Institut für Kulturraumforschung Ostbaierns und der Nachbarregionen
Das Institut für Kulturraumforschung Ostbaierns und der Nachbarregionen (IKON) ist ein Zentralinstitut der Universität Passau, das heißt es ist rechtlich keiner Fakultät, sondern direkt dem Präsidenten unterstellt. Es setzt das 1926 in Passau gegründete Institut für Ostbairische Heimatforschung seit 2008 fort und widmet sich als kulturraumorientiertes Forschungsinstitut der Geschichte und Kultur des ostbairischen Raumes unter Einschluss der angrenzenden Gebiete Böhmens und Österreichs.
Die Bibliothek des Instituts befindet sich in der Staatlichen Bibliothek Passau.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte des Instituts
Das Institut für Kulturraumforschung Ostbaierns und der Nachbarregionen hat seinen Ursprung im 1926 in Passau gegründeten Institut für Ostbairische Heimatforschung. Zu dessen Gründung haben damals Carl Sittler, Max Heuwieser sowie Rudolf Guby maßgeblich beigetragen. Seit 1960 war es Teil der Passauer Hochschule, später auch der Universität. Dieses landesgeschichtliche Forschungsinstitut widmete sich vor allem der Geschichte und Kultur des ostbairischen Raumes (unter Einschluss der angrenzenden Gebiete Böhmens und Oberösterreichs). Dabei wurde es in vielfältiger Weise vom Verein für Ostbairische Heimatforschung unterstützt.
Im Juni 2008 wurde das alte Institut für Ostbairische Heimatforschung in das heutige Institut für Kulturraumforschung Ostbaierns und der Nachbarregionen umbenannt. Dabei ist die grundlegende Aufgabenstellung aber gleich geblieben.
Siehe Hauptartikel: Institut für Ostbairische Heimatforschung
Aufbau des Instituts
Das Institut gliedert sich in die drei Abteilungen Geschichtliche Landeskunde, Regionalgeographie und Sprachraumforschung sowie in die zur Institutskonferenz zusammengeschlossenen Teilbereiche. Die drei Abteilungen stehen jeweils unter der Leitung eines eigenen Direktors. Einer dieser drei Direktoren leitet als Geschäftsführender Direktor das Institut als solches.
- Geschäftsführender Direktor: Prof. Dr. Rüdiger Harnisch
Mitglieder des Instituts sind die derzeitigen Inhaber der Lehrstühle der Teilbereiche sowie z.T. auch deren Vorgänger.
Abteilungen
- Abteilung für Geschichtliche Landeskunde: Prof. Dr. Franz-Reiner Erkens
- Abteilung für Regionalgeographie: Prof. Dr. Werner Gamerith
- Abteilung für Sprachraumforschung: Prof. Dr. Rüdiger Harnisch
Teilbereiche
- Alte Geschichte: Prof. Dr. Oliver Stoll
- Deutsche Sprachwissenschaft: Prof. Dr. Rüdiger Harnisch
- Digital Humanities: Prof. Dr. Malte Rehbein
- Kirchengeschichte: Prof. Dr. Anton Landersdorfer
- Kunstgeschichte/Bildwissenschaften: Prof. Dr. Jörg Trempler
- Mittelalterliche Geschichte: Prof. Dr. Franz-Reiner Erkens
- Neuere und Neueste Geschichte: Prof. Dr. Hans-Christof Kraus
- Neuere und Neueste Geschichte Osteuropas und seiner Kulturen: Prof. Dr. Thomas Wünsch
- Regionale Geographie: Prof. Dr. Werner Gamerith
Aufgaben & Tätigkeiten des Instituts
Das Institut gibt seit 1957 das Passauer Jahrbuch heraus . Außerdem führt es mit den Veröffentlichungen des Instituts für Kulturraumforschung Ostbaierns und der Nachbarregionen eine eigene Veröffentlichungsreihe.
Die wichtigsten Aufgaben des Instituts sind im Memorandum über den Ausbau desselben klar umrissen. Dort heißt es unter anderem, dass das Institut allen Interessierten – Wissenschaftlern wie Laien – Rat und Hilfe sowie die nötigen Weiterbildungen anbieten soll. Diese Aufgabe(n) nahm das das Institut vor allem in Form von wissenschaftlichen Veröffentlichungen und Vorträgen wahr. Wie vielfältig vor allem letztere waren, ist beispielsweise in den Ostbairischen Grenzmarken VIII/1966 (S.312f.) nachzulesen.
Abgesehen davon übte das Institut natürlich auch seine Tätigkeit als Forschungseinrichtung aus. Die Veröffentlichungen und damit auch die Forschungen des Instituts deckten alles in allem eine große Zeitspanne ab – man behandelt Themen beginnend mit der Römerzeit (oder noch früher) bis ins 20. Jahrhundert hinein. In dieser Hinsicht existierten also keine Grenzen. Einzige sofort zu entdeckende Gemeinsamkeit aller Arbeiten des Instituts ist natürlich die Beschränkung auf das Gebiet „Ostbaiern“ mit einem Konzentrationspunkt um Passau. So behandeln auffallend viele Arbeiten den Passauer Klerus und hier vor allem die (Fürst-) Bischöfe bzw. das Hochstift Passau. Aber immerhin war es ja mit eine der Aufgaben des Instituts „[...], unter Einbindung in die Gesamtgeschichte auch die Geschichte der Stadt Passau zu erforschen.“ (Zitat: Ingeborg Moosbauer).
Mit der organisatorischen Umstrukturierung des alten Instituts für Ostbairische Heimatforschung zum Institut für Kulturraumforschung Ostbaierns kommen zu den bisherigen Aufgaben noch die Gebiete der regionalen Geographie und der Sprachwissenschaft hinzu.
Kontakt
Institut für Kulturraumforschung Ostbaierns und der Nachbarregionen
Leopoldstraße 4
94032 Passau
Telefon: +49 851 509-1940
Telefax: +49 851 509-1942
E-Mail: IKON@uni-passau.de
Internet: http://www.phil.uni-passau.de
Siehe auch
- Institut für Ostbairische Heimatforschung
- Stiftung zur Förderung der Ostbairischen Heimatforschung
- Verein für Ostbairische Heimatforschung
Literatur
- Ingeborg Moosbauer: Chronik 1992/1993. In: Ostbairische Grenzmarken XXXV, Passau 1993 (S. 243 ff.)
- Stefan Daller: Institut und Verein für Ostbairische Heimatforschung: Gründer, Entwicklung, Erkenntnisse. Passau, 2006
- PNP: 90 Jahre die Regionalgeschichte im Blick. In: Passauer Neue Presse vom 29. September 2016 (S. 22)
- Edith Rabenstein: „Ein Glücksfall für alle, die an Geschichte interessiert sind.“ In: Passauer Neue Presse vom 6. Oktober 2016 (S. 21)