Schloss Pillham

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Heutiger Bestand von Schloss Pillham

Das Schloss Pillham in Pillham, einem Ortsteil des Marktes Ruhstorf an der Rott wurde 1809 abgerissen und durch eine zweigeschossige Anlage ersetzt. Die Aufzeichnungen über das Schloss beginnen erst im Jahr 1367.

Geschichte

  • 1160: Es tritt der erste Vertreter des Pillhamer Adelsgeschlechts mit dem Namen Menhard de Pillenhaim auf. Danach sind keine Informationen über den Ort bekannt, da aus dieser Zeit keine Urkunden über Pillham und dessen Bewohner vorhanden sind.
  • 1367: In diesem Jahr lässt sich urkundlich das Geschlecht der Haderer nachweisen, das zum altbayerischen niederen Adel gehörte und eigentlich nie eine größere Bedeutung erlangte. Ein Walchun der Haderer benannte sich nach dem Ort. Die Haderer waren Passauische Vasallen.
  • Ende des 16. Jahrhunderts: Um diese Zeit gelangten Hofmark und Schloss an die Riederer von Paar.
  • 1703: Pillham kam in den Besitz der Freiherren von Paumgarten, nachher Grafen der Herrschaft Erneck und Frauenstein, auf Ering, Malching, Pocking und Stubenberg. Diese bedeutende Adelsfamilie hatte Pillham „mittelst gnädigsten Consentirung einer Hochlöblichen Regierung Landshut durch Kauf von der Johanna Wigileus Rieder´schen Curatorei an sich gebracht“, aber das Schloss nicht mehr bewohnt. Wahrscheinlich war ihm das Schloss zu groß.
  • 1809: Laut Erzählungen waren die Mauern so fest, dass beim Abbruch im Jahre 1809 kaum ein Stein ganz erhalten werden konnte. Das Schloss hatte auch eine Hauskapelle zu Ehren der Mutter Gottes. Der letzte Vikar bei Aufhebung des Kloster Vornbach und spätere Pfarrer in Ruhstorf, Engelbert Aichbauer, lebte noch im Schloss Pillham. Als Ursache des Schloss-Abbruchs wird angegeben, dass es geschah, um weniger Quartier tragen zu müssen.

Allgemein

Das Schlossgut Pillham hatte einen Grund-Komplex von etwa 500 Tagwerk mit Einschluss von drei Waldparzellen von ungefähr 13 Tagwerk zu Grasensee bei Pfarrkirchen, auch in Buchet und im Steinkart bei Salvator. Die Gutsherrschaft Ering hatte in Pillham einen eigenen Verwalter. Ansonsten befanden sich in Pillham: ein Gasthaus, eine Schmiede und zwei größere Bauerngüter (Obermeier und Niedermeier); die übrigen Bewohner waren Gütler und Häusler. Das Geschlecht der Paumgarten hat sich im Lauf der Jahrhunderte um die Allgemeinheit große Verdienste erworben. So walteten die „männlichen Sprossen“ in einflussreichen Ämtern. Bis zum Jahre 1848 verblieb dem Edelsitz die Patrimonialgerichtsbarkeit II. Klasse. Maximilian Freiherr von Lerchenfeld Aham starb 1883. Er hinterließ zwei Töchter, von denen Maria Anna sich mit dem Freiherrn Sedlnitzky in Ering verheiratete. Die Freiin Gabriela von Lerchenfeld (geboren 1852) wurde Besitzerin von Pillham. Später unterstand das herrschaftliche Gut in Pillham dem Herrn Baron von Sedlnitzky, der in Pillham auch seinen Wohnsitz genommen hatte.

Literatur