Berta-Hummel-Museum

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Eingang zum Berta-Hummel-Museum.

Das Berta-Hummel-Museum ist ein 1994 im Geburtshaus der Künstlerin Berta Hummel (sog. Hummelhaus) eröffnetes Kunstmuseum in Massing im Landkreis Rottal-Inn. Es beherbergt die größte zusammenhängende Sammlung von Gemälden Berta Hummels sowie die weltweit umfangreichste Sammlung von Hummelfiguren. Durch die Figuren zu weltweiter Bekanntheit geworden, hat sich das Museum zur Aufgabe gemacht die „unbekannte Seite“ der Künstlerin einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren. Leiter des Museums ist Alfred Hummel, der Neffe der Künstlerin.

Aktuelle Funde

Fast 65 Jahre nach dem Tod der Künstlerin Berta Hummel fanden sich im Archiv der ehemaligen Porzellanfabrik Goebel in Rödental in einem Stahlschrank viele Originalzeichnungen, handgezeichnete Kopien oder auch nachkolorierte Bilder, die speziell für die Fertigung der „Hummel-Figuren“ von Berta Hummel oder ihren Mitarbeiterinnen im Kloster geschaffen wurden. Ab 1935 gab es die Zusammenarbeit zwischen der Porzellanfabrik in Rödental und der Ordensfrau im fernen Kloster Sießen. Damals hatte niemand gedacht, dass die nach den Zeichnungen von Schwester Innocentia entstandenen Figuren einen solchen Siegeszug um die Welt antreten würden. Fast alle gefundenen Bilder wurden in Figuren oder Figuren-Gruppen umgesetzt; einige wenige aber auch nicht. Der Käufer des Goebel-Archivs gab auch dem Kloster Sießen Gelegenheit, aus dem Fundus einige schöne religiöse Motive zu erwerben; die verbliebenen 29 konnten nun der Sammlung im Geburtshaus der Künstlerin in Massing einverleibt werden.

Die Bilder werden nun katalogisiert, analysiert und so vorbereitet, dass sie in einer der Sonderausstellungen im Berta-Hummel-Museum für die Öffentlichkeit zu sehen sein werden.

Jubiläum der Hummel-Figuren

Im Jahr 1935 erfolgte in der Porzellanfabrik Goebel in Rödental bei Coburg erstmals der Versuch, die inzwischen schon sehr beliebten Kinderbilder der Ordensschwester M.Innocentia Berta Hummel aus Massing, meist ausgeführt in Kohle- und Kreidezeichnungen, durch Modelleure in dreidimensionale Gestalt fassen zu lassen. Eine Sonderedition erinnert nun an das 75-jährige Jubiläum.

Erstmals wurden die „Hummel-Figuren“ auf der Leipziger Messe 1935 gezeigt und hatten so einschlagenden Erfolg, dass sie in den schweren wirtschaftlichen Jahren der Kriegs- und Nachkriegszeit das Überleben des Goebel-Betriebes sicherten. Die Hummel Figuren waren nicht nur in Deutschland sondern auch im Ausland sehr populär (Der Berta-Hummel Fanclub zählte in den 90er Jahren bis zu 300.000 Mitglieder). Als im Goebel-Werk in Rödental die Arbeit eingestellt wurde übernahm die neugegründete „Manufaktur Rödental“ mit viel Sachverstand und unter Nutzung der Erfahrung der Modelleure und Porzellanmaler die verantwortungsvolle Aufgabe, in ihrem Sortiment auch wieder in gewünschter Qualität Figuren herzustellen, die auf die Zeichnungen der Künstlerin möglichst originalgetreu zurückgreifen.

Zum 75. Jubiläum werden 50 der weltweit beliebtesten Hummel-Figuren in das Sortiment aufgenommen und in einer limitierten Auflage von 75 Stück hergestellt. Alle Jubiläumsfiguren werden zusätzlich mit Aufsteller und Porzellan-Jubiläumsmedaillon versehen. Besucher des Berta Hummel-Museums in Massing haben die Möglichkeit, die zur Erinnerung an das Werk von Berta Hummel geschaffenen kleinen Repräsentanten einer liebenswerten, vertrauten Welt zu besichtigen. Was dabei besonders interessant sein dürfte, ist der Vergleich mit den Figuren, die nun schon 75 Jahre alt sind. Im Hummelhause wurden sie liebevoll gesammelt und bieten nun den Gästen des Museums, neben der Begegnung mit der „anderen Kunst“ der bekannten Malerin , einen wichtigen Blick auf die kleinen Figuren, die seit 75 Jahren so vielen Menschen in der Welt begeistern.

