Kirche St. Salvator (Sankt Salvator)

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Die ehemalige Klosteranlage von St. Salvator, rechts die heutige Pfarrkirche St. Salvator
Blick zum Hochaltar
Das große Deckengemälde

Die Pfarrkirche St. Salvator ist die ehemalige Klosterkirche von Kloster St. Salvator und heutige Pfarrkirche der Pfarrei Sankt Salvator in Sankt Salvator, einem Ortsteil der Stadt Bad Griesbach im Rottal im Landkreis Passau.

Geschichte

Nachdem 1632 das Kloster durch Brand zerstört worden war, begann 1633 unter Abt Michael Lantzensperger der italienische Baumeister Bartolomeo Viscardi den Neubau. Das abschüssige Gelände wurde durch riesige Kellergewölbe angepasst. Die Kirche, damals mit einer Kassettendecke, wurde 1644 vollendet, das Kloster einige Jahre später.

1703 brannte die Abtei erneut nieder, wurde aber in den folgenden Jahren wieder aufgebaut. Erst nach der endgültigen Wiederherstellung der Kirche im Jahr 1750 malte Franz Anton Rauscher 1751 die Deckenfresken. Von der Ausstattung vor dem Brand blieben unter anderem der Hochaltar mit dem Altarbild und das dritte Seitenaltarpaar erhalten, die übrige Einrichtung kam im 18. Jahrhundert dazu.

Beschreibung

Die Wandpfeilerbasilika mit vier Jochen und eingezogenem Chor steht architektonisch am Übergang von der Spätrenaissance zum Frühbarock. Der fein gegliederte Turm an der Westseite des Langhauses wird von einer zierlichen und stark eingeschnürten Zwiebelkuppel bekrönt.

Die umfangreichen Fresken habe als Thema die Erlösung der Menschheit. Das Deckengemälde des Chores stellt die Übernahme des Kreuzes durch Christus dar, während die Erlösungstat selbst im riesigen Langhausfresko dargestellt ist. Dort ist im Zentrum die Heiligste Dreifaltigkeit zu sehen, umschwebt von Engeln mit Heils- und Erlösungssymbolen, nämlich der Heiligen Schrift, den Tafeln der zehn Gebote, den Leidenswerkzeugen Christi, Insignien geistlicher und weltlicher Herrschaft, Symbolen für Gebet, Opfer und Sakramente. Im Osten ist die Vertreibung von Adam und Eva aus dem Paradies durch den Engel mit dem Flammenschwert dargestellt, im Westen der Engelssturz. Der ornamentale Schmuck ist ebenfalls gemalt.

Der bis unter das Chorgewölbe reichende Hochaltar von um 1640 ist stilistisch noch der Spätrenaissance zuzurechnen. Er zeigt Christi Himmelfahrt und wurde ebenso wie die ersten vorderen Seitenaltäre von dem Landshuter Maler Lehrhuber gefasst. Die große Muttergottes des Auszugs, die von Katharina und Barbara begleitet wird, stammt noch von der ursprünglichen Anlage. Die lebensgroßen Seitenfiguren St. Augustin und St. Norbert schuf Joseph Deutschmann 1782. Deutschmann schuf auch die bekrönende Figur des hl. Michael sowie einige Putten, während die anderen Figuren noch der Spätrenaissance angehören.

Der Tabernakel ist Spätrokoko. Das frühbarocke Kredenzaltärchen aus rotem Marmor an der Chor-Nordwand, das zwischen 1660 und 1680 entstand, zeigt in der Mitte auf einem Kalksteinrelief den hl. Sebastian. Darunter, in der Predella des Altares, stehen dichtgedrängt die vierzehn Nothelfer.

Zwischen den mächtigen Pfeilern öffnen sich sechs Seitenkapellen mit eigenen Altären. Den Anfang machen die um 1770 bis 1780 von Joseph Deutschmann geschaffenen Mariaenaltäre. Sie zeigen Maria mit dem Kind einerseits und auf der anderen Seite Maria bei ihrer Mutter Anna, dazu Ordensheilige und zahlreiche Engel. Es folgen die Altäre des hl. Norbert, der einem Irrlehrer entgegentritt, und der des hl. Erasmus. Diese beiden Altäre tragen das Datum 1690. Den Abschluss bilden ein Leonhardialtar mit St. Rochus und St. Florian und gegenüber ein Sebastianialtar mit St. Petrus und St. Paulus. Diese Altäre tragen die typischen Aufbauten von 1644, wurden aber 1724 bis 1726 überarbeitet. Die Kanzel ist klassizistisch, das Orgelgehäuse mit zwei tubablasenden Engeln von Wenzeslaus Jorhan entstand 1735.

Literatur

  • Hanns Weber, Gregor Peda: Rottaler Bäderdreieck. Verlag Schnell & Steiner, München · Zürich 1985, ISBN 3-7954-0495-9
  • Georg Lohmeier: Kunst-Kuren im Dreibäderland, Verlag Georg Lohmeier München 1987, ISBN 3-9801631-0-5
  • Alexander von Reitzenstein, Herbert Brunner: Reclams Kunstführer Deutschland Band 1. Bayern. Baudenkmäler. Universal-Bibliothek Nr. 8055-72, Stuttgart 1974, ISBN 3-15-008055-X