Maxbrücke (Passau)
Die Maxbrücke war eine Passauer Donaubrücke. Sie verdankt ihren Namen dem ersten König Bayerns Maximilian I. Joseph (1756-1825) und überspannte die Donau von 1823 bis 1972, ehe sie durch die heutige Schanzlbrücke ersetzt wurde.
Geschichte
Bereits ab dem 13. Jahrhundert führte eine Holzbrücke über die Donau, die aber immer wieder durch Stadtbrände, Hochwasser, Eisabgänge oder Krieg zerstört worden war. Daher wurde von 1818 bis 1823 die Maxbrücke erbaut; eine Holzkonstruktion, die auf Steinpfeiler gesetzt worden war. Der Brückenkopf verband sich mit dem Ende der Wittgasse, heute befindet sich hier eine Treppe hinab zur Oberen Donaulände. Ab 1869 wurde die Holzkonstruktion durch die bekannten Fischbauchträger aus Eisen ersetzt.
Um den Bedürfnissen der zunehmenden Großschifffahrt gerecht zu werden, wurden von 1903 bis 1906 die mittleren zwei Fischbauchträger und der nun überflüssige Pfeiler entfernt und durch einen großen Brückenbogen ersetzt. Die beiden Fischbauchträger wurden zeitgleich an der Ilzbrücke verbaut, die vorher auch nur aus einer Holzkonstruktion bestand. Die Maxbrücke war auch um einen Meter gehoben worden und hatte nun eine Spannweite von 54,20 Meter in der Mitte, bei einer Gesamtlänge von 160 Meter und 8,60 Meter Breite. Sie konnte bis zu 30 Tonnen Einzellast tragen.
Die Maxbrücke zählte damit zu den wichtigsten Donauüberquerungen im ostbayerischen Raum. Bereits 1935 hat das NS-Regime angeordnet, für den Bedarfsfall Sprengkammern in einem der stadtseitigen Brückenpfeiler einzubauen, wie Heinz Kellermann aufgezeigt hat. Weiter führt er aus, wie Zeitzeugen berichten, dass der südlichste Teil der Brücke am 1. Mai 1945 unter feindlichem Artilleriefeuer einstürzte. Sie wurde also nicht wie die anderen Brücken in Passau bei Kriegsende von der SS gesprengt; es steht allerdings die Frage im Raum, ob nicht eine der Sprengkammern von einer feindlichen Granate getroffen wurde.
Nach Kriegsende wurde das zerstörte Brückenteil von den Amerikanern zunächst durch eine Holzkonstruktion ersetzt und im Herbst 1946 durch eine stabilere Bailey-Brücke. Diese blieb so lange in Gebrauch bis am 5. November 1948 die reparierte Maxbrücke wieder eröffnet werden konnte. Sie hatte eine 5,26 Meter breite Fahrbahn aus 25 cm Eisenbeton und außenseitige Gehsteige von 1,75 Meter Breite. Für das Überqueren der Maxbrücke musste ab 1. Januar 1948 zeitweise sogar eine Gebühr entrichtet werden. Dieser vom Passauer Stadtrat beschlossene Brückenzoll wurde jedoch schon am 15. Januar 1948 durch den Bayerischen Landtag für rechtsunwirksam erklärt und wieder aufgehoben. Gleiches gilt für die Marienbrücke über den Inn.
Mit dem zunehmenden Verkehrsaufkommen reichte die Brücke, über die damals die Bundesstraßen B 12 und B 388 führten, nicht mehr aus. Außerdem wurde die Wartung der fast 100 Jahre alten Eisenbrücke immer kostenintensiver. So wurde 1961 vom Passauer Stadtrat