Andreas Röschlaub

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Andreas Röschlaub. Lithographie eines unbekannten Künstlers, zwischen 1800 und 1830.

Dr. Andreas Röschlaub (* 21. Oktober 1768 in Lichtenfels; † 7. Juli 1835 in Oberdischingen) war Mediziner, Naturphilosoph und Professor an der Universität Landshut.

Leben und Wirken

Röschlaub, aus einfachem Hause stammend, begann 1786 ein Theologiestudium in Bamberg, das er nach einem Jahr abbrach. Er studierte nunmehr Medizin in Bamberg und Würzburg und wurde 1795 in Bamberg mit der Arbeit De febri fragmentum promoviert. 1796 wurde er außerordentlicher, 1797 ordentlicher Professor in Bamberg. In seiner ersten großen Schrift Untersuchungen über die Pathogenie (1798) entwickelte er eine eigene Erregungstheorie. 1799 gründete er die Zeitschrift Magazin zur Vervollkommnung der theoretischen und praktischen Medizin, die bis 1809 als wichtiges medizinisches Forum wirkte.

1802 folgte Röschlaub einem Ruf an die Universität Landshut. Sowohl als Universitätslehrer wie auch als praktizierender Arzt konnte er hier große Erfolge feiern. Röschlaub stellte die traditionelle, an Generalisierungen orientierte Medizin in Frage und ersetzte sie durch ein dynamisches, prozesshaftes Konzept, welches die Therapie in den Mittelpunkt stellte. Auf dem Höhepunkt seines Ansehens galt Röschlaub als maßgebender Vertreter der Romantischen Medizin und war einer der einflussreichsten und zugleich umstrittensten Ärzte seiner Zeit. Zu seinen Gegnern unter den Medizinern gehörte besonders der traditionsgebundene Christoph Wilhelm Hufeland, doch auch mit dem zunächst eng befreundeten Philosophen Friedrich Wilhelm Joseph von Schelling kam es 1805 zum offenen Bruch.

Wegen eines Streits mit dem Ministerium wurde Röschlaub 1824 für zwei Jahre vom Dienst suspendiert. Als die Universität nach München übersiedelte, wurde er 1826 wieder als ordentlicher Professor der Medizin angestellt und 1828 zum Dekan der Medizinischen Fakultät ernannt. Bis zu seinem Tod vertrat er das Fach Allgemeine Pathologie und Therapie.

Literatur

  • Hans-Michael Körner (Hg. unter Mitarbeit von Bruno Jahn): Große Bayerische Biographische Enzyklopädie, Band 3 P-Z, K. G. Saur München 2005, ISBN 3-598-11460-5