Aufhausen (Eichendorf)

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Die Pfarrkirche St. Michael in Aufhausen

Aufhausen ist ein Ortsteil des Marktes Eichendorf im niederbayerischen Landkreis Dingolfing-Landau. Bis 1972 bildete es eine selbstständige Gemeinde.

Lage

Aufhausen liegt im Vilstal etwa sechs Kilometer westlich von Eichendorf an der Staatsstraße 2083.

Geschichte

Das Vilstal ist seit über 7500 Jahren ständig besiedelt. Im Osten von Aufhausen wurden seit 1970 zunächst viele Scherben, Geräte aus Silex und Felsgestein gefunden, die zeigen, dass hier seit der ältesten Jungsteinzeit Menschen lebten. Ein 1997 entdecktes, 6000 Jahre altes Gefäß in der Form eines Menschen erhielt die Bezeichnung Venus von Aufhausen. Ende August 2005 kam nördlich des Fußballplatzes ein Skelett zum Vorschein, das vermutlich rund 7500 Jahre alt ist und aus der Jungsteinzeit stammt. In den vergangenen Jahren wurden in der Nähe der Skelett-Fundstelle auch die Reste mehrer jungsteinzeitlicher Häuser gefunden, die bis zu 30 Meter lang waren.

Bei Ausgrabungen ab 1990 fanden Archäologen neben Siedlungsspuren der Badener Kultur (ca. 3500 v. Chr.) eine großflächige Siedlung der Urnenfelderzeit (ca. 1200 v. Chr.) mit viel Keramik und Hinweisen auf Textilverarbeitung. Aus der Glockenbecherkultur (ca. 2400 v. Chr.) stammt das Gräberfeld Aufhausen, bestehend aus acht Gräbern.

Am 26. Juli 1111 bestätigte Heinrich V. dem Kloster St. Nikola „unam molendinum ad Aufhausen“ und „item in Ahausen, iuxta Landau unam decimam“. Seit 1317 wird vom Gut, der Vogtei und dem Gericht zu Aufhausen gesprochen. 1347 erwarb Albrecht Closener das Lehengut Aufhausen, und seither war die Hofmark Aufhausen bis ins 19. Jahrhundert im Besitz der Herren von Closen. Die Hofmark bildete auch den Ausgangspunkt für die Gemeinde Aufhausen, die im Zuge der Gemeindebildung zu Beginn des 19. Jahrhunderts aus dem gleichnamigen Steuerdistrikt entstand und zum Landgericht Landau/I. gehörte.

Im Jahr 1857 wütete ein Dorfbrand in Aufhausen, bei dem zehn Anwesen in der Schreinerstraße niederbrannten. Auch der Pfarrhof wurde ein Opfer der Flammen. Erst der Nachfolger des damaligen Pfarrers Schikaneder baute den abgebrannten Pfarrhof in der jetzigen Form wieder auf. Am 9. November 1915 befuhr der erste Zug die Bahnstrecke Aufhausen-Kröhstorf.

Am 27. September 1964 wurde der Personenzugverkehr eingestellt, die Stilllegung folgte zum 28. Mai 1994 und 1998 wurden die Gleise abgebaut. Heute verläuft hier der Bockerlbahn-Radweg, der am 24. August 1999 eröffnet wurde.

Die Gemeinde Aufhausen im Landkreis Landau an der Isar wurde am 1. Juli 1972 im Zuge der Gebietsreform in den Markt Eichendorf eingegliedert. Im Osten der Ortschaft entsteht seit den 1990er Jahren ein fast 20 ha großes Gewerbegebiet.

Sehenswürdigkeiten

  • Pfarrkirche St. Michael. Die Pfarrkirche der Pfarrei Aufhausen wurde nach den Plänen von Anton Völkl 1894 unter Beibehaltung des spätromanischen Turms der Vorgängerkirche aus dem 13. Jahrhundert als einschiffiger Saalbau neu errichtet. In den 1970er Jahren erhielt die Kirche anstelle der neugotischen Altäre eine moderne Ausstattung von Leopold Hafner. Von der alten Ausstattung blieb die überlebensgroße Barockplastik des hl. Michael aus der Vorgängerkirche erhalten.

Siehe auch

Bildung und Erziehung

  • Kindergarten St. Michael (Haus für Kinder)

Vereine

  • Brieftaubenverein Aufhausen
  • DC Flames Aufhausen Dart-Club
  • Freiwillige Feuerwehr Aufhausen. Sie konnte am 12. April 1870 gegründet werden.
  • Frauenbund Aufhausen
  • Jennerweinverein Aufhausen
  • KLJB Aufhausen
  • Königstreue Aufhausen
  • Krieger- und Reservistenkameradschaft Aufhausen. Die Gründung erfolgte 1884.
  • SC Aufhausen e. V. 1927
  • Schützengesellschaft D´Vilstaler Aufhausen. Sie wurden 1878 gegründet.
  • Tennis-Club Aufhausen
  • VdK Aufhausen
  • Verein für Gartenbau und Landespflege. Er wurde 1921 ins Leben gerufen und nannte sich bis zur Trennung vom Bienenzuchtverein im Jahre 1951 Obst und Bienenzuchtverein Aufhausen.
  • Kirchenchor. Im Februar 1988 wurde in Aufhausen wieder ein Kirchenchor gegründet.
  • Wanderfreunde Aufhausen e.V. 1969 wurden die Wanderfreunde Aufhausen e.V. aus der Taufe gehoben.

Literatur

  • Otto Helwig: Das Landgericht Landau an der Isar. (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe I, Band XXX). Bayerische Akademie der Wissenschaften, Kommission für Bayerische Landesgeschichte (Hrsg.), München 1972, ISBN 3 7696 9876 2.

Weblinks