Edscha

Aus RegioWiki Niederbayern
Wechseln zu: Navigation, Suche
Dieser Artikel bedarf einer Überarbeitung.
Dieser Artikel wurde als überarbeitungswürdig markiert. Die Gründe dafür können Sie ggf. auf der Diskussionsseite nachlesen. Bitte helfen Sie mit, den Artikel zu überarbeiten und zu aktualisieren. Danach können Sie diese Kennzeichnung entfernen.
Scharnierproduktion im Edscha-Werk Hauzenberg. Foto: Edscha
Das Werksgelände in Hengersberg. Foto: Binder

Edscha mit Stammsitz in Remscheid ist ein leistungsstarker Partner der Automobilindustrie. Dabei kann das Unternehmen auf eine lange Tradition zurückblicken: 1870 von Eduard Scharwächter gegründet, hat sich Edscha vom einstigen Hersteller von Beschlägen für Kutschen zum weltgrößten Lieferanten für Scharniersysteme gewandelt. Heute bedient Edscha unter dem Dach des spanischen Automobilzulieferers Gestamp von weltweit 21 Standorten mit rund 4.500 Mitarbeitern nahezu alle Automobilhersteller mit seinen Produkten und seinem Know-how.

In jedem seiner Geschäftsbereiche nimmt Edscha eine Spitzenstellung im Wettbewerb ein. So ist Edscha Weltmarkt- und Innovationsführer für Türscharniere und Türfeststeller. Bei Betätigungssystemen wie Pedalwerken und Feststellbremsen sowie Antrieben zum vollautomatischen Öffnen und Schließen von Heckdeckeln und Heckklappen zählt Edscha zu den führenden europäischen Lieferanten dieser Produkte.

Gemeinsam mit den Automobilherstellern entwickeln die Expertenteams von Edscha überzeugende Lösungen für moderne Fahrzeugkonzepte. Mit kostenoptimierten und perfekt zugeschnittenen Produkten sichert Edscha seinen Kunden so Wettbewerbsvorteile. Nicht zuletzt macht eine hohe Fertigungskompetenz Edscha zu einem anerkannt verlässlichen First Tier Supplier.

Edscha Automotive Hengersberg GmbH

Seit 1963 produziert Edscha im niederbayerischen Hengersberg, dem größten Standort des Unternehmens in Deutschland. Auf einer Produktionsfläche von rund 30.000 Quadratmetern fertigt Edscha dort vor allem Scharniersysteme, Bremspedale, Handbremsen und elektrische Antriebe für Heckklappen. Der Standort Hengersberg überzeugt durch seine hohe Fertigungskompetenz und einen hohen Automatisierungsgrad in der Produktion.

Edscha Automotive Hauzenberg GmbH

Das Werk im niederbayerischen Jahrdorf bei Hauzenberg besteht seit 1984. Auf einer Produktionsfläche von rund 14.000 Quadratmetern produziert Edscha dort insbesondere Türscharniere und Türfeststeller sowie Heckklappenscharniere und Fußfeststellbremsen. Die Kernkompetenzen des Standortes Hauzenberg liegen in der Zerspanungs- und Montagetechnik.

Die Anfänge in nordrhein-westfälischen Remscheid

1870: Gründung des Unternehmens in Remscheid durch den damals 26-jährigen Eduard Scharwächter, dessen Namenskürzel später Pate für den Firmennamen wurde. Edscha liefert zunächst Scharniere, Beschläge und Schlösser für Kutschen und später auch für andere Fahrzeuge.

1913: Edscha konzentriert sich auf den Scharnierbereich und verkauft die Schlossfertigung.

1924: Richard Albert Bremicker, ein Großneffe von Eduard Scharwächter, tritt in das Unternehmen ein und wird von 1941 bis 1990 die Geschäfte führen.

1932: Erster Großserienauftrag für die Automobilindustrie. Edscha-Scharniere finden sich in Fahrzeug-Legenden wie Adler Trumpf, Hanomag Kurier oder Hanomag Sturm.

1963: Aufbau des neuen Werks im niederbayerischen Hengersberg.

1969: Ein Patent schafft die Grundlage für das Geschäft mit Lkw-Schiebeverdecken. Heute ist das Edscha-Verdeck Gattungsbegriff für Schiebeverdecke.

1975: Internationalisierung durch Aufbau erster eigener Produktionen im Ausland.

1984: Aufbau des neuen Werks im niederbayerischen Jahrdorf.

1985: Edscha erhält von BMW den Auftrag zur Fertigung des Cabrio-Verdecks für die Automobilserie 3. Dieser Auftrag begründet den späteren Geschäftsbereich Cabrio-Dachsysteme.

