Europäisches Wappenmuseum
Das Europäische Wappenmuseum war ein privates Museum mit angeschlossenem Archiv zur Ahnen-, Namens- und Wappenforschung in Aigen am Inn.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Etwa in den 1970ern begann Günther Kleinhenz, Opernsänger und Professor an der Musikfakultät in Dublin, gemeinsam mit seiner Frau Suse, Wissenswertes über den eigenen Namen zu erforschen. Sie haben Kirchenarchive durchforstet, in Antiquarien gestöbert und viele Auktionen besucht. Schließlich beendete Günther Kleinhenz seine künstlerische Karriere, um sich ganz seiner Passion widmen zu können: 1995 begründete das Ehepaar ein Privatmuseum in Schönberg im Bayerischen Wald. In der Folge wechselte das Museum mehrmals den Standort und war zeitweise unter anderem auch in Straubing und Drachselsried untergebracht. Nachdem Günther Kleinhenz, der sich inzwischen einen Namen als Genealoge und Heraldiker gemacht hatte, im Jahr 2005 starb, hatte die Witwe zunächst nicht mehr die Kraft, das gemeinsame Werk weiterzuführen. Erst als Sohn Andreas, der die Passion der Eltern teilt, seine Laufbahn als Bariton beendete, wagten Mutter und Sohn einen Neuanfang in Aigen am Inn. Hier gründeten sie 2010 das Europäische Wappenmuseum. Mittlerweile ist das Museum geschlossen, über den Verbleib ist nichts bekannt.
Exponate und Bestand
Das private Einraum-Museum bot mit wertvollen Urkunden aus den letzten 600 Jahren, Wappenbüchern, Erbbriefen, Prunkrüstungen, Stichen, Siegelringen und altem Porzellan historische Einblicke und lässt den Laien verstehen, weshalb Siegel und Zeichen einst lebensnotwendig waren. Dazu kommt ein umfangreiches Ahnen-, Namens- und Wappenarchiv mit gut 2.000 Büchern aus ganz Europa. Neben Standardwerken sind zirka 40 Prozent des Datenbestandes nur schwer beschaffbare Werke, teils sogar Unikate.
Literatur
- Carmen Keller: Rindsmaul – ist das ein guter oder schlechter Name? In: Passauer Neue Presse vom 18. August 2010 (S. 17)