Manegold Graf von Berg
Manegold Graf von Berg (* 1140/50er-Jahre; † 10. Juni 1215 in Wien) war ein Benediktiner und von 1206 bis 1215 der 33. Bischof von Passau. Er war der jüngere Bruder der Bischöfe Heinrich und Diepold. Ein weiterer Bruder war Bischof Otto II. von Freising.
Leben und Wirken
Im Jahr 1183 wurde Manegold Graf von Berg durch seinen Bruder (der zu dieser Zeit bereits Passauer Bischof war) als Abt des Klosters Kremsmünster eingesetzt – gegen den Willen der Mönche. 1190 erhielt er als Abt von Tegernsee von seinem Bruder Otto die Propstei Dietramszell. Am 6. Dezember 1195 nahm Manegold am Wormser Reichstag teil und begleitete im Jahr 1197 Bischof Wolfger und Herzog Friedrich von Österreich auf dem Ersten Kreuzzug.
Im Fühjahr 1206 wurde Manegold zum Bischof von Passau erhoben. Er lag in Streit mit den Grafen von Ortenburg, die das Umland stark verwüsteten. Zum Schutz der Stadt ließ er 1209 die Stadtmauer an Donau und Inn erbauen.
In seine Amtszeit fiel 1210 auch der Aufstand der Passauer Bevölkerung gegen die Juden. Manegold erklärte sich in der Folge gegenüber den Juden zu Entschädigungen bereit. Außerdem begannen die österreichischen Herzöge (hier vor allem Herzog Leopold VI.) während Manegolds Regentschaft mit dem Versuch, die Ostmark von der Zugehörtigkeit zum Bistum Passau zu lösen und stattdessen eigenständige Bistümer zu gründen.
Literatur
- Franz Mader, Stadtarchiv Passau: Tausend Passauer. Passau 1995, ISBN 3-924484-98-8 (S. 150)
Vorgänger Poppo |
Bischof von Passau 1206 bis 1215 |
Nachfolger Ulrich II. |