Rieslochfälle

Aus RegioWiki Niederbayern
Wechseln zu: Navigation, Suche
Die Rieslochfälle bei Bodenmais.
Die Rieslochfälle bei Bodenmais.

Die Rieslochfälle sind Wasserfälle im Bayerischen Wald.

Beschreibung

Etwa zwei Kilometer nordöstlich von Bodenmais vereinigen sich in einer Schlucht, dem Riesloch, der Arberbach, der Schwellbach, der Kleinhüttenbach und der Wildauerbach zum Riesbach. Die durch rückschneidende Erosion in den aus Gneis bestehenden Untergrund entstandene Bachschlucht erstreckt sich in einer Höhenlage von 780 bis 920 Metern über einen gefällreichen Abschnitt von 1,6 Kilometern Länge. Im oberen Teil wird seit 1908 vom E-Werk Bodenmais Wasser zur Elektrizitätsgewinnung abgeleitet, wodurch die Fälle an Wasserreichtum verloren haben.

Dort, wo die Bäche am östlichen Schluchteingang die Steilstufe überwinden, befinden sich die Rieslochfälle, die besonders bei hohem Wasserstand nach der Schneeschmelze oder bei Starkregen ein beeindruckendes Naturschauspiel bieten. In fünf meist gleitenden Hauptstufen haben sie eine Gesamthöhe von 55 Metern, der Hauptfall ist 15 Meter hoch.

Die überströmten Felsen sind teilweise völlig mit Moos überwachsen, und in den Felsen befinden sich vereinzelt Strudellöcher. Bedeutend ist auch der urwaldähnliche Waldbestand aus alten Bergmischwäldern und Fichtenwäldern mit floristischen und faunistischen Eiszeitrelikten in der Schlucht. Beherrschender Strauch im oberen Schluchtbereich ist die Großblättrige Weide (Salix appendiculata). Auch die Schwarze Heckenkirsche (Lonicera nigra) und die Alpen-Mutterwurz („Bärwurz“, Ligusticum mutellina) kommen hier vor, dagegen konnte ein Vorkommen der 1860 durch Otto Sendtner von hier gemeldeten Blauen Heckenkirsche (Lonicera caerulea) nicht mehr bestätigt werden.

Naturschutz

Am 28. März 1939, veröffentlicht im Bayerischen Regierungsanzeiger vom 14. April 1939, wurde ein 32,9 Hektar großes Gebiet als Naturschutzgebiet Riesloch ausgewiesen. Darüber hinaus richtete die Staatsforstverwaltung ein 48,5 Hektar großes gleichnamiges Naturwaldreservat ein.

Durch das Riesloch führt eine klassische Wanderroute von Bodenmais zum Großen Arber. Im Naturschutzgebiet herrscht Wegegebot.

Literatur

  • Walter Meier: Die Naturschutzgebiete im Arbergebiet, eine Kurzcharakteristik, in: Die Naturschutzgebiete am Arber. Bayerisches Landesamt für Umweltschutz, Heft 144, 1997, ISSN 0723-0028
  • Hansjörg Gaggermeier: Flora und Vegetation in den Naturschutzgebieten „Großer Arbersee und Arberseewand“ und „Riesloch“, in: Die Naturschutzgebiete am Arber. Bayerisches Landesamt für Umweltschutz, Heft 144, 1997, ISSN 0723-0028

Weblinks


Naturschutzgebiete in Niederbayern

Deggendorf: Altlaufsenke, Außernzell/Jederschwing, Deggendorfer Himmelreich, Donaualtwasser Staatshaufen, Donaualtwasser Winzerer Letten, Isaraltwasser Neutiefenweg, Isarmündung, Kleinschwarzach, Runstwiesen/Totenmoos, Schuttholzer MoorDingolfing-Landau: Isarauen Goben, Isaraltwasser Mamming, Rosenau, Vilstal Marklkofen, Walperstettener QuellmoorFreyung-Grafenau: Haidfilz, Hochwald, Mitternacher Ohe, Moorwald Kirchl, Obere Ilz, Saußbachklamm, Urwald am Dreisessel, ZwicklfilzKelheim: Binnendünen Siegenburg/Offenstetten, Goldau, Hirschberg/Altmühlleiten, Klamm/Kastlhäng, Ludwigshain, Mattinger Hänge, Niedermoor, Sandharlander Heide, Schloss Prunn, Schulerloch, Sippenauer Moor, Weltenburger EngeLandshut: Ehem. Standortübungsplatz, Mittlere IsarstauseenPassau: Donauleiten, Halser Ilzschleifen, Vils-EngtalRegen: Bachlerner Moos, Birkenbruchwald Oed, Hof-Pfahl, Großer Arbersee und Arberseewand, Großer Pfahl, Kiesau, Moosbacher Pfahl, Rieslochfälle, Rotfilz, Stockau-Wiesen, Stockwiesen Schollenried, Todtenau, WeißensteinRottal-Inn: Salzachmündung, Unterer InnStraubing-Bogen: Bogenberg, Brandmoos, Buch- und Helmberg, Donauauen Stadldorf, Öberauer Donauschleife, Weiherlandschaft Wiesenfelden