Hinterer Bayerischer Wald

Aus RegioWiki Niederbayern
Wechseln zu: Navigation, Suche

Der Hintere Bayerische Wald (auch: hintere Bayerische Wald) oder Innere Bayerische Wald ist eine Landschaft im Bayerischen Wald.

Lage

Der Hintere Bayerische Wald ist eine von ausgedehnten Wäldern charakterisierte Mittelgebirgslandschaft an der nordöstlichen Grenze Niederbayerns. Er zieht mit einer Breite von etwa 15 Kilometern von der Further Senke im Nordwesten bis zum Dreisessel im Südosten. Seit der Gebietsreform reicht er im Landkreis Cham auch in die Oberpfalz hinein. Mit dem Böhmerwald auf tschechischem Gebiet bildet er eine Einheit. Im Südwesten wird er durch die Regensenke vom Vorderen Bayerischen Wald getrennt, im Südosten geht er in das Abteiland über. Im Nordwesten teilt sich das Gebirge in drei parallele, herzynisch streichende Rücken: Osserkamm (Künisches Gebirge), Arberzug und den Wurzerspitz-Platte-Kronberg-Rücken.

Beschreibung

Der Hintere Bayerische Wald liegt auf einer breiten Aufwölbungszone, deren höchste Erhebungen der Große Arber (1.456 m) und und der Große Rachel (1.453 m) sind. Weitere markante Berge sind der Lusen (1.370 m) und der Große Falkenstein (1.315 m). Diese Erhebungen waren während der Eiszeiten vergletschert. Im Untergrund stehen Gabbro-Amphibolite, Glimmerschiefer, Gneise und Granitintrusionen an.

In dem bis auf wenige Grünlandbereiche bewaldeten Gebiet dominieren Fichtenforste, in den Hanglagen erstrecken sich auch Bergmischwälder. In den Hochlagen sind vielfach Windwurfschäden an den Fichtenforsten entstanden. Eingebettet in diese Waldlandschaft liegen Hochmoore, Hochweiden (Schachten) und Bergseen. Die Karseen Großer Arbersee und Rachelsee befinden sich auf niederbayerischem Gebiet, während der Kleine Arbersee zur Oberpfalz gehört. Moränenreste reichen bis in eine Höhenlage von 800 Metern herunter.

Neben der forstlichen Nutzung kommt dem Tourismus im Hinteren Bayerischen Wald hohe Bedeutung zu. Für seltene Tierarten bildet der Hintere Bayerische Wald ein Rückzugsgebiet. In den ausgedehnten Wäldern des Grenzkammes leben unter anderem noch Auerhuhn und Luchs, im Bereich des Großen Regens der Fischotter. Ursprüngliche Urwaldbestände haben sich besonders in den Waldschutzgebieten Höllbachgspreng, Mittelsteighütte und an der Seewand am Großen Arbersee erhalten. Große Bereiche des Hinteren Bayerischen Waldes werden vom Nationalpark Bayerischer Wald eingenommen, der Große Arber befindet sich im Naturpark Bayerischer Wald.

Literatur

  • Ulrich Pietrusky, Donatus Moosauer: Der Bayerische Wald − im Fluge neu entdeckt, Verlag Morsak Grafenau, 1985, ISBN 3-87553-228-7

Weblinks