Hans Frank (Rechtsanwalt)

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Dieser Artikel behandelt den Rechtsanwalt und Politiker Hans Frank. Für den Passauer Dombaumeister gleichen Namens klicken Sie bitte hier!
Hans Frank im Jahr 1939.

Dr. Hans Frank (* 23. Mai 1900 in Karlsruhe; † 16. Oktober 1946 in Nürnberg) war ein deutscher Jurist und Politiker. Er vertrat Hitler als Rechtsanwalt in ca. 150 Fällen erfolgreich vor Gericht. Im Auftrag der NSDAP-Fraktion wurde ihm das Ehrenbürgerrecht von Rotthalmünster verliehen.

Leben und Wirken

Frank verbrachte seine Kinderjahre in Rotthalmünster, wo sein Vater Karl Frank (1869-1945) nach 1900 erfolgloser Rechtsanwalt war. Wiederholt hatte der Vater sich wegen Vergehen im Amte vor dem Landgericht Passau zu verantworten. Auch der Sohn wurde Rechtsanwalt.

In der Kampfzeit vertrat der junge Hans Frank als Staranwalt der NSDAP etwa 150 Mal Adolf Hitler erfolgreich vor Gericht. Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten organisierte Frank die Gleichschaltung der Justiz in Bayern und später im Deutschen Reich. Seit Dezember 1934 war er Reichsminister ohne Geschäftsbereich.

Am 7. April 1938 sprach Reichsminister Dr. Frank bei einer Großkundgebung in der Nibelungenhalle in Passau zwei Stunden lang vor etwa 10.000 Menschen. Unmittelbar nach dem Überfall der Wehrmacht auf Polen 1939 wurde Frank Generalgouverneur des besetzten Landes. Als hoher Beamter war er tief verstrickt in die Mordmaschinerie der Nationalsozialisten. Frank war ein typischer Schreibtischtäter: Unter ihm kam es zu Massendeportationen und -exekutionen. Dies vollbrachten Polizisten, Angestellte und Beamte, „gewöhnliche deutsche Männer“. Unmittelbar vor dem Untergang des Dritten Reiches sollten die Massenmorde der sogenannten Herrenmenschen in Osteuropa vertuscht werden.

Der „Schlächter von Polen“, wie Hans Frank genannt wurde, zählte zu den 24 Hauptkriegsverbrechern bei den Nürnberger Prozessen. Frank wurde in zwei von drei Anklagepunkten schuldig gesprochen, zum Tode verurteilt und in der Nacht vom 15. auf den 16. Oktober 1946 gehängt. So endete die Karriere des „Ehrenbürgers von Rotthalmünster“.

Ehrenbürger von Rotthalmünster

Nachdem Adolf Hitler 1933 Reichskanzler geworden war und das Ehrenbürgerrecht des Marktes Rotthalmünster erhalten hatte, wurde vom Marktgemeinderat Rotthalmünster auf Antrag der NSDAP-Fraktion einstimmig beschlossen, auch dem bayerischen Justizminister Dr. Hans Frank das Ehrenbürgerrecht des Marktes Rotthalmünster anzubieten. Die Urkunde wurde beim Malermeister Hermann Birndorfer in Auftrag gegeben.

Am 31. Oktober 1934 kam Frank zu einem kurzen Besuch nach Rotthalmünster. Nach 25 Jahren war er damit erstmals wieder in der Heimat seiner Kinderjahre und wurde als nunmehriger Ehrenbürger am Marktplatz begrüßt. Frank verlangte anlässlich seines Besuches einen Neubau des Amtsgerichtes, der 1937 bis 1938 auch durchgeführt wurde.

Literatur

Weblinks