Ludwig Heinrich Krick

Aus RegioWiki Niederbayern
Wechseln zu: Navigation, Suche
In diesem Artikel fehlen noch Bilder oder Fotos.
Dieser Artikel ist leider noch ohne Bebilderung. Wenn Sie über passende Bilder oder Fotos verfügen, dann laden Sie sie bitte hoch (unter Beachtung der Lizenzregeln) und fügen sie in diesem Artikel ein. Danach können Sie diese Kennzeichnung entfernen.


Prälat Dr. Ludwig Heinrich Krick (* 24. Juli 1843 in Passau, † 11. Juni 1933 ebda.) war katholischer Geistlicher und Domdekan sowie Generalvikar in der Diözese Passau.

Leben und Wirken

Seine Eltern waren der aus der Röhn stammende königliche Zolleinnehmer Heinrich Krick und dessen Ehefrau Maria, geborene Wimmer. Er besuchte von 1849 bis 1851 die Volksschule in der Innstadt und nach einem Umzug von 1851 bis 1854 die Volksschule in der Altstadt von Passau. Am 30. April 1854, zwei Tage nach dem Tod seiner Mutter, empfing er in der Heiligkreuz-Kirche die Erstkommunion.

Vier Monate später trat er in das Bischöfliche Knabenseminar St. Maximilian ein. Nach dem Abitur am Leopoldinum studierte er am Königlichen Lyzeum von 1862 bis 1866 Philosophie und Theologie. Seit dem 13. Oktober 1862 war er Alumnus des Bischöflichen Klerikalseminars St. Stephan.

Krick wurde am 27. Juni 1866 im Dom St. Stephan durch Bischof Heinrich von Hofstätter zum Priester geweiht. Die Primiz feierten damals alle Neupriester zwei Tage nach der Priesterweihe in Form einer stillen Messe an den Seitenaltären des Domes, während der Bischof am Hochaltar ein Pontifikalamt zelebrierte. Krick feierte Nachprimizen am 1. Juli 1866 in Herzogsreut, wo sich inzwischen seine Verwandten befanden und am 8. Juli 1866 in der Pfarrkirche St. Gertraud, seiner Taufkirche.

Seine Seelsorgetätigkeit begann als Kurat im Bischöflichen Priesterhaus zum Heiligsten Herzen Jesu in Mariahilf ob Passau. Am 28. Juli 1867 wurde Krick Koadjutor in der Pfarrei Otterskirchen. Nach dem Tod des dortigen Pfarrers war Krick bis zur Wiederbesetzung Pfarrprovisor. Im Februar 1871 wurde er als Pfarrprovisor in spiritualibus (für alle seelsorglichen Belange) in die Pfarrei Zeholfing versetzt. Im Mai 1871 belegte er bei der Pfarrkonkursprüfung in Passau mit Note 1 den ersten Platz unter den 19 Kandidaten.

Nach dem Tod von Pfarrer Brunner im Mai 1874 wurde Krick Pfarrverwalter in Zeholfing. Nach der Ernennung eines neuen Pfarrers trat er am 16. November 1874 eine Stelle als Kooperator in der Pfarrei Neßlbach an. Im Januar 1875 übernahm er anstelle des altersschwachen Pfarrers Anton Pieringer dort auch die Pfarrverwaltung. Am 18. Mai 1876 wurde Krick Kooperator in der Pfarrei Kirchham, am 7. Oktober 1876 Kooperator in der Pfarrei Beutelsbach.

Am 2. März 1877 erreichte ihn die Berufung zum zweiten Domkooperator in der Dompfarrei Passau – St. Stephan. 1879 und 1880 erschienen Kricks erste große Handbücher zu Kirchenrechts- und Verwaltungsfragen. Im September 1887 bewarb er sich um die Pfarrei Dommelstadl. In dieser Zeit veröffentlichte er unter anderem sein drittes Handbuch sowie zahlreiche Aufsätze. Am 16. August 1893 wurde er als Vertreter der selbstständigen Pfarrer zum Mitglied des Landrats für Niederbayern gewählt. Bis 1899 übte er dieses Amt aus.

