Motorenfabrik Hatz
Die Motorenfabrik Hatz GmbH & Co. KG (teils auch Hatz Diesel) ist ein 1880 gegründeter Motorenhersteller aus Ruhstorf an der Rott. Das Unternehmen produziert seit 1904 zunächst Benzin-, ab 1910 dann Glühkopf- und seit 1918 Dieselmotoren. Das Unternehmen hat einen Umsatz von ca. 150 Millionen Euro und beschäftigt rund 1.050 Mitarbeiter, davon etwa 850 im Stammwerk in Ruhstorf. Es befindet sich seit seiner Gründung in Familienbesitz, Geschäftsführer sind Christian und Wolfram Hatz.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Fabrik wurde im Jahr 1880 von Mathias Hatz gegründet, nahm jedoch erst 1904 den Benzin- und 1910 den Glühkopfmotorenbau auf. Im Jahr 1918 wurden die ersten Dieselmotoren produziert. 1936 begann die Produktion von liegenden Zwei-Takt-Dieselmotoren vom Typ L2 für die Bauwirtschaft. 1950 wurden die ersten landwirtschaftlichen Traktoren vorgestellt, 1953 folgte der erste luftgekühlte Viertakt-Dieselmotor. Im Jahr 1966 fertigte Hatz den kleinsten Industriediesel der Welt. In den Folgejahren gelang es Hatz, die Schallemissionen seiner Motoren noch weiter zu reduzieren. Ab 1990 brachte Hatz zahlreiche Neuentwicklungen auf den Markt, darunter etwa luftgekühlte Einzylinder-Dieselmotoren
In den Jahren 2005 bis 2008 investierte Hatz fast 38 Millionen Euro in die Entwicklung neuer Produkte und Innovationen. Ende 2009 beschäftigte Hatz 850 Mitarbeiter, nach dem Höchststand von 1.431 im Jahr 2007. In den Jahren 2007 und 2008 wurden 96.140 bzw. 65.880 Motoren und Aggregate abgesetzt und ein Umsatz von 135 und 110 Millionen Euro erlöst. Im Jahr 2012 betrug der Umsatz etwa 150 Millionen Euro. Anfang 2013 wurde Hatz mit dem Preis „Unternehmen des Monats“ des Niederbayern Forums e.V. ausgezeichnet. Damit wurde besonders die unternehmerische Leistung gewürdigt, die die Innovationskraft der heimischen Wirtschaft international repräsentiert.
Heute produziert die Firma jährlich rund 2,6 Millionen Pleuelstangen und 50.000 Kurbelwellen, aber auch Strom- und Pumpenaggregate. Zu den bekanntesten Kunden gehören unter anderem Harley Davidson und John Deere. 2014 geht der neu entwickelte wassergekühlte, turboaufgeladene Vier-Zylinder-, Zwei-Licht-Dieselmotor 4H50TIC (kurz: H50) mit Bosch Common-Rail-Technologie mit einer Maximalleistung von 55kW und einem Gewicht von 173 kg geht in Serie. Er erfüllt die strengsten Emissions-Richtlinien der EU und der USA und kommt dabei ohne Dieselpartikelfilter aus. Die Entwicklungen begannen bereits 2007, doch dann kam die weltweite Wirtschaftskrise und das Projekt konnte erst Mitte 2009 fortgesetzt werden. Ingesamt wurden rund 16 Millionen Euro in die reine Entwicklung des „H50“ investiert.
Im Oktober 2014 gab Hatz bekannt, dass 2016 Teile der Motorenmontage und bis zu 120 der insgesamt circa 900 Arbeitsplätze aus Kostengründen nach Tschechien ausgelagert werden müssten.
Kontakt
Motorenfabrik Hatz GmbH & Co. KG
Ernst-Hatz-Straße 16
94099 Ruhstorf a.d. Rott
Telefon: +49 8531 319-0
Telefax: +49 8531 319-418
E-Mail: marketing@hatz-diesel.de
Internet: www.hatz-diesel.de
Literatur
- Markus Gerauer: Hatz: Mit „Wir-Gefühl“ der Krise trotzen. In: Passauer Neue Presse vom 17. Dezember 2009 (S. 40)
- Regina Ehm-Klier: Hatz: Der mühsame Weg in die Normalität. In: Passauer Neue Presse vom 15. Mai 2010 (S. 6)
- Markus Gerauer: Hatz: „Es wird niemand Geld verlieren“. In: Passauer Neue Presse vom 30. Juni 2010 (S. 23)
- Stefanie Lindner: Aufschwung in Niederbayern besonders stark. In: Passauer Neue Presse vom 26. August 2010 (S. 7)
- Markus Gerauer: Hatz ist auf einem guten Weg aus der Krise. In: Rottaler Zeitung vom 17. Dezember 2010 (S. 17)
- Markus Gerauer: Betriebsbesichtigung mit dem Bankchef. In: Passauer Neue Presse vom 14. Oktober 2011 (S. 19)
- Sabine Süß: Firma Hatz krisenfester als vor vier Jahren. In: Passauer Neue Presse vom 18. September 2012 (S. 6)
- Markus Gerauer: Abgasnormen sorgen für dicke Luft. In: Passauer Neue Presse vom 2. August 2013 (S. 3)
- Sebastian Fleischmann: Hatz: Ein Motor für die Zukunft. In: Passauer Neue Presse vom 24. Oktober 2013 (S. 7)
- Sebastian Fleischmann: Hatz: Verlagerung „unabdingbar“. In: Passauer Neue Presse vom 30. Oktober 2014 (S. 7)