Pfarrkirchen

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Pfarrkirchen
Das Wappen von Pfarrkirchen


Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Niederbayern
Landkreis: Rottal-Inn
Höhe: 381 m
Fläche: 52,33 km²
Einwohner: 11.748 (31. Dezember 2020)
Postleitzahl: 84347
Vorwahl: 08561
Kfz-Kennzeichen: PAN
Website: www.pfarrkirchen.de
Erster Bürgermeister: Wolfgang Beißmann (CSU)

Pfarrkirchen ist die Kreisstadt des niederbayerischen Landkreises Rottal-Inn.

Panorama von Pfarrkirchen, unten die Stadtpfarrkirche, rechts auf dem Gartlberg die Wallfahrtskirche
Das Wimmer-Ross am Stadtplatz, im Hintergrund das Alte und Neue Rathaus.

Lage

Die Stadt liegt im Rottal. Der Hauptort zieht sich nördlich der Rott, über die Höhen des Galgenberg und des Gartlberg bis zum Reichenberg als homogene Bebauung. Südlich der Rott schließt sich der Stadtteil Mooshof mit dem angrenzenden Gewerbe- und Industriegebiet an. Die übrigen Ortsteile liegen als Einzelorte in der Umgebung. Die Fläche ist von der land- und forstwirtschaftlichen Nutzung geprägt.

Pfarrkirchen liegt an der Bundesstraße 388, die vom 50 Kilometer entfernten Passau in die 125 Kilometer entfernte Landeshauptstadt München führt. Außerdem befindet sich die Stadt 65 Kilometer südlich von Straubing, 30 Kilometer südwestlich von Vilshofen an der Donau, 40 Kilometer westlich von Schärding, 22 Kilometer nördlich von Simbach am Inn und 80 Kilometer von Salzburg entfernt.

Ortsteile

Ortsteile sind Adlgehring, Aham, Aign, Aist, Altersham, Asbach, Benk, Berg b.Wald, Berg b.Wühr, Bergham, Bodenöd, Brunnöd, Degernbach, Diepolting, Dulding, Einbach, Feiern, Galgenberg, Gartlberg, Gehring, Geiersberg, Griesberg, Griesdobl, Grub, Gschwend, Gstockert, Haberbach, Haböd, Hanöd, Hinterleithen, Höckberg, Hofroth, Holzen, Holzleiten, Hölzlhub, Höring, Hörmannsöd, Kelchham, Kugelstatt, Kühstetten, Laab, Lanzing, Lempertsöd, Lerbing, Linding, Loh, Lukasöd, Mahlgassing, Mäuslberg, Mooshof, Naderöd, Neunöd, Obergaiching, Obergrasensee, Oberham, Ölharten, Pfarrkirchen, Ragl, Reichenberg, Reith, Rießleithen, Rockern, Rott, Rottsteg, Ruppertsöd, Schachtel, Scheuereck, Schieferöd, Schlicking, Schlott, Schnedenberg, Schuldholzing, Schwarzenstein, Spitzmäusing, Steffelsöd, Stöckl, Stumm, Sutten, Taubengrub, Untergaiching, Untergrasensee, Unternalling, Viehholzen, Voglsang, Wald, Waldhof, Weiden, Weihern, Weikersbach, Woching, Wolfskugel, Wühr, Zank, Ziegelbauer und Zieglstadl.

Geschichte

Die Gegend war schon zur Jungsteinzeit vor rund 7.000 Jahren besiedelt, wie Ausgrabungen im Ortsteil Untergaiching belegen. Die erste urkundliche Erwähnung als Pfarrei taucht in der Zeit von 875 bis 899 unter Bischof Engilmar auf, wo erstmals der Name Pharrachiricha erwähnt wird, als der Bischof einen hier vollzogenen Landtausch beurkundete. Die Erwähnung als forum Pharrechirch um 1250 lässt auf eine frühe marktrechtliche Ordnung schließen.

1262 ging der Ort, zusammen mit der Burg Reichenberg (Sitz des Vitztumamtes "an der Rott"), in den Besitz der Wittelsbacher über, die ihn 1317 mit Marktrechten versahen. Vom mittelalterlichen Ringwall sind noch jetzt die letzten Spuren zu sehen. Im 17. und 18. Jahrhundert prägte die Wallfahrt zur Wallfahrtskirche Gartlberg den Ort.

1862 wurde Pfarrkirchen zur Stadt erhoben und erhielt als Sitz des neuen Bezirksamtes auch das gesamte Landgericht Simbach am Inn zugewiesen. Am 22. September 1895 fand das erste Herbstrennen auf der neu erbauten Trabrennbahn statt. Seit der Gebietsreform 1972 ist Pfarrkirchen Verwaltungssitz des Landkreises Rottal-Inn.

