Passau, der von 1999 bis 2013 bestand. Es stellte Räumlichkeiten für zahlreiche örtliche Gruppen und Initiativen zur Verfügung; Freitags herrschte Kneipenbetrieb, Konzerte und Parties fanden meist Freitag und Samstag statt.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Gründung und Finanzierung
Im März 1999 gründeten politische Aktivisten das ZAKK „als Gegenentwurf zum provinziellen, konservativen bis braunen Passau und Niederbayern“, wie die Initiatoren selbst sagten. Seitdem trafen sich dort Menschen, „die ohne Konsumzwang diskutieren, politische Aktionen vorbereiten aber auch Konzerte besuchen und feiern wollen“, hieß es in der Selbstbeschreibung weiter. Das ZAKK war ein autonomes Projekt, das keine staatliche Förderung erhält. Es finanzierte sich neben Spenden und Getränkeverkauf zu einem großen Teil über den Förderverein „Kultur Kommunikation und Information im ZAKK e.V.“.
Kündigung
Nachdem sich die Mieter über den 115 Quadratmeter großen ZAKK-Räumen schon mehrmals über die lauten Konzerte beschwert hatten und die Polizei schon einige Male nachts vor der Tür stand, wurde dem ZAKK von Hauseigentümer Dr. Werner von Glasenapp zum August 2011 gekündigt. Nach einer Einigung beider Parteien wurde diese Kündigung jedoch zurückgenommen. Nachdem die vereinbarte Ruhe aber lediglich von kurzer Dauer war, wurde zum 31. Mai 2012 eine erneute Kündigung ausgesprochen. Weil die Verantwortlichen im ZAKK sich davon aber unbeeindruckt zeigten und weder die Schlüssel ausgehändigten noch die Miete weiter zahlten, strengte Glasenapp in der Folge eine Räumungsklage an.
Nach der Räumungsklage und einem anschließenden Vergleich wurde letzten Endes der 31. März 2013 als Auszugstermin festgelegt. Allerdings sah sich das ZAKK außer Stande, diesen Termin einzuhalten, da es – einer Pressemitteilung des Fördervereins zu Folge – noch keine anderen Räumlichkeiten als Ersatz gefunden habe. Daher musste das ZAKK schließlich am 6. Mai mit Gerichtsvollzieher und Polizei geräumt werden. Zuvor hatten am Nachmittag des 4. Mai knapp 100 junge Leute auf ironische, skurrile und friedliche Weise gegen die Schließung des ZAKK demonstriert und dabei die Spießigkeit der Passauer Bürger überspitzt mit „Schauspielern“ dargestellt. Die Demonstranten verliehen mit der Kundgebung ihrer „Freude“ darüber Ausdruck, dass „nach jahrelanger Feierei linker Chaoten endlich Ruhe im Unteren Sand“ einkehrt und es vorbei ist mit dem „linken Punk-Terror“. „Recht und Ordnung statt linkes Chaos“ und „Freiräume wegsperren“ oder „Was bleibt ist der Konsum“ sowie „Landjugend statt Antifa“ forderten die Transparente.
Gruppen
- Antifa Passau
- Attac Passau
- Bildungskreis für Freie Software
- Linux User Group Passau
- Organisation herrschaftskritischer Menschen (OHM)
Kontakt
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ZAKK
Unterer Sand 3-5
94032 Passau
Telefon: +49 851 2256540
Nächste Bushaltestelle: Passau, Stadttheater |
Literatur
- Franz Danninger: Mietvertrag gekündigt – das ZAKK steht vor dem Aus. In: Passauer Neue Presse vom 31. Mai 2012 (S. 21)
- Franz Danninger: Räumungsklage: ZAKK geht nicht freiwillig. In: Passauer Neue Presse vom 14. Juli 2012 (S. 23)
- Sandra Hatz: Trotz Räumungsklage: ZAKK feiert weiter. In: Passauer Neue Presse vom 7. April 2013 (S. 17)
- Theresia Wildfeuer: „Wir beruhigen euch alle.“ In: Passauer Neue Presse vom 6. Mai 2013 (S. 26)