Kirche St. Martin (Kirchham)
Die Kirche St. Martin ist die 1915 errichtete Pfarrkirche von Kirchham im Landkreis Passau.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte und Stil
Der erste Kirchenbau an der Stelle der heutigen Pfarrkirche entstand um 1450. Es handelte sich um ein im spätgotischen Baustil errichtetes Gebäude. Auf deren Fundamente wurde ab 1725 nach den Plänen von Johann Michael Fischer eine Barockkirche errichtet. Die Inneneinrichtung und Ausschmückung (Altäre und Deckenstuck) stammen von Johann Baptist Modler sowie seinem Sohn Joseph-Narziß. Joseph Deutschmann schuf den Tabernakel und den Anbetungsengel am Hochaltar. Die Deckenfresken, die Bemalung der Empore und die Seitenaltarbilder stammen von Anton Niedermayern, J. Max Colombo schuf das Altarbild am Hochaltar und Franz Xaver Kurländer die Glasfenster.
Die 1729 eingeweihte barocke Vorgängerkirche der heutigen Pfarrkirche St. Martin in Kirchham hatte damals schon ihre heutige Form. Das Gotteshaus wurde 1912 aufwendig für 24.000 Reichsmark saniert. Allerdings fiel es am 14. und 15. Juni 1914 einem verheerenden Brand zum Opfer. Einzig der 1907 erbaute Barockturm blieb erhalten. Nur wenige Kunstschätze konnten gerettet werden, darunter die Tabernakel mit dem Allerheiligsten, ein paar Statuen, die Kreuzwegstation und der Ölberg. Man geht heute davon aus das das Feuer durch Brandstiftung verursacht wurde.
Nicht zuletzt dank der tatkräftigen Hilfe und Unterstützung der Pfarrangehörigen konnte jedoch zeitnah wieder mit dem Aufbau begonnen werden. Nach den Aufräubarbeiten begann man bereits 1915 unter Prof. Rank aus München mit dem Wiederaufbau. Die Kirche in ihrer heutigen Form wurde ab 1915 nach den Plänen der Münchener Architekten Gebrüder Rank erbaut und am 21. Juni 1923, fast genau 9 Jahre dem Brand, wieder geweiht. Durch die erhalten gebliebenen Teile der Vorgängerkirche und den neu errichteten Abschnitten hat die Kirche sowohl eine barocke als auch neubarocke Ausstattung. Die Wände werden durch Bandelwerk, Gitterfelder, Baldachinmotive und massigen Wolken im Stile der Regence verziert.
Friedhof
Rund um die Kirche befindet sich der alte Friedhof sowie Teile der alten Friedhofsmauer die noch aus dem 15. Jahrhundert stammen. Östlich der Pfarrkirche befindet sich zentral im Friedhof das Leichenhaus, welches ebenfalls im barocken Stil gehalten ist und einen Turm besitzt.
Galerie
vor dem Brand von 1914
Literatur
- Gerold Zue: Die Zauberkraft des „gnädigen Herrn“ von Kirchham. In: Passauer Neue Presse vom 9. Januar 2010 (S. 21)
- Gerold Zue: Vor 100 Jahren brannte Kirchhamer Gotteshaus nieder. In: Passauer Neue Presse vom 9. Januar 2010 (S. 25)