Maria Uhrmann

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Maria Uhrmann (* 3. August 1914 in Grassau, Oberbayern; † 8. April 2004) war eine Rudertinger Lehrerin. Sie ist Namensgeberin der Maria-Uhrmann-Straße in Ruderting.

Leben und Wirken

Jugend, Ausbildung und Auswanderung

Maria Uhrmann wurde am 3. August 1914 im oberbayerischen Grassau geboren. Nach der Volksschule besuchte sie eine weiterführende Schule und eignete sich kaufmännische Kenntnisse und Grundlagen der englischen Sprache an. Sie war bereit, mit Eltern und Bruder nach Kanada auszuwandern. Vater und Bruder hatten bereits Arbeit und Wohnung gefunden und alles geregelt. Mutter Kreszenz und Tochter Maria Uhrmann verkauften das Wohnhaus, verfrachteten Möbel und Gerätschaften nach Hamburg, um sie aufs Schiff zu bringen und warteten in Saming an der deutsch-österreichischen Grenze lediglich auf die Einreiseerlaubnis der kanadischen Behörde. Die Papiere trafen bald für Maria ein, aber nicht für ihre Mutter. Denn deren Gesundheitstest war negativ verlaufen. Ein undefinierbarer Hautausschlag am Hals der Mutter verhinderte deren Aufnahme in Kanada. Also waren die beiden Frauen ohne Zukunftsperspektive der Verzweiflung nahe. Dass die abschreckende Hautveränderung ursächlich der Aufregung zuzuschreiben war, stellte sich erst später heraus.

Wendepunkt: Ruderting statt Kanada

Als die fromme Maria Uhrmann vor dem Gnadenbild der Muttergottes in Mariahilf zu Passau betete, lernte sie Marianne Zitzlsberger, die Tochter des Firmenteilhabers der Fleisch- und Wurstwarenfabrik Zitzlsberger & Muttenhammer aus Ruderting, kennen. Die 18-Jährige war Mitglied des Dritten Ordens, dieser weltlichen franziskanischen Gemeinschaft, und fand in Marianne eine hilfsbereite Zuhörerin.

Marianne Zitzlsberger setzte sich bei ihrem Vater Ludwig für Maria ein, dem es gelang, die junge Frau im Rudertinger Büro bei Z & M unterzubringen. Dort trat Maria am 1. Februar 1934 ein und fand eine Wohnung für sich, die Mutter und für Vater mit Bruder, die nicht allein in Kanada bleiben wollten. Maria Uhrmann wurde als tüchtige Kontokorrentbuchhalterin mit der Erledigung der Kassengeschäfte und Lohnverrechnungen betraut. Im Zeugnis stand: Uhrmann zeichnete sich aus „durch ihr bescheidenes Wesen und vorbildliche Führung in und ausserhalb der Geschäftstätigkeit“.

Schaffen und Wirken als Lehrerin

Dennoch verließ sie am 30. April 1946 auf eigenen Wunsch das Firmenbüro von Z & M und widmete sich der Ausbildung als Lehrerin im Seminar in Passau-Freudenhain. Nach erfolgreichem Abschluss wurde sie 1948 Lehrerin in Ruderting und unterrichtete meist die Schulanfänger. Sie erbaute 1958 neben dem neuen Schulhaus an der Bayerwaldstraße ein Wohnhaus für zwei Familien.

Nach 30 Dienstjahren schied Uhrmann 1978 als Konrektorin der Schule Ruderting aus dem Schuldienst, blieb aber ihren ehrenamtlichen Aufgaben im kirchlichen Bereich treu. Ihr Einsatz in der Bücherei, ihr Engagement in der Gemeinschaft Dritter Orden und ihre Aufbauarbeit für den kirchlichen Patenverein der Patendiözese Bijnor in Nordindien waren bemerkenswert. Hierbei kamen ihr die englischen Sprachkenntnisse zugute. Auf Antrag des Katholischen Pfarramts Ruderting widmete ihr der Gemeinderat die „Maria-Uhrmann-Straße“ im neuen Baugebiet an der Matthias-Koller-Straße.

Literatur

  • Eva Maria Öttl: Rudertinger Fleisch- und Wurstwarenfabrik Zitzlsberger & Muttenhammer. Ruderting 2010