Stadtwappen

Der rote Panter im oberen Feld stammt aus dem Wappen der 1248 ausgestorbenen spanheimischen Pfalzgrafen von Kraiburg-Ortenburg, die seit dem 12. Jahrhundert im Rottal Grafschaftsrechte besaßen und deren Nachfolge 1259 die Wittelsbacher antraten. Aus dem Kraiburg-Ortenburger Besitz wurde ab 1260 das Viztumamt an der Rott mit dem Hauptort Pfarrkirchen gebildet; für diese historische Entwicklung steht der Panter im Wappen. Die Kirche verweist als redendes Bild auf den Ortsnamen und nimmt damit ein Motiv aus dem ältesten Siegel des Marktes aus der Mitte des 14. Jahrhunderts auf. Das Bildsiegel, das eine eintürmige, dreischiffige Kirche zeigt, ist in Abdruck seit 1374 überliefert. Das 1447 durch Herzog Heinrich den Reichen von Bayern-Landshut verliehene Wappen mit Panter und Kirche wurde auch in das Siegel übernommen. Die zweitürmige Kirche ist erstmals in den Wappensammlungen des 16. Jahrhunderts nachweisbar, im Siegel findet sie sich seit 1819. Sie ist sphragistisch und heraldisch nicht zu begründen; die ursprüngliche Form war die eintürmige Kirche. Der Panter wurde um 1805 durch den pfalzbayerischen Löwen ersetzt. 1836 wurde das Wappen wieder richtiggestellt.

Politik

Bürgermeister

  • 1. Bürgermeister ist Wolfgang Beißmann (CSU). Er gewann 2014 die Stichwahl mit 58,70 Prozent der abgegebenen Stimmen gegen Horst Lackner (Freie Wähler, 41,30 Prozent). Sein Vorgänger Georg Riedl (CSU) trat 2014 nach 24 Jahren aufgrund der Altersgrenze nicht mehr zur Wahl an.
  • 2. Bürgermeister ist Wolfgang Beißmann (CSU).
  • 3. Bürgermeister ist Kurt Vallée (SPD).

Stadtrat

Der Stadtrat hat 24 Mitglieder (+ 1. Bürgermeister) und folgende Sitzverteilung:

  • CSU: 11 Sitze + 1. Bürgermeister (2008: 14 Sitze)
  • SPD: 4 Sitze (2008: 4)
  • FW: 6 Sitze (2008: 4)
  • Junge Liste/Bürgerliste: 3 Sitze (neu)

2008 waren noch die Grünen mit 2 Sitzen im Stadtrat vertreten.

Städtepartnerschaft

Seit mehr als 10 Jahren pflegt Pfarrkirchen eine enge Städtepartnerschaft mit San Vincenzo in Italien. Die Stadt mit 8.500 Einwohnern liegt in der Toscana, an der Westküste Italiens, ca. 50 km südlich von Pisa.

Sehenswürdigkeiten

Bürgerhäuser am Stadtplatz
Die Spitalkirche Hl. Geist
  • Altes Rathaus
  • Heimathaus Pfarrkirchen, 1910 gegründetes Heimatmuseum im Alten Rathaus
  • Evangelische Christuskirche, 1912 bis 1913 nach Plänen von Wilhelm Käb erbaut
  • Hans-Reiffenstuel-Haus, ehemaliges Lagerhaus, 1995 von der Stadt angekauft, im März 1997 eröffnet. Es enthätlt die Stadtbücherei und Ausstellungsräume.
  • Marienplatz mit dem 1990 vom Bildhauer Joseph Neustifter geschaffenen Marienbrunnen
  • Neues Rathaus
  • Kunstwerk „Europa mit dem Stier“ von Alois Demlehner, Hirschbach, errichtet Juni 2001
  • Taubenbrunnen von Joseph Neustifter, errichtet 1994
  • Stadtpfarrkirche St. Simon und Judas Thaddäus, ursprünglich romanisch, im 13./14. Jahrhundert auf drei Schiffe erweitert, im 15. Jahrhundert im spätgotischen Stil umgebaut
  • Kastanienallee, 1876 auf dem alten Befestigungswall um den Stadtkern angelegt, etwa einen Kilometer lang
  • Bürgerhäuser in der Pfleggasse und Simbacher Straße mit regionaltypischen vorgeschobenen flachen Giebeln, weiterhin Pfarrhof (1716), Münchner Hof (Lindnerstraße) und Plinganser Hof (Plinganser Straße), Bauten des 16./17. Jahrhunderts mit hofseitigen Laubengängen
  • Allerseelenkapelle, errichtet im 18. Jahrhundert über dem Grundriss eines vierblättrigen Kleeblatts
  • Spitalkirche Hl. Geist, kleine spätgotische Anlage des 15. Jahrhunderts. Die Kirche des bereits 1429 beurkundeten Bürgerspitals wurde in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts stark verändert.

