Georg Weigand

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Ein Lebensbild des Malers Georg Weigand hat Florian Jung (v.l.) erarbeitet. (Foto: Holler)

Georg Weigand (* 1897; † 1979) war ein deutscher Maler und Graphiker sowie Lehrer.

Leben und Wirken

Georg Weigand verbrachte seine Kindheit in München, in einem bürgerlich-konservativem Elternhaus, die während des späten Kaiserreichs wesentlich durch Werte wie Respekt vor Autoritäten, Militarismus und Nationalismus geprägt war. Nach seiner Schulzeit in München rückte Weigand mit 18 Jahren zum Infanterie-Leibregiment ein, das den ruf der „bayerischen Eliteeinheit“ hatte. In den Jahren von 1916 bis 1918 war Weigand an der Front und wurde im letzten Jahr des ersten Weltkriegs zum Leutnant befördert. Nach Kriegsende schrieb er sich an der Technischen Hochschule in München ein und besuchte als Gastschüler die Lehramtsklasse der Kunstgewerbeschule. Parallel zum Studium war er Mitglied im Freikorps Epp.

Nach dem Staatsexamen 1922 wurde er als Aushilfslehrer in Rosenheim eingesetzt und trat dort einer paramilitärischen Einheit seines Halbbruders bei, die Ende 1923 aufgelöst wurde. Daraufhin wurde Weigand an das Klostergymnasium Metten (straf-)versetzt und ihm nahegelegt, sich nicht mehr politisch zu beteiligen.

Von 1924 bis 1931 war er als Lehrer im Vorbereitungsdienst am St.-Michaels-Gymnasium tätig und lernte während dieser Zeit seine zukünftig Frau Mechthild Aichinger kennen. Weil das Verhältnis zwischen Weigand und Abt Corbinian, einem Gegner des Nationalsozialismus, gespannt war, verließ der Maler und Kunsterzieher 1931 das Gymnasium in Metten. Er unterrichtete in Nürnberg, Fürth und München. Nach seiner Ernennung zum Studienrat wurde er nach Neuburg an der Donau (Oberbayern) versetzt. In Metten engagierte er sich weitherhin künstlerisch und politisch.

Im August 1937 heiratete Weigand seine Verlobte in Metten. Einen Monat später trat er aus der Kriche aus. Als Oberleutnant der Reserve wurde Weigand 1939 zu einer Infanterie-Division einberufen und kurz darauf zum Hauptmann befördert.

Seine Kriegserlebnisse in Polen, Frankreich und Russland hielt Weigand in einem großformatigem Album fest. Ende 1941 wurde er nach einem Schwächeanfall und einem schweren Lungenschaden von der Front abgezogen. Nach seiner Genesung war er Ausbilder und bis zu seiner Entlassung aus der Wehrmacht im Juli 1944 in einem Landshuter Lazarett als Hilfsoffizier tätig. 1944 bis 1945 war er Kunsterzieher an der Oberschule Deggendorf. Gegen Ende des Krieges wurde er zum Volkssturm einberufen und mit der Führung des Volkssturmbattaillons Metten beauftragt, das jedoch nicht mehr zum Einsatz kam. Das Ehepaar Weigand wurde nach Kriegsende von den Amerikanern verhaftet.

Biografie

Der Pädagoge Florian Jung sammelt ostbayerische Kunst und gehört zur Vorstandschaft der Kunst- und Museumsfreunde Hengersberg. Im Laufe des Jahres 2008 hat er eine Fülle von Materialen zu Georg Weigand zusammengetragen und präsentierte eine umfassende Biografie über den Künstler Georg Weigand. Er beschönigt in der Biografie weder seine militärische Begeisterung noch dessen nationalsozialistische Vergangenheit und bleibt bei der Betrachtung der Person auf einer sachlichen Ebene.

Galerie

Literatur