Europas Wildes Herz
Europas Wildes Herz ist ein Projekt in den benachbarten Nationalparken Bayerischer Wald und Šumava, im Rahmen dessen ein in Mitteleuropa einzigartiges, grenzüberschreitendes Wildgebiet nach den Richtlinien der International Union for Conservation of Nature (IUCN) entstehen soll.
Projekt
Beim Projekt Europas Wildes Herz soll in den benachbarten Nationalparken Bayerischer Wald und Šumava ein in Mitteleuropa einzigartiges, grenzüberschreitendes Wildgebiet nach den Richtlinien der International Union for Conservation of Nature (IUCN) entstehen. Hierfür wird eine Fläche von insgesamt 13.554 Hektar (6.291 ha im Bayerischen Wald und 7.263 ha in Šumava) zur Verfügung gestellt, bis 2028 ist eine Ausweitung auf zirka 25.000 Hektar geplant.
Das Gebiet soll vom Menschen weitgehend unbeeinflusst sein, umfassende Managementmaßnahmen sind zulässig und die touristische Nutzung ist auf das Begehen von ausgewiesenen Wanderwegen beschränkt. Zudem soll das Areal Forschungszwecken dienen. In diesem Rahmen sind unter anderem geführte Wanderungen in das Wildnisgebiet, die Schaffung eines Trainings- und Forschungszentrums in Kvilda, neue Wegeverbindungen über die Grenze, die Auflassung entbehrlicher Forststraßen und Renaturierung gestörter Lebensräume und grenzübergreifende Monitoring- und Forschungsprojekte geplant.
Das Projekt hat nicht nur Befürworter, wie etwa Karl-Friedrich Sinner. Zu den namhaftesten Skeptikern gehört unter anderem Landrat Ludwig Lankl und sein inzwischen verstorbener Kollege Heinz Wölfl aus dem Landkreis Regen. Sie befürchten etwa einen programmatischen Wechsel, weg vom Nationalpark hin zu einem Wildnisgebiet.
Literatur
- Claudia Winter: Wirbel um „Europas wildes Herz“. In: Passauer Neue Presse vom 11. Juni 2009 (S. 27)