Tourismus

Wirtschaft

  • Mit dem Möbelhaus WEKO verfügt Pfarrkirchen über eines der größten Möbelhäuser der Region. WEKO beschäftigt 850 Mitarbeiter (davon rund zwei Dutzend Lehrlinge), die einen Jahresumsatz von „deutlich über 100 Millionen Euro“ erwirtschaften.
  • Die Firma Schleich & Haberl ist ein Immobilienunternehmen in Mooshof bei Pfarrkirchen. 1983 gründeten Helmut Schleich und Wilhelm Haberl ihre Firma.

Bildung und Erziehung

  • Grundschule Pfarrkirchen
  • Johannes-Hirspeck-Mittelschule Pfarrkirchen
  • Staatliche Realschule Pfarrkirchen
  • Staatliche Fachoberschule und Berufsoberschule Pfarrkirchen
  • Gymnasium Pfarrkirchen
  • Betty - Greif - Schule Sonderpädagogisches Förderzentrum Pfarrkirchen und Simbach am Inn
  • Landwirtschaftsschule Pfarrkirchen
  • Verwaltungs- und Wirtschafts-Akademie Ostbayern e. V.
  • Staatliche Berufsschule Pfarrkirchen mit Berufsfachschulen Hauswirtschaft und Kinderpflege
  • Volksbildungswerk Pfarrkirchen
  • Berufsbildungs- und Technologiezentrum der Handwerkskammer Ndb. - Opf.
  • Stadtbücherei
  • Kath. Kindergarten Maria Ward
  • Evang. Kindergarten
  • Caritas-Kindergarten St. Elisabeth
  • Caritas-Kinderkrippe Zwergenburg

Glaubensgemeinschaften

Der Glaubensgemeinschaft Jehovas Zeugen e.V. Pfarrkirchen gehören 79 Mitglieder an.

Personen

Vereine

  • Altschützengesellschaft Pfarrkirchen
  • Arbeiterwohlfahrt Pfarrkirchen - AWO
  • Bauernhilfsverein Pfarrkirchen
  • Bayerischer Lehrerverein Pfarrkirchen
  • BDKJ Pfarrkirchen
  • CSU - Ortsverein Pfarrkirchen
  • Deutscher Alpenverein - Sektion Pfarrkirchen
  • Dritte Welt Pfarrkirchen
  • Familien- und Heimatforscherstammtisch Pfarrkirchen
  • Förderverein Gymnasium Pfarrkirchen
  • Freiwillige Feuerwehr Pfarrkirchen
  • Fremdenverkehrsverein Pfarrkirchen
  • Freunde der Alten Feuerwehr Pfarrkirchen
  • Glasbau e.V. - Kunst- und Kulturverein Pfarrkirchen
  • Imkerverein Pfarrkirchen
  • Jehovas Zeugen e.V. Pfarrkirchen
  • Katholische Landjugend Pfarrkirchen
  • Katholischer Frauenbund Pfarrkirchen
  • Kleintierzüchterverein Pfarrkirchen
  • Krieger- und Soldatenkameradschaft
  • Kulturverein Pan/K Kultur in Pfarrkirchen
  • Liedertafel Pfarrkirchen
  • Luftsportclub Pfarrkirchen
  • Modellfluggemeinschaft Pfarrkirchen
  • Pfarr-Caritas Pfarrkirchen
  • Rock'n'Roll & Boogie-Woogie Club Pfarrkirchen
  • SPD - Ortsverein Pfarrkirchen
  • Trabrennverein Pfarrkirchen
  • Turn- und Spielvereinigung 1860 Pfarrkirchen
  • Wirtschaftsforum Pfarrkirchen
  • VdK-Ortsverband Pfarrkirchen
  • Verein zur Förderung der Pfarrkirchner Städtepartnerschaften e.V.
  • Verein für Gartenbau und Landespflege Pfarrkirchen
  • Söldner zu Pfarrkirchen
  • Tierschutzverein Pfarrkirchen
  • Tennisclub Pfarrkirchen
  • Rottaler Oldtimerfreunde Pfarrkirchen

Literatur

  • Donatus Moosauer, Günther Michler, Ulrich Pietrusky: Niederbayern – im Fluge neu entdeckt, Morsak Verlag, Grafenau, 2. Aufl. 1982, ISBN 3-87553-135-3

Weblinks


Städte und Gemeinden im Landkreis Rottal-Inn
Wappen Landkreis Rottal-Inn.png

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