Vinzenz II. Victorini
Vinzenz II. Victorini, auch Vinzenz Victorini jun., eigentlich Vinzenz Johann Baptist Victorini, (* 24. Dezember 1821 in Passau; † 9. Juli 1885 in Passau) war ein Passauer Hofapotheker aus der gleichnamigen Familie.
Leben und Wirken
Vinzenz Johann Baptist Victorini war der erstgeborene Sohn des Vinzenz Victorini und dessen Frau Anna. Er besuchte wie sein Vater das Passauer Gymnasium, erhielt seine Ausbildung in der väterlichen Apotheke, studierte dann in München und abolvierte dort die Apothekerprüfung.
Als sich sein Vater Vinzenz Victorini sen. im Jahr 1856 zur Ruhe setzte, übertrug er seinem Sohn die Apotheke im Wert von 30.000 Gulden. Allerdings ließ er sich zwei Hypotheken eintragen: Die erste, unverzinsliche, aber jederzeit kündbare Hypothek in Höhe von 10.000 Gulden stellte den „Zehrpfennig“ dar und sollte den Eltern ihren Austrag sichern, allerdings wohl auch das Wohlverhalten des Sohnes. Die zweite verzinsliche Hypothek in gleicher Höhe, war bei Heirat des Vinzenz Victorini jun. fällig, und sollte in bar an dessen Bruder Adolf Victorini gezahlt werden, der nach einer Gehirnhautentzündung geistig behindert war, und dessen Unterhalt sichern.
Vinzenz musste sich also nach einer Braut umsehen, die mindestens eine Mitgift in Höhe der Hypothek für seinen Bruder mit in die Ehe brachte. Er fand sie in Anna Lasser, der Tochter des Griesbacher Bäckermeisters Michael Lasser. Ihre Mitgift in Höhe von 12.000 Gulden ermöglichte die Eheschließung am 24. November 1856. Als Trauzeugen fungierten dabei der Kaufmann Anton Valentin Pummerer und Anna Lassers Onkel, der Schnittwarenhändler Mathias Silverio aus der Schrottgasse 12.
Anna schenkte ihrem Mann vier Kinder. Mathias Victorini (1859-1866) und Heinrich Victorini (1863-1881) starben noch vor ihrem Vater. Sein Sohn und designierter Nachfolger Vinzenz starb kurz vor seiner Approbation am 2. September 1885. So fiel die Hofapotheke je zur Hälfte an die Tochter Anna Victorini, die später ihren Cousin Friedrich Pummerer heiratete, und an die Witwe Anna Victorini, die ihren Gatten noch bis 1911 überlebte.
Galerie
Literatur
- Josef Zormaier: Die Passauer Hofapotheke. In: Ostbairische Grenzmarken XXVIII, Passau 1986 (S. 31-58)
- Franz Mader, Stadtarchiv Passau: Tausend Passauer. Passau 1995, ISBN 3-924484-98-8 (S. 241)