Altmann

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Bischof Altmann (Abb. auf einem Kirchenfenster in Wien)

Altmann (* um 1015 in Westfalen; † 8. August 1091 in Zeiselmauer bei Tulln) war von 1065 bis 1091 der 22. Bischof von Passau. Er wird als Heiliger verehrt, obwohl keine offizielle Heiligsprechung erfolgt ist. Altmann war Vorkämpfer der Gregorianischen Reform in Deutschland und einer der führenden Gegner Heinrichs IV.

Leben und Wirken

Altmann entstammte dem sächsischen Hochadel und besuchte die Domschule von Paderborn, deren Leiter er später auch wurde. Davon abgesehen ist er Propst in Aachen und Kanoniker in Goslar sowie Hofkaplan von Kaiser Heinrich III. an der kaiserlichen Pfalz in Goslar gewesen.

Er beteiligte sich im Herbst 1064 gemeinsam mit Erzbischof Sigfrid von Mainz und Bischof Otto von Regensburg an der deutschen Palästinawallfahrt. Auf der Rückkehr 1065 erreichte ihn die Nachricht seiner Erhebung zum Bischof von Passau.

Als Bischof begann Altmann, ein glühender Anhänger der Kirchenreform – was ihm nicht nur Freunde einbrachte –, sogleich mit einer Reform des Klerus, zunächst in der Stadt Passau selbst. Am Stephanitag 1075 bestieg Altmann die Domkanzel und verbot den Domherrn und anderen Geistlichen die Ehe unter Androhung schwerer Strafe sowie unter Berufung auf kirchliche Bestimmungen und päpstliche Dekrete. Dass der anwesende Klerus sich mit Gewalt auf seinen Oberhirten stürzen wollte, ist sicherlich bedenklich, zeigt aber, dass man für die Einführung des Zölibats eben nicht entsprechend vorbereitet war. Hier liegt nun zweifellos ein Verdienst Altmanns, dass er sich um die zölibatäre Lebensweise und um eine entsprechende religiöse und theologische Bildung der Geistlichen sehr bemühte.

Altmann gründete 1070 bzw. 1083 die Chorherrenstifte St. Nikola und Göttweig (letzteres wurde 1094 in ein Benediktinerkloster umgewandelt) und reformierte die bereits bestehenden Klöster St. Florian, Kremsmünster, Melk, Herzogenburg, Rottenbuch sowie St. Pölten und ließ dort zum Teil sogar Kirchen aus Stein errichten.

Im Investiturstreit zwischen König Heinrich IV. und Papst Gregor VII. stand er auf der Seite Gregors. Als erster der deutschen Bischöfe verkündete er den Bann Heinrichs, welcher auf der römischen Fastensynode 1076 über diesen verhängt worden war. Altmann nahm, genauso wie sein Salzburger Erzbischof Gebhard von Helfenstein, nicht am Reichstag von Worms teil, war aber als päpstlicher Legat an den Zusammenkünften in Ulm (September 1076) sowie in Triburg (Oktober 1076) beteiligt. Er betrieb in führender Position unter den Anhängern Gregors die Absetzung des exkommunizierten Königs und die Wahl des Gegenkönigs Rudolf - und vertrat dies auch 1077 am Fürstentag zu Forchheim.

Als Folge dessen ließ Heinrich IV. Passau 1077/78 besetzen, was Altmann dazu zwang die Stadt zu verlassen. Er fand zunächst Zuflucht im Osten des Bistums und zog sich Anfang 1079 schließlich nach Rom zurück, wo er im Jahr darauf der Fastensynode beiwohnte, auf welcher der Papst Heinrich ein zweites Mal bannte. Altmann kehrte als ständiger Vikar des Papstes für Deutschland zurück, die Rückkehr nach Passau blieb ihm aber zeitlebens verwehrt.

Bei der Wahl des Gegenkönigs Hermann von Luxemburg (1081 bis 1088) wirkte Altmann entscheidend mit und wurde daraufhin 1085 in Mainz von den kaisertreuen Bischöfen abgesetzt. Diese setzten Hermann (dem 1087 Thiemo nachfolgte) als Gegenbischof ein.

Altmann starb am 8. August 1091 in Zeiselmauer bei Tulln an einem Fieber und wurde in der Krypta des von ihm gegründeten Klosters Göttweig bestattet. Sein Gedenktag ist der 8. August.

Namensgebungen

Nach Altmann ist eine Vielzahl an Objekten und Einrichtungen in Passau und darüber hinaus benannt:

Passau

Anderenorts

  • Altmannstraße (Freinberg)
  • Altmannsdorf (bei Wien)
  • Altmannsdorf (in Niederösterreich)
  • Altmannsdorfer Straße (Wien-Liesing)

Siehe auch

Literatur