Am 12. Januar 1899 wurde er per Akklamation vom Domkapitel einstimmig zu Domkapitular gewählt. Am 19. Februar 1899 erfolgte seine Installierung und Ernennung zum Mitglied des Geistlichen Rates durch Bischof Michael von Rampf. Mit Wirkung vom 1. Januar 1909 ernannte ihn Bischof Sigismund Felix Freiherr von Ow-Felldorf zum Generalvikar.

Am 1. Juni 1923 schlug das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus Krick als Domdekan vor. Obwohl bereits achtzig Jahre alt, übernahm er dieses Amt und blieb zugleich, unterstützt von Franz Seraph Riemer, weiterhin Generalvikar. Erst zum Jahresende 1930 wurde Krick auf eigenen Wunsch vom Amt des Generalvikars entbunden. Er verstarb am 11. Juni 1933 an Arteriosklerose und Schrumpfniere in seiner Wohnung Steinweg 7 und wurde in der Gruft der Domherren an der Nordseite der Severinskirche bestattet.

Veröffentlichungen

Krick hat sich besonders durch seine schriftstellerische Tätigkeit einen Namen gemacht. 1878 erschien sein Erstlingswerk Handbuch der Verwaltung des Kirchenvermögens im Königreiche Bayern diesseits des Rheins. Schon ein Jahr später veröffentliche er das Handbuch des kath. Pfründewesens in Bayern. Sein umfangreichstes Werk mit 736 Seiten wurde das Handbuch der Verwaltung des katholischen Pfarramtes mit Rücksicht auf die im Königreich Bayern geltenden kirchenrechtlichen und staatlichen Bestimmungen. Zusammen mit den Passauer Professoren Georg Pell und Anton Linsenmayer war er Mitbegründer und Herausgeber der von 1890 bis 1920 erscheinenden Theologisch-praktischen Monatsschrift.

1903 legte Krick das Necrologium Cleri Passaviensis vor, ein kalendarisch geordnetes Verzeichnis der verstorbenen Geistlichen der Diözese Passau von der Säkularisation bis 1902. Von diesem Standardwerk erschienen 1930, 1957, 1975 und 2000 weitere Auflagen. Ebenfalls aus dem Jahr 1903 stammt das Werk Personalstand der im Jahre 1803 aufgehobenen Stifte und Klöster im jetzigen Gebiet des Bistums Passau. Sein Werk Die Christlichen Tugenden wurde 1903 ins Flämische und 1908 ins Französische übersetzt.

1911 erschien sein umfangreiches Quellenwerk Chronologische Reihenfolgen der Seelsorgevorstände und Benefiziaten des Bistums Passau. Mit seinen Lebensdaten von über 11000 Priestern und kurzen Angaben zur Geschichte der einzelnen Pfründe ist es von großer Bedeutung für die Geschichtsschreibung der einzelnen Pfarreien. 1922 folgte Das ehemalige Domstift Passau und die ehemaligen Kollegiatstifte des Bistums Passau sowie 212 Stammtafeln adeliger Familien, denen geistliche Würdenträger des Bistums entsprossen sind. 1923 wurde sein letztes Sammelwerk Die ehemaligen stabilen Klöster des Bistums Passau aufgelegt. 1925 und 1927 erschienen zwei kleinere Schriften zur Passauer Stadtgeschichte.

Von großer Bedeutung für die Diözesangeschichtsforschung sind seine Handbücher und die auf unermüdlich eifrigen Quellenforschungen beruhenden Nachschlagewerke, besonders die chronologischen Reihenfolgen der Seelsorgsvorstände und Benefiziaten, sowie der Stifte und Klöster im Bistum. Für die Veröffentlichung seiner Werke erbrachte Krick mehr als 10000 Goldmark aus eigenen Mitteln.

Die Universität Freiburg ernannte ihn 1903 zum Dr.theol.h.c.; 1912 wurde er Päpstlicher Hausprälat und erhielt den Bayer. Verdienstorden vom hl. Michael III. Klasse und andere hohe Auszeichnungen.

Auszeichnungen

  • Königlicher Verdienstorden vom Hl. Michael IV. Klasse (Weihnachten 1900)
  • Ehrendoktorwürde der Universität Freiburg in der Theologie (7. Juli 1903)
  • Bayerischer Verdienstorden III. Klasse (Weihnachten 1910)
  • Päpstlicher Hausprälat (1912)
  • Steckkreuz des König-Ludwig-Ordens (1916)

Literatur