Max Tremmel

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Max Tremmel

Prälat Max Tremmel (* 30. November 1902 in Passau-Innstadt; † 7. Januar 1980 in Passau) war ein Passauer Priester und ab 1946 Domorganist sowie von 1952 bis 1975 Domkapellmeister und Orgel- und Glocken-Sachverständiger im Bistum Passau. Er gilt bis heute als einer der bedeutendsten Kirchenmusiker seiner Zeit.

Leben und Wirken

Seine Priesterweihe empfing Max Tremmel 1927. Er verblieb in seiner ganzen beruflichen Laufbahn in Passau und hat sich vorwiegend der Kirchenmusik verschrieben. 1927 wurde er Musikpräfekt. Dies blieb er (mit Ausnahme einer zweijährigen Unterbrechung zum Studium) bis 1946. Er war in München Schüler von Berberich und Josef Haas. Am 1. Januar des Jahres wurde er zum Domorganisten sowie zum Diözesanmusikdirektor und sechs Jahre später – am 1. September 1952 – zum Domkapellmeister ernannt. Letzteres blieb er bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1975. Neben den Komponisten der Wiener Klassik und der alten a-capella-Tradition pflegte er für die gewöhnlichen Sonntage auch ein Repertoir lokaler Komponisten und Kleinmeister.

Tremmel hat sich ab 1949 als Hausgeistlicher mit großem Eifer für die Renovierung der Heilig-Geist-Spitalkirche eingesetzt.

Er starb am 7. Januar 1980 und wurde am Severinsfriedhof bestattet.

Werke

1935 veröffentlichte er eine Biographie über den Komponisten Peter Griesbacher. Auch als Komponist von Messen und Kirchenliedern hat er sich einen Namen gemacht. Viele seiner Werke, vor allem Gradualien und Offertorien, blieben ungedruckt, da es sich oft um Gelegenheitskompositionen für den sonntäglichen Gebrauch im Dom zu Passau handelte. Die meisten der gedruckten Werke erschienen im Verlag Coppenrath Altötting.

Hervorzuheben sind:

  • St.-Gunther-Festmesse für Soli, gem. Chor und Orchester (auch "Ebenseer Messe" nach dem Entstehungsort benannt)
  • St.-Altmann-Messe für Chor und obligate Orgel
  • Severins-Messe für gem. Chor zu sechs Stimmen a capella, später vom Komponisten bearbeitet für eine Begleitung durch Blechbläser
  • der 150. Psalm (lat.) für gem. Chor und Orgel, diese Besetzung später vom Komponisten erweitert um Blechbläser und Pauken
  • Eucharistische Gesänge (lat.) für fünfstimmigen gemischten Chor
  • „Dankpsalm“, Uraufführung 1977 im St.-Stephans-Dom

Von den ungedruckten Werken verdienen besondere Hervorhebung:

  • Kanon zu acht gemischten Stimmen über den Wahlspruch des Bischofs Simon Konrad "Stat crux, dum volvitur orbis" (Fest steht das Kreuz, auch wenn sich die Erde dreht)
  • „Tu es Petrus“ für gem. Chor und Orgel

Auszeichnungen

Galerie

Literatur

  • Gisela Maria Lang: Persönlichkeit und Werk eines Passauer Kirchenmusikers - Max Tremmel (1902-1980), Künstlerische Prüfung für das Lehramt an Gymnasien in Bayern, München 1981, Masch.
  • Franz Mader, Stadtarchiv Passau: Tausend Passauer. Passau 1995, ISBN 3-924484-98-8 (S. 237 f.)
  • Birgit Elisabeth Meier: Der Musiker Max Tremmel am Hohen Dom zu Passau. Gymnasium Passau-Freudenhain, Facharbeit im LK Musik 1998-2000. Computerdruck 2000.
  • Heinz-Walter Schmitz: Die anspruchsvolle Kirchenmusik des Prälaten Max Tremmel. Zum 100. Geburtstag des Passauer Domkapellmeisters, in: Heimatglocken 2002
  • Heinz-Walter Schmitz: Domkapellmeister Max Tremmel vor 100 Jahren geboren: Ein Leben für die Kirchenmusik, in: Passauer Bistumsblatt 67 (2002)