1990: Im November verlässt das hunderttausendste Cabrio-Dachsystem das Hengersberger Werk.

1994: Neudefinition der Unternehmensstrategie. Edschas "best-in-class"-Philosophie erfordert Konzentration auf Kernkompetenzen. Die Schrauben- und Stiftefertigung sowie die Produktion von Fahrerhäusern und Fahrerkabinen werden aufgegeben. Schließung von unrentablen Standorten und Forcierung der Internationalisierung.

1997: Im April findet ein Management-Buy-Out (MBO) der Edscha Gruppe statt. Sämtliche Anteile werden von Horst Kuschetzki, seit 1994 Geschäftsführer von Edscha, gemeinsam mit Finanzinvestoren übernommen. Das MBO garantiert die Eigenständigkeit der Edscha Gruppe, sorgt für Kontinuität in der Führung sowie in der Geschäftsentwicklung und stärkt die finanzielle Basis für ein globales Wachstum.

1999: Am 31. März notiert die Edscha-Aktie erstmals im Amtlichen Handel der Frankfurter Wertpapierbörse. Der Gang an die Börse ermöglicht den Zugang zu den Kapitalmärkten und die Mitarbeiter können am Unternehmen beteiligt werden.

2000: Im Juni übernimmt Edscha sämtliche Anteile des nordamerikanischen Scharnierspezialisten "Jackson Automotive Group Inc." in Jackson/USA. Durch diese Akquisition wird Edscha auch in Nordamerika Marktführer im Produktsegment Türscharniere und Türfeststeller. Erstmals seit 1993 wird kein neues Werk aufgebaut. Edscha ist nun weltweit präsent. Diese Tatsache kennzeichnet das vorläufige Ende des massiven Ausbaus der weltweiten Präsenz.

2002: Im Juli übernimmt Edscha den Münchner Fahrzeugentwickler "IVM Automotive". Die Entwicklungskapazitäten der Gruppe wachsen um 1.000 Mitarbeiter an elf Standorten in Deutschland und Spezialkenntnisse in Karosserieentwicklung und Design sowie Motor-, Antriebs- und Fahrwerkstechnik, Automobilelektronik, Prototypenbau und Erprobung und Gesamtfahrzeug-Projektorganisation.

2002/2003: Im Dezember 2002 übernimmt die "EdCar Beteiligungs GmbH & Co. KG", eine Erwerbergesellschaft, an der die Finanzinvestoren von "The Carlyle Group" mehrheitlich, aber auch die Vorstände der Edscha AG zu insgesamt 23 Prozent beteiligt sind, 70,5 Prozent des Grundkapitals der Edscha AG von den Mehrheitsaktionären. Im Rahmen des begleitenden öffentlichen Übernahmeangebots steigt dieser Anteil bis Februar 2003 auf über 98 Prozent des Grundkapitals. Auf Verlangen von EdCar findet am 23. Mai 2003 eine außerordentliche Hauptversammlung statt, die den Ausschluss der Minderheitsaktionäre (Squeeze-out) beschließt.

2004: Im Januar gehen mit der Eintragung des Übertragungsbeschlusses (Squeeze-out) der außerordentlichen Hauptversammlung vom Mai 2003 in das Handelsregister der Edscha AG sämtliche Aktien der Minderheitsaktionäre auf die "EdCar Beteiligungs GmbH & Co. KG" über. Nach vier Jahren und zehn Monaten endet die Börsennotierung der Edscha Aktie.

2005: Nach 36 Jahren verkauft Edscha im September 2005 den kleinsten von fünf Geschäftsbereichen, Lkw-Schiebeverdecke, an einen schwedischen Hersteller von Lkw-Anhängerkupplungen, der dem Bereich neue Synergien und Perspektiven erschließen kann.

2006: Edscha stellt sich neu im Wachstumsmarkt Asien auf. Mit der "Edscha Automotive Technology (Shanghai) Co., Ltd." gründet die Edscha Gruppe im Mai erstmals eine hundertprozentige Tochtergesellschaft in China. Sie übernimmt die Funktion einer Asien-Zentrale und steuert die weiter an Bedeutung gewinnenden Aktivitäten in dieser Region. Mit sieben Standorten für Produktion, Vertrieb und Anwendungsentwicklung ist Edscha in allen strategisch wichtigen Zentren in Asien vertreten.

2007: Im März trennt sich die Edscha Gruppe von "IVM Automotive" (München) und damit von ihrem Geschäftsbereich Fahrzeugentwicklung. Edscha konzentriert sich nun auf das Geschäft mit Karosserieprodukten sowie Cabrio-Dachsystemen.

