Welsberghof (Passau)

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Dieser Artikel behandelt den Thun- oder Welsberghof im Steinweg 11. Für den Graf von Thun-Hof im Steinweg 7 klicken Sie bitte hier!
Der einstige Welsberghof in Passau.

Der Welsberghof (auch Thunhof) ist ein alter Kanonikatshof in der Altstadt von Passau. Er befindet sich am Steinweg 11, steht unter Denkmalschutz und ist seit 2013 in Privatbesitz.

Beschreibung

Das Gebäude hat zwei Vollgeschosse mit jeweils 365 Quadratmeter. Im Inneren befinden sich wunderbare Holzböden und -türen, frei stehende Kachelöfen sowie Stuck- und Gewölbedecken. Außerdem verfügt es über imposante Kellerräume. Im südlichen Bereich des Hauses, das auch über den Domplatz erreichbar ist, liegt ein kleiner Garten. Zudem gehört dort auch eine Pkw-Stellfläche zum Haus. Der gesamte 1682 errichtete Welsberghof mit seinem künstlerisch gestalteten Zugangsportal steht als sogenanntes Einzeldenkmal unter Denkmalschutz.

Geschichte

Die Kernsubstanz des dreigeschossigen Baus am Rand des Steinwegs stammt noch aus dem 12. Jahrhundert; Erweiterungen folgten im 13. und 15. Jahrhundert und nach 1662. Nach dem Stadtbrand von 1680 wurde das Gebäude 1682 neu aufgebaut. Eine Reparatur des Dachtragwerks erfolgte 1787, im 19. Jahrhundert wurden Veränderungen im Rückgebäude (dem heutigen Domvikarstöckl) vorgenommen. Nach einer Beschädigung im Zweiten Weltkrieg wurde es 1949 instand gesetzt.

Früher war der Welsberghof vor allem Domizil der älteren Domherren bzw. Mitglieder des Domkapitels. Eine derzeit unkündbare Wohnung im Erdgeschoss bewohnt derzeit (Stand 2013) der frühere Dompropst Dr. Johann Wagenhammer. In früheren Jahren wohnten dort unter anderem Dr. Ludwig Heinrich Krick (1902 bis 1931), Dr. Franz Xaver Eggersdorfer (1933 bis 1958) sowie Dr. Johannes Dachsberger (1954 bis 1978). Die Wohnung im Erdgeschoss gehörte von 1956 bis 1992 Prälat Joseph Huber. In einem Teil im Obergeschoss war ab 1990 die Pressestelle der Diözese Passau untergebracht.

2012 wurde das zuletzt staatseigene Altstadthaus von der Immobilien Freistaat Bayern im Bieterverfahren angeboten; es wurde in der Objektbeschreibung als „Wohn- und Bürogebäude“ beworben. Zum Jahresanfang 2013 erfolgte der Zuschlag, im Februar dann der Notartermin. Für das Haus hatten sich nach Informationen der Passauer Neuen Presse anfangs u.a. auch Bieter aus der Altstadt und eine hiesige Unternehmersfamilie interessiert – zuletzt aber hauptsächlich eine Pädagogin, die in einem benachbarten Gymnasium unterrichtet. Der Kaufpreis für das Gebäude wird von Immobilienkennern „im oberen sechsstelligen Bereich“ angesiedelt. Vor dem Verkauf war das Haus in Teilen leerstehend.

Siehe auch

Literatur

  • Michael Petzet: Denkmäler in Bayern. Band 2: Niederbayern. Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, München 1986, ISBN 3-486-52393-7
  • Christian Karl: Freistaat hat Denkmal-Haus verkauft. In: Passauer Neue Presse vom 2. März 2013 (S. 26)