Kreisgrabenanlage Unternberg

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Die Kreisgrabenanlage Unternberg im Modell -Foto: Schwarzbözl

Die Kreisgrabenanlage von Künzing-Unternberg zeigt die frühe Besiedelung des Orts.

Zwei kreisförmige Gräben rund um einen doppelreihigen, runden Pallisadenzaun, vier Toröffnungen führen zu einem Versammlungsplatz in der Mitte: Kreisgrabenanlagen aus der Jungsteinzeit wie die in Unternberg geben den Archäologen noch immer Rätsel auf.

Bereits 1928 beobachtete der Bauingenieur Hanns Neubauer bei einer Bahnfahrt ein Grabenprofil in einer Lössgrube bei Unternberg. Dass es sich dabei um eine kreisförmige Grabenanlage handelte, erkannten die Archäologen erst 1977 durch die Luftbildaufnahmen von Otto Braasch. Er erkundete von Landshut aus weite Teile Niederbayerns aus der Luft, so dass zwischen 1977 und 1980 weitere Anlagen in Schmiedorf (Osterhofen), Gneiding (Oberpöring), Ramsdorf (Wallerfing), Meisternthal (Landau) und Viecht bei Landshut entdeckt wurden. Ebenso gab es dann auch Bilder von der bereits 1921 entdeckten Anlage bei Kothingeichendorf (Landau), zudem verdeutlichten Magnetspektrometermessungen die Struktur.

Sechs der niederbayerischen Anlagen konzentrierten sich auf den Donauraum südlich der Isar. Erst im Jahr 2000 wurde eine weitere Anlage in Irlbach, Landkreis Straubing-Bogen, festgestellt.

Neben dem Graben- und Pallisadensystem wurden in Unternberg zahlreiche Knochen, aber auch Keramik gefunden. Gefäße, die in der Region selbst hergestellt wurden, dazu Importware, die aus der Lengyel-Kultur in Niederösterreich und Ungarn stammen, wo sich zahlreiche Vorbilder dieser Kreisgrabenanlagen befinden. Dort existierte das Phänomen der Kreisgrabenanlagen nur für etwa 250 Jahre. Auch Unternberg deckt diesen Zeitrahmen ab: 4850 vor Christus wurde mit dem Bau begonnen, 4550 vor Christus endete die Nutzung der Anlage.

Literatur