Sebastian Münster

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Sebastian Münster

Sebastian Münster (* 20. Januar 1488 in Nieder-Ingelheim; † 26. Mai 1552 in Basel) war ein deutscher Kosmograph, Humanist und Hebraist. Sein Porträt zierte die Vorderseite der 100-DM-Banknote, die von 1962 bis 1991 im Umlauf war.

Leben und Wirken

Nach dem Studium bei den Franziskanern in Heidelberg trat der außergewöhnlich sprachbegabte Münster 1505 dem Franziskanerorden bei. Es folgten Studienaufenthalte in Löwen und Freiburg im Breisgau, bei denen er auch seine Begeisterung für Hebräisch und für die Geographie entdeckte. Ab 1509 bildete er sich in Rufach zudem in Griechisch wie in Mathematik und Astronomie weiter. 1511 folgte er seinem Lehrmeister Pelikan an die Universität Basel und später nach Pforzheim, wo er 1512 zum Priester geweiht wurde und wo er seine Studien auch auf das Aramäische und das Äthiopische erweiterte. Später war er als Münster als Lektor in Tübingen tätig, ab 1518 lehrte er wieder in Basel und von 1521 bis 1529 als Professor für Hebräisch an der Universität Heidelberg.

1529 trat Münster aus dem Franziskanerorden aus und folgte einem Ruf an die Universität Basel, wo er zum Protestantismus konvertierte und 1530 heiratete. In der Folgezeit arbeitete er eifrig an seinem Hauptwerk, der 1544 erschienenen „Cosmographia“, einer volkskundliche Beschreibung aller Länder. Das Werk erfuhr große Verbreitung. Es enthielt unter anderem auch eine Beschreibung Passaus mit zwei kolorierten Holzschnitten.

Bis zu seinem Lebensabend war Münster – der 1547 zum Rektor der Universität Basel berufen worden war – mit den Übersetzungen, Neuauflagen und Erweiterungen der „Cosmographia“ beschäftigt. Am 26. Mai 1552 starb er in Basel an den Folgen der Pest.

Literatur

Weblinks