Aufklärungsbataillon 8

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Heinz Meinert (r.) war einer der ersten Soldaten am neuen Standort – und ist bis heute Freyunger. (Repro: Schörnich)
Bildhaft berichtete die Mittelbayerische Zeitung. (Repro: Schörnich)

Das Aufklärungsbataillon 8 (ehemals Gebirgspanzeraufklärungsbataillon 8) ist ein Bataillon der Deutschen Bundeswehr. Es ist Teil der Heeresaufklärungstruppe und seit 2007 der Panzerbrigade 12 „Oberpfalz“ unterstellt. Heimatstandort des Bataillons ist die Kaserne Am Goldenen Steig in Freyung.

Geschichte

Eine Garnison im Wandel

Das ehemalige Grenadierbataillon 44, Panzergrenadierbataillon 111, bis vor kurzem Gebirgspanzeraufklärungsbataillon 8 und jetzige Aufklärungsbataillon 8, unterlag in den letzten fünf Jahrzehnten einem ständigen Wandel. Im Zuge der Wiedervereinigung folgte die Reduzierung der Streitkräfte. Das ging auch nicht spurlos an der Garnison vorüber. Von einstmals 800 Soldaten schrumpfte die Stärke auf 500, nach der neuerlichen Umstrukturierung liegt das Soll wieder bei 680 aktiven Soldaten. Dazu kommen rund 100 Rekruten. Bange Wochen waren 1992 zu überstehen, als die Standortentscheidungen zur neuen Struktur anstanden. Mit vereinten Kräften, sicher auch dank der hohen Akzeptanz seitens der Bevölkerung, wurde diese Hürde, wie auch erneut neun Jahre später, erfolgreich genommen. Von ehemals zwölf Aufklärungsbataillonen blieben fünf übrig. Eines davon ist in Freyung stationiert.

Einher mit den Strukturreformen ging auch die Modernisierung der Ausrüstung. Die Bevölkerung merkte es am ehesten beim Großgerät. Während in den ersten Jahren die schweren Kampfpanzer das Bild bestimmten, setzte man später zunehmend auf die leichten Systeme wie den Spähpanzer Luchs oder Radarträger Fuchs. Im September 2008 fand das letzte Gefechtsschießen mit dem Luchs statt. Nach über 30 Jahren geht der Achtrad nun in den „Ruhestand“.

Von der Landesverteidigung zu Auslandseinsätzen

Bis zum Fall des eisernen Vorhanges stand bei den zahlreichen Großübungen mit tausenden von Soldaten und schwerem Gerät die Landesverteidigung im Focus. „Dieser klassische Auftrag reichte bis in die 1990er Jahre“, erklärt der nebenamtliche Presseoffizier des Bataillons, Oberleutnant André Steiner. Durch die Auslandseinsätze werden an die heutigen Soldaten ganz andere Anforderungen gestellt. Die Ehemaligen kennen noch den Begriff „Augen des Heeres“. Aus den Meldungen der klassischen Spähtrupps, die weit vor der Truppe operierten, ergab sich ein fast lückenloses Feindbild. Der erhöhte Informationsbedarf verlangt heute jedoch mehr. Im Zuge der Neuausrichtung wurden die Panzeraufklärer, Fernspäher, Feldnachrichtenkräfte, Luftlander sowie Teile der Artillerieaufklärung in der neuen Truppengattung Heeresaufklärungstruppe zusammengefasst. Das spiegelt sich auch im Aufklärungsbataillon 8 wieder.

Investitionen in Technik und Infrastruktur

Der „Fennek“ hat sich bereits die ersten Sporen verdient. Ein High-Tech-Gerät, ausgerüstet mit Wärmebildgerät, Laserentfernungsmesser, Kamera, Bodensensoren und der Minidrohne Aladin. Bald verfügt das Bataillon über die Luna, eine Drohne die in Echtzeit bis 40 Kilometer Tiefe aufklären kann. Für den Nahbereich ist die nur ein Kilo schwere Mikrodrohne Mikado vorgesehen. Vervollständigt wird die zukünftige Ausstattung durch die KZO, eine Aufklärungsdrohne zur zeitnahen Zielortung. Dazu kommen die Soldaten der Feldnachrichtenkräfte. Sie betreiben vor Ort die Gesprächsaufklärung und ergänzen sich mit den Spähgruppen, die zu Fuß unterwegs sind.

Auch das Bild der Kaserne hat sich verändert. Viele Millionen wurden in die Infrastruktur investiert. Aufträge, die auch der heimischen Wirtschaft zu Gute kamen und kommen. Für das hoch technisierte mussten die Unterstellmöglichkeiten verbessert werden. Seit Jahren werden Schritt für Schritt die Unterkünfte renoviert. Die gesamte Kanalisation ist erneuert. Vor einigen Jahren wurde das neue Wirtschaftsgebäude eingeweiht. Die Sporthalle entspricht mit ihrem großen Fitness-Raum den gehobenen Ansprüchen. Demnächst werden alle Gebäude im Bereich IT-Ausstattung dem neuesten Stand der Technik angepasst. Parallel dazu werden alle Stuben mit neuen Möbeln ausgestattet und dem heutigen Standard angepasst.

Doch die Tradition hat auch in einer hoch technisierten Armee noch ihren Platz. Im Zuge der Neuaufstellung haben die Freyunger Gebirgspanzeraufklärer das Gebirge und den Panzer als Zusatz verloren. Das Edelweiß, das sie seit ihrer Unterstellung unter die ehemalige Gebirgsdivision vor über 40 Jahren tragen, wird traditionell jedoch weiter das schwarze Barett zieren.

Galerie

Kontakt

Aufklärungsbataillon 8
Kaserne Am Goldenen Steig
Oberst von Boeselager Straße 30
94078 Freyung

Literatur