2009: Am 2. Februar stellt der Vorstand der Edscha AG Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens für die europäischen Standorte der Edscha Gruppe. Grund dafür sind massiv rückläufige Entwicklungen am weltweiten Automobilmarkt in Kombination mit einem deutlich verschlechterten Zugang zur Finanzierung auf den Kapitalmärkten. Notwendige Sanierungsmaßnahmen werden eingeleitet und das Unternehmen fortgeführt.

2010: Im Januar übernimmt die Webasto AG die Edscha-Sparte Cabrio-Dachsysteme. Durch die Übernahme bleiben sämtliche Arbeitsplätze und Standorte erhalten. Im März genehmigen die Kartellbehörden die Übernahme der Geschäftseinheit Karosserieprodukte durch den spanischen Automobilzulieferer Gestamp Automoción. Unter dem Dach von Gestamp Automoción hat Edscha beste Chancen, sich erfolgreich am Markt zu behaupten.

2012: Edscha baut seinen Status als Technologieführer konsequent weiter aus. Hohe Investitionen in Mitarbeiter, neue Standorte, Maschinen und Anlagen sichern die Zukunft nachhaltig.

Geschäftsführung der Edscha Holding GmbH

Torsten Greiner

Torsten Greiner ist seit dem 1. Juli 2011 Vorsitzender der Geschäftsführung der Edscha Holding GmbH. Er trägt die strategische Gesamtverantwortung für die Geschäftsentwicklung von Edscha.

Vor seinem Wechsel zu Edscha war Greiner als Mitglied der Brose Gruppengeschäftsführung für die Brose Schließsysteme GmbH in Wuppertal verantwortlich, deren Geschäfte er seit 2005 erfolgreich geführt hatte. Seit 1994 arbeitete der Diplom-Ingenieur der Fachrichtung Maschinenbau für die Bosch Gruppe. Dort übernahm Greiner 2001 als Fertigungsleiter die weltweite Produktionsverantwortung für den Produktbereich Schließsysteme, der später von Brose übernommen wurde.

Mario Eikelmann

Mario Eikelmann ist seit dem 1. September 2010 Mitglied der Geschäftsführung der Edscha Holding GmbH. In dieser Funktion trägt er die Verantwortung für den weltweiten Vertrieb.

Vor seinem Wechsel zu Edscha arbeitete Mario Eikelmann bei der Gestamp Gruppe; seit 2007 war er dort als Geschäftsführer der Gestamp Polska Sp. z o.o. verantwortlich. Zuvor war der Techniker und Betriebswirt in verschiedenen Bereichen der Automobilzulieferindustrie tätig, zunächst als Qualitätsleiter, später als Betriebsleiter und seit 1999 auf Geschäftsführerebene innerhalb und außerhalb Europas.

Hans-Peter Schulz

Hans-Peter Schulz ist seit 1998 Mitglied der Geschäftsführung bei Edscha und verantwortet in dieser Funktion den Einkauf und die Produktion sämtlicher Edscha- Standorte im In- und Ausland.

Der Diplom-Ingenieur studierte Maschinenbau mit Schwerpunkt Fertigungstechnik und ist seit dem 1. Dezember 1987 bei Edscha tätig. Seine Karriere begann er am Standort Remscheid. 1993 übernahm er als Werkleiter die Verantwortung für das Werk in Hauzenberg, das er seit 1998 als Geschäftsführer leitet. Seit 2003 ist Hans-Peter Schulz überdies Geschäftsführer des zweiten bayerischen Standortes in Hengersberg.

Volker Weiß

Volker Weiß verantwortet seit 2010 die kaufmännischen Aufgaben bei Edscha. Hierzu zählen Finanzen, Controlling, Informationstechnologie sowie Recht.

Seine berufliche Laufbahn bei Edscha begann Volker Weiß am 1. Oktober 2002 als kaufmännischer Leiter. Zuvor war der Diplom-Wirtschaftsingenieur sechs Jahre bei der Vaillant GmbH in Remscheid beschäftigt. Hier war er unter anderem als Leiter Controlling einer Business Unit sowie als Leiter des Post-Merger Integration Office tätig.

Gestamp

Der spanische Automobilzulieferer Gestamp hat sich auf Design, Entwicklung und Herstellung von Metallkomponenten und Strukturbauteilen für Karosserien spezialisiert. Zu den Kunden gehören unter anderem VW, Renault, Mercedes, BMW, Audi und Porsche. Weitere Informationen unter: www.gestamp.com

Literatur

Weblinks