Donaukraftwerk Jochenstein AG
Die Donaukraftwerk Jochenstein AG (DKJ) ist ein 1952 gegründetes Elektrizitätsunternehmen mit Sitz in Untergriesbach. Es ist unter anderem auch Projektträger des geplanten Energiespeichers Riedl.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Dt.-österr. Gemeinschaftsprojekt
Die DKJ wurde 1952 für den Bau des Kraftwerks Jochenstein als Aktiengesellschaft nach deutschem Recht gegründet; dies geschah unmittelbar nach dem Abschluss eines entsprechenden Regierungsabkommens zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Österreich im Februar 1952. Eigentümer waren bis 2013 zu je 50 Prozent die Verbund AG (Österreich) und die Rhein-Main-Donau AG (Deutschland). Das Regierungsübereinkommen sicherte eine Aufteilung der Investitionen und der Stromlieferung je zur Hälfte an Österreich und Deutschland.
Seit dem 1. Juli 1999 lag die Betriebsführung des Kraftwerks Jochenstein sowie aller Kraftwerke der Österreichisch-Bayerische Kraftwerke AG (ÖBK) bei der Grenzkraftwerke GmbH (GKW).
Eigentümerwechsel
Bis zum März 2013 trennte sich die Rhein-Main-Donau AG von ihrem 50-Prozent-Anteil an der DKJ, dieser Teil ging an die österreichische Verbund AG – die DKJ-Anteile kamen damit zu 100 Prozent in österreichische Hand. Hinter der neuen Eigentümerstruktur steht ein Tauschgeschäft: E.ON als Muttergesellschaft der Rhein-Main-Donau AG überlässt der Verbund AG ihre jeweils 50 Prozent-Anteile an acht Wasserkraftwerken in Bayern an Inn und Donau, im Gegenzug übernimmt E.ON 50 Prozent der Verbund-Anteile am türkischen Energieversorger Enerjisa. Die E.ON will sich in der Türkei etablieren, die Verbund wird zweitgrößter Wasserkrafterzeuger in Deutschland und größter in Bayern. Alle rund 200 Mitarbeiter der Kraftwerke wurden übernommen, den Wert des Deals bezifferten die Unternehmen auf 1,5 Milliarden Euro.
Im Detail erwarb die Verbund AG folgende Wasserkraftwerke: die auf deutschem Staatsgebiet gelegenen Anlagenteile der Wasserkraftwerke Ering, Egglfing und Nußdorf mit einer anteiligen Erzeugung von 592 Millionen kWh, den 50 Prozent-Anteil an der ÖBK mit den Wasserkraftwerken Oberaudorf-Ebbs, Simbach-Braunau, Schärding-Neuhaus sowie Passau-Ingling mit einer anteiligen Erzeugung von 994 Millionen kWh, – 50 Prozent der DKJ mit einer anteiligen Erzeugung von 425 Millionen kWh, 50 Prozent der Anteile an der GKW, die als Betriebsführungsgesellschaft der ÖBK und DKJ-Kraftwerke tätig ist. Zusätzlich wurden die 50 Prozent Anteile der E.ON am Energiespeicher Riedl (300 MW) erworben.
Kontakt
Donaukraftwerk Jochenstein AG
Am Kraftwerk 2
94107 Untergriesbach
Telefon: +49 8591 916-101
Literatur
- PNP: Jochenstein: Denkmal über Grenzen. In: Passauer Neue Presse vom 18. Oktober 2012 (S. 35)
- Martin Riedlaicher: Donaukraftwerk geht voll in österreichische Hände. In: Passauer Neue Presse vom 6. Dezember 2012 (S. 36)
- Martin Riedlaicher: „Das Beste, was uns passieren konnte.“ In: Passauer Neue Presse vom 7. Dezember 2012 (S. 31)
- Martin Riedlaicher: Hintergründe und Zahlen zur DKJ-Übernahme. In: Passauer Neue Presse vom 7. Dezember 2012 (S. 31)
- Franz Gilg: Inn-Kraftwerke haben neuen Besitzer. In: Passauer Neue Presse vom 9. Mai 2013 (S. 31)