Wolfgang Josef Brehm

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Wolfgang Josef Brehm, 20. Juni 2006 in der Sankt Anna-Kapelle

Wolfgang Josef Brehm (* 20. Dezember 1948 in Heinersreuth; † 13. Oktober 2023 in Untergriesbach) war Bildhauer, Maler und Graphiker. Am Gymnasium Untergriesbach wirkte er als Kunsterzieher.

Leben

An der Akademie der Bildenden Künste München studierte Wolfgang Josef Brehm 1971–1977 Malerei, Bildhauerei und Kunsterziehung. 1976 schloss er mit dem Staatsexamen ab, 1977 erwarb er außerdem das Diplom für Bildhauerei. Sein akademischer Lehrer, der dänische Bildhauer Robert Jacobsen blieb ihm ein lebenslanges Vorbild, mit ihm teilte er auch die Liebe zum Jazz.

1976–1982 war er zunächst Kunsterzieher am Luitpold-Gymnasium in München, schließlich 1983–2011 am Gymnasium Untergriesbach. 1983–1985 und 1989 lehrte er Keramik an der Universität Passau.

Brehm war verheiratet mit Johanna Brehm (geb. Wohnout) und hatte mit dieser drei Töchter. Er lebte in Untergriesbach, wo er sein Atelier hatte und sich auch intensiv der Gestaltung des artenreichen Gartens widmete, der durch die Aufstellung von Werken zum mediterranen Skulpturengarten wurde. Aus ihm bezog er auch Hölzer für seine Arbeiten.

Schaffen

„Configuration“, Stelen aus Steinzeug, 2013, im Skulpturengarten in Untergriesbach

Wolfgang Brehm schuf Holzschnitte, Zeichnungen, Ölgemälde, Skulpturen, Plastiken und Installationen.

Immer wieder bezog Brehm externe Formen mit ein, so formte er zum Beispiel oft Verpackungen, wie Pralinenschachteln, in Gips ab und strukturierte damit Plastiken. In den letzten Jahren arbeitete er vermehrt mit Objets trouvés, zum Beispiel aus einem alten Bauernhaus, die er zu Installationen arrangierte. Sein Werk, sowohl das zweidimensionale als auch die Bildhauerei, ist von starker Reduktion gekennzeichnet. Graphik und Ölgemälde sind meist durch starke Farbkontraste und geometrische Formen, die zueinander in Bezug gesetzt werden, gekennzeichnet. Manchmal spielt der Künstler auf musikalische Rhythmen, meist aus dem Jazz, an. Auch bei der Bildhauerei überwiegt das Abstrakte. Archaische griechische Kunst, worauf auch Titel anspielen, war ihm Vorbild. Die menschliche Figur und ihre Repräsentation in äußerster Reduktion sind prägend für sein bildhauerisches Werk.

2001 beteiligte er sich im Landkreis Passau mit einem Werk am Höpflberg bei Breitenberg an der Kunstaktion Gipfelkunst[1].
Hanns Egon Wörlen erwarb für das Museum Moderner Kunst das Ölgemälde Übergreifende Form aus dem Jahr 1995.

Wolfgang Josef Brehm erhielt renommierte Ausstellungen vor allem in der Region, häufig in kleiner Gruppe mit anderen Künstlerinnen und Künstlern. 2002 stellte er mit Renate Christin und Gabi Hanner beim Kunstverein Passau (Kurat: Thomas Vogl) in der Sankt Anna-Kapelle aus, 2014 erneut beim Kunstverein Passau mit Nina Seidel und Sieglinde Weindl (Kurat: Philipp Ortmeier). 2021 widmete ihm (gemeinsam mit Fred Karl) der Kunst- und Kulturverein Obernzell im Schloss Obernzell eine Ausstellung unter dem Titel „Im Dialog“ (Kurat: Johanna Schmid). 2022 stellte er im Grafikmuseum Stiftung Schreiner in Bad Steben aus. Bei größeren Gruppenausstellungen war er auch im Ausland vertreten.

Literatur

  • Martin Ortmeier: Das Ganze und seine Teile – Wolfgang Josef Brehm. In: Passauer Kunst Blätter 28 (2/2001), S. 16
  • Stefan Rammer: Wolfgang Brehm – ein kurzer Blick in die Ferne, so nah. In: Jahrbuch 2011. Chronik für das Passauer Land, Donau-Wald-Presse-GmbH, Passau 2012, ISBN 978-3940782-08-3, S. 264–265.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Siehe: Martin Ortmeier. Auf allen Gipfeln ist Kunst – Der Landkreis Passau geht mit Kunst hoch hinaus. In: Passauer Kunst Blätter 28 (2/2001), S. 18–19