Kirche St. Korona (Passau)

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Die Expositurkirche St. Korona

Die Expositurkirche St. Korona ist die Kirche der Expositur Hacklberg – St. Korona in Passau-Patriching am Mesnerweg (Haus Nr. 10). Der zwischen 1635 und 1641 errichtete Oktogonalbau auf griechischem Kreuz steht heute unter Denkmalschutz.

Geschichte

Eine archivalisch gesicherte Notiz gibt an, dass Weihbischof Johann Kaspar Stredele von Montani das Gotteshaus am 1. April 1641 weihte. Vermutlich wurde die Kirche in der damaligen Notzeit des Dreißigjährigen Krieges aufgrund eines Gelöbnisses gestiftet. Die nur überlieferte Inschrift eines Glasfensters mit der Jahreszahl 1642 erwähnt einen gewissen Johannes Georgius von Hirnheim zu Baumgarten, der „ex voto“ dies (Fenster oder Gotteshaus) gestiftet habe. Bereits 1704 wurden Turm und Dachung der Kirche, die eine Nebenkirche der Pfarrei Tiefenbach war und ursprünglich der Advokatie des Landrichters der Veste Oberhaus unterstand, als baufällig bezeichnet.

Die Wallfahrt zur hl. Korona ist heute erloschen. Ab 1929 fand eine Restaurierung statt. Am 23. März 1950 wurde die Kirche St. Korona mit der Errichtung der Expositur Hacklberg – St. Korona Mittelpunkt eines eigenen Seelsorgebereiches. Eine Außenrenovierung des Baus wurde vom 10. Juni bis 27. Juli 1959 durchgeführt. Damals wurde die neben dem Hochaltar angebrachte Kanzel entfernt. Im Zuge der Innenrenovierung im Jahr 1963 wurden die Altäre, an denen die ursprüngliche Fassung freigelegt werden konnte, restauriert. Die Seitenaltäre, die ursprünglich an den Enden der Kreuzarme aufgerichtet waren, wurden in der heutigen Aufstellung positioniert und das Tabernakel des Hochaltars verändert. Am 4. März 1964 fand die Altarweihe durch Bischof Simon Konrad Landersdorfer statt.

Im Jahr 1974 wurde eine weitere Außenrenovierung durchgeführt. Im Zuge der von Mai bis Oktober 1983 vorgenommenen Restaurierung wurde das Innere in Anlehnung an den barocken Zustand neu getüncht, die Seitenaltarbilder restauriert und die Altarmensen mit neuen Verkleidungen versehen. Im Juni 2001 begann eine neue Außen- und Innenrestaurierung der Kirche. Der ruinöse Dachstuhl musste durch das Einziehen von Eisenträgern stabilisiert, das Dach neu gedeckt und der Turm mit Lärchenschindeln neu verkleidet werden. Außerdem wurde eine Tür in die Sakristei eingesetzt, um sie von außen zugänglich zu machen. Das Deckengemälde wurde aufgefrischt und stellenweise ergänzt. Weiter legte man zwei gemalte Apostelkreuze frei und schuf nach den aufgedeckten Vorbildern zehn neue.

Beschreibung

Den von spitzbogigen Fenstern erhellten Kirchenraum in Form eines griechischen Kreuzes scheinen östliche Vorbilder angeregt zu haben. An einen zentralen Achteckbau schließen sich vier kurze Kreuzarme an. Einer der vier Kreuzarme dient als Altarraum, ihm liegt eine Empore gegenüber, von der zwei seitliche Balkone in den Hauptraum ausgehen. Auch die flachen Stuckbänder anstelle gotischer Rippen und die jeweils unter den Spitzbogenfenstern angebrachten, querrechteckigen Öffnungen sind Ausdruck einer eigenwilligen Bauidee.

Der Spätrenaissance-Hochaltar mit den Seitenfiguren St. Elisabeth und St. Margareta umschließt das Altarblatt, auf dem das Martyrium der Kirchenpatronin dargestellt ist. Diese wurde der Legende zufolge an die Wipfel zweier zusammengebogener Palmenbäume gebunden und von diesen zerrissen. Der Künstler des Gemäldes ist vermutlich Matthias Lettenpichler aus Passau. Ein Holzfigürchen ohne Attribute von um 1425, das als St. Korona verehrt wird, stellt vermutlich eher die hl. Maria dar.

Literatur

  • Michael Petzet: Denkmäler in Bayern. Band 2: Niederbayern. Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, München 1986, ISBN 3-486-52393-7
  • Gottfried Schäffer, Gregor Peda: Wallfahrten im Passauer Land. Pannonia-Verlag, Freilassing 1978, ISBN 3-7897-0069-X
  • Dionys Asenkerschbaumer, Alois Brunner, Ludger Drost, Andreas Paul: Kleinodien · Kostbarkeiten · Kuriositäten. Entdeckungsreisen im Bistum Passau. Herausgeber: Bischöfliches Ordinariat Passau, Verlag Passauer Bistumsblatt, Passau 2011, 2. Aufl. 2012, ISBN 978-3-9813094-3-0

Weblinks