Benutzer:MausGrau/Meteoritenkraterfeld 11x7km nördlich von Burghausen?
Um das Jahr 2000 hatten Heimatforscher im Landkreis Altötting kraterähnliche Strukturen entdeckt und bei Sondierungen bis dahin unbekannte metallische Partikel gefunden.
Es kam die Idee auf, daß es sich möglicherweise um einen Meteoriteneinschlag handeln könnte.
Eine Forschergruppe der LMU aus München untersuchte daraufhin einen Bereich würmzeitlicher Schotterflächen nördlich von Burghausen und veröffentlichte die Ergebnisse unter
- Meteoritenkraterfeld 11x7km nördlich von Burghausen?
- Fehr et al. (2005): A meteorite impact crater field in eastern Bavaria? A preliminary report[1]
Inhaltsverzeichnis
Ergebnis (Auszug)
„The above discussion indicates that the Burghausen area may host a large impact crater strew field.
To rejekt or accept this hypothesis, further investigations are needed.
...“
– Fehr et al. (2005)
– Meteoritics & Planetary Science 40, Nr. 2, 187-194 (2005)
Bestenfalls vermutete Impaktstrukturen
„…Solche Strukturen bestenfalls vermuteten Impaktursprungs umfassen in Deutschland unter anderem mehrere kreisrunde quartärzeitliche Depressionen im Gebiet des Chiemgaus (Ernstson et al. 2010) und bei Burghausen in Niederbayern (Fehr et al. 2005).“
– Schmieder, M & Buchner, E. (2013)
– Impaktereignisse in Europa – Impact events in Europe. Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Geowissenschaften, German Journal of Geosciences, Volume 164, Number 3, pp. 387-415.
Warum nur ein Teilbereich von 11x7 km und nur 12 Objekte?
Nach einer Pressemitteilung der Universität Würzburg aus dem Jahr 2004 hat das von CIRT postulierte eliptische Streufeld eine Ausdehnung von ca. 60km x 30km und weist über 80 kraterähnliche Strukturen auf.[2]
Um jedoch zu vermeiden, daß man eiszeitliche Löcher untersucht, hat sich die Forschergruppe bei der Bearbeitung auf ein Gebiet mit würmzeitlichen Schotterablagerungen, außerhalb von Moränen beschränkt.[3]
Positionsliste
Die meisten der aufgezeigten Objekte lassen sich mit bestehenden Beschreibungen und der Reliefkarte des BayernAtlas lokalisieren. Für einige kleiner Bodenmulden läßt sich die Position nicht eindeutig bestimmen.
Nummer | Name | Größe | Koordinaten Lat./Long. (WGS84) |
BayernAtlas |
---|---|---|---|---|
#001 | Schatzgrube | 14m ⌀ | 48.26009N 12.81212E | BayernAtlas Relief |
#002 | Laubergraben 2 | 12m ⌀ | 48.21737N 12.80713E | BayernAtlas Relief |
#003 | Laubergraben 3 | 10m ⌀ | 48.21697N 12.80810E | BayernAtlas Relief |
#004 | Depression 004 | 11m ⌀ | 48.21267N 12.77060E | BayernAtlas Relief |
#005 | xxx | ?m ⌀ | ??? | |
#006 | xxx | 5m ⌀ | ??? | |
#007 | Hohenwart | 9m ⌀ | angeblich zerstört | --- |
#008 | Depression 008 | 15m ⌀ | 48.21949N 12.80919E | BayernAtlas Relief |
#009 | xxx | ?m ⌀ | ??? | |
#010 | xxx | ?m ⌀ | ??? | |
#011 | Einsiedeleiche | 18m ⌀ | 48.21124N 12.73241E | BayernAtlas Relief |
#012 | Leonberg | 15m ⌀ | 48.28228N 12.81056E | BayernAtlas Relief |
Siehe auch
Einzelnachweis
- ↑ Fehr et al. (2005): A meteorite impact crater field in Eastern Bavaria? A preliminary report
- ↑ Mehr als 80 Meteoritenkrater rund um den Chiemsee entdeckt. Pressemitteilung 079/2004, Uni Würzburg
- ↑ DARGA R. und WIERER J. F. (2009): Der Chiemgau-Impakt – eine Spekulationsblase Oder: Der Tüttensee ist KEIN Kometenkrater