Maximilian II. Emanuel Kurfürst von Bayern

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Maximilian II. Emanuel, Gemälde von Joseph Vivien aus dem Jahr 1700

Maximilian II. Emanuel Kurfürst von Bayern, kurz Max Emanuel (* 11. Juli 1662 in München; † 26. Februar 1726 ebenda) war seit 1679 Kurfürst von Bayern.

Leben und Wirken

Max Emanuel war der Sohn von Kurfürst Ferdinand Maria von Bayern und dessen Gemahlin Henriette Adelheid, Tochter des Herzogs Viktor Amadeus I. von Savoyen. Er verlängerte das von seinem Vater 1670 mit Frankreich abgeschlossene Bündnis nicht, sondern traf sich im März 1681 zu einer persönlichen Aussprache mit Kaiser Leopold I. in Altötting. Der Kaiser behandelte ihn sehr freundlich und schenkte ihm einen kostbaren Degen, dessen Griff reich mit Diamanten besetzt war. Max Emanuel versprach, den Degen nur für den Kaiser zu gebrauchen. Am 26. Januar 1683 schloss er mit dem Habsburger ein Devensivbündnis gegen Frankreich und die Türken. Als Pfand übergab ihm der Kaiser unter anderem die Reichsgrafschaft Neuburg.

Bei den folgenden Türkenkriegen zeichnete Max Emanuel sich mehrfach als Heerführer aus, insbesondere durch die Eroberung Belgrads im Jahr 1688. Am 15. Juli 1685 heiratete er Maria Antonia, die Tochter von Kaiser Leopold I. Auf Betreiben des Kaisers ernannte ihn der spanische König im Jahr 1691 zum Statthalter der spanischen Niederlande. Seine Gemahlin starb bei der Geburt ihres Sohns Joseph Ferdinand 1692. Am 12. Januar 1695 heiratete er in zweiter Ehe Therese Kunigunde, die Tochter des polnischen Königs. Sein Sohn Joseph Ferdinand aus erster Ehe, Universalerbe des spanischen Weltreichs, starb bereits am 6. Februar 1699.

Als 1701 Frankreich in den Niederlanden einfiel, stellte Max Emanuel sich auf die Seite von König Ludwig XIV., mit dem er am 9. März 1701 ein Bündnis schloss. Durch seinen Überfall am 8. September 1701 auf die Reichsstadt Ulm, einen für ihn wichtigen Verbindungsort zu Frankreich, löste er den Spanischen Erbfolgekrieg aus. Kaiser Leopold I. verhängte am 8. Oktober 1701 die Reichsacht gegen ihn. Es war der Passauer Bischof Johann Philipp Graf von Lamberg, der auf dem Reichstag von Regensburg die Reichsacht durchsetzte.

In der Schlacht bei Höchstädt erlitt das bayerisch-französische Heer am 13. August 1704 gegen das englisch-holländisch-österreichische Heer unter Prinz Eugen von Savoyen und dem Herzog von Marlborough eine folgenschwere Niederlage. Max Emanuel entschloss sich, mit den abrückenden Franzosen nach Frankreich zu gehen. Während der nun einsetzenden Besatzung Bayerns durch die Österreicher kam es zu Aufständen, die unter anderem in der Schlacht von Aidenbach am 8. Januar 1706 niedergeschlagen wurden. Im Frieden von Rastatt und Baden von 1714 erhielt Max Emanuel das Kurfürstentum Bayern wieder zurück.

In Niederbayern sind nach ihm die Max-Emanuel-Straße in Passau und die Max-Emanuel-Straße in Vilshofen an der Donau benannt.

Literatur

  • Nikolaus Orlop: Alle Herrscher Bayerns, LangenMüller, München, 2. Aufl. 2006, ISBN 978-3-7844-3075-1
  • Otto Denk, Josef Weiß: Unser Bayerland. München 1906