Ausstellungen

Freiheit & Geistesfreiheit

Das Hummel-Museum zeigt von Mai 2010 bis April 2011 die Ausstellung „Freiheit & Geistesfreiheit – Olaf Gulbransson trifft Berta Hummel“ mit insgesamt 103 Werken der Künstler. Gulbransson ist vor allem für seine Simplicissimus-Karikaturen bekannt, außerdem für seinen Porträt-Zeichnungen und Aquarelle. Bereich, die auch Berta Hummel beschäftigt haben. Deshalb fällt die große Vielfalt an Stilen und Techniken auf wie Aquarell, Grafitstift, Bleistift und Kohle, die beide Künstler beherrschten.

Gesucht Gefunden

Am 29. Januar 2013 eröffnete Bezirkstagspräsident Manfred Hölzlein die Ausstellung „Gesucht Gefunden – Wiederentdeckte Werke von Berta Hummel“ in Massing. Seit der Gründung des Museums im Jahre 1994 wurden annähernd 100 Werke von Berta Hummel wiederentdeckt. Teilweise handelt es sich um Bilder, die für viele Jahre im Besitz verschiedener Familien waren, die Erben jedoch keinen Bezug zur Kunst Berta Hummels hatten und deshalb dem Museum zum Kauf anboten. Ein nicht unerheblicher Teil, unter anderem die so genannte Kalenderblattserie, wurde aus einer amerikanischen Sammlung dem Museum angeboten. Im vergangenen Jahr konnten schließlich durch die Auflösung des Goebel-Hummelarchivs in Rödental 38 Bilder erworben werden. Hier handelt es sich um Motive, die größtenteils Vorlagen für die weltberühmten Hummelfiguren waren.

Nach vielen Ausstellungen zusammen mit bedeutenden deutschen Künstlern ist diese Ausstellung nun exklusiv Berta Hummel gewidmet. So gibt es neben den wiederentdeckten Werken, unter anderem einen Raum in dem einzig Blumenmotive gezeigt werden. Auch an die Hummelfiguren-Sammler wurde gedacht – in Vitrinen werden neben den Originalbildern die nach ihnen modellierten Hummelfiguren gezeigt.

Vom Bild zur Figur – 80 Jahre Hummel-Figuren

Im März 2015 wurde die Ausstellung „Vom Bild zur Figur – 80 Jahre Hummel-Figuren“ eröffnet, die für ein Jahr zu sehen sein wird. Sie dokumentiert den Weg der Zeichnungen und Bilder von Berta Hummels über ihre Modellierung bis hin zur fertigen Figur. Dazu werden die originalen Bilder von Berta Hummels zu sehen sein, zu welchen fast immer die passende Figur ausgestellt ist.

Das Museum ist Geschichte

Im Juli 2019 hat die Familie das Berta-Hummel-Museum geschlossen, weil ein wirtschaftlicher Betrieb nicht mehr möglich war. Bezirkstagsvizepräsident Dr. Thomas Pröckl hat sich für eine Übernahme der Sammlung und den Bau eines Ausstellungshauses im Freilichtmuseum Massing eingesetzt. Der Museumsleiter des Freilichtmuseums, Dr. Martin Ortmeier, hat bereits 2018 ein Bau- und Ausstellungskonzept vorgelegt, das die Tradition der Hummel-Figuren und deren Einbettung in das Patenbrauchtum in den Mittelpunkt stellen und unter dem Namen Berta Hummel-Sammlung im Freilichtmuseum Massing ein eigenes Gebäude für Sammlungsdeposition, Dauerausstellung, Sonderausstellung, Multimedia und Pädagogik erhalten sollte. Die Realisierung war bis Juli 2020 geplant.

Besucher aus den USA

Seit 1985 organisierte Sheila Bergmann mit dem Reisebüro „Tallyho Travel“ reisen zum Hummel-Museum ins Rottal. Das amerikanische Reisbüro aus dem Staat New York organisiert mehrmals im Jahr diese Reisen mit 30 bis 40 Teilnehmern. Die Teilnehmer sind dabei meist Sammler der Hummel Figuren aus ganz Amerika. Neben dem Museum besucht die Reisegruppe jeweils noch die Fabrik, das Kloster in Sießen, in dem Berta Hummel lebte und das Gelände der ehemaligen Frühlingsmesse.

Öffnungszeiten

  • Montag bis Samstag: 09:00 bis 17:00 Uhr
  • Sonntag: 10:00 bis 17:00 Uhr

Galerie

Kontakt

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Berta-Hummel-Straße 2
84323 Massing

Telefon: +49 8724 9602-50
Telefax: +49 8724 9602-99

E-Mail: info@hummelmuseum.de
Internet: www.hummelmuseum.de

Literatur