Michael von Rampf
Michael von Rampf (* 4. Oktober 1825 in München; † 29. März 1901 in Passau) war von 1889 bis 1901 der 78. Bischof von Passau.
Leben und Wirken
Der Sohn des Sergeanten Michael Rampf und seiner Ehefrau Magdalena geborene Kuttenberger studierte nach dem Abitur am Münchener Wilhelmsgymnasium 1843 in München Philosophie und Theologie. Nach Absolvierung des Pastoraljahres im Klerikalseminar Freising wurde er am 17. Juni 1848 zum Priester geweiht. Zunächst war er Kurat an der Herzogspitalkirche in München und seit 1851 Repetitor am Klerikalseminar in Freising. Mit einer exegetischen Arbeit promovierte er 1853 zum Doktor der Theologie.
Erzbischof Karl August Graf von Reisach ernannte 1855 den 29-jährigen zum Direktor des Freisinger Klerikalseminars. Zugleich wurde er Professor der Pastoral. König Ludwig II. berief ihn 1865 auf Vorschlag von Erzbischof Gregor von Scherr in das Münchner Metropolitankapitel, 1874 wurde er zum Generalvikal ernannt und sowmit engster Mitarbeiter der Münchner Erzbischöfe Gregor von Scherr und seines Nachfolgers Antonius von Steichele. 1882 wurde er schließlich zum Dompropst ernannt. Da er als staatskritisch galt, zögerte die bayerische Regierung zunächst, ihm ein Bischofsamt zu überlassen.
Aber am 8. Dezember 1889 sprach Prinzregent Luitpold die Nominierung zum Bischof von Passau aus. Die päpstliche Ernennung folgte am 30. Dezember 1889. Am 11. Mai 1890 wurde er in Passau von seinem Vorgänger Antonius von Thoma konsekriert. Mit Verleihung des Zivilverdienstordens der Bayerischen Krone wurde er in den bayerischen persönlichen Ritterstand erhoben.
Als Bischof förderte Michael von Rampf vor allem die Fortbildung des Klerus. 1890 eröffnete er in Burghausen ein zweites Knabenkonvikt für den Südteil der Diözese Passau. Im selben Jahr ordnete er regelmäßige Pastoralkonferenzen für den Seelsorgsklerus an. 1896 führte er in allen Kirchen des Bistums die Ewige Anbetung ein. In seiner elfjährigen Amtszeit konnte er 43 neue Pfarreien und 10 neue Exposituren gründen. 1892 errichtete er das Stadtkommissariat Passau (jetzt Dekanat Passau). Der Passauer Dom erhielt unter ihm durch das Anbringen der beiden Turmhauben seine heutige Gestalt. 1898 konnte er die neue Stadtpfarrkirche St. Nikolaus in Zwiesel konsekrieren.
Die katholischen Vereine, Bünde und Organisationen, besonders die karitativen Vinzenzvereine, Gesellenvereine, Arbeitervereine und Vereine für Lehrlingsschutz hatte in Bischof Rampf einen mächtigen Förderer, der weitschauend die Mitarbeit der Laien im kirchlichen Leben erkannte.
Der Bischof starb im 76. Lebens- und 53. Priesterjahr in Passau.
Literatur
- August Leidl: Die Bischöfe von Passau 739–1968 in Kurzbiographien. Neue Veröffentlichungen des Instituts für Ostbairische Heimatforschung 38, Passau 1978
- Franz Mader, Stadtarchiv Passau: Tausend Passauer. Passau 1995, ISBN 3-924484-98-8 (S. 188)
Vorgänger Antonius von Thoma |
Bischof von Passau 1889 bis 1901 |
Nachfolger Anton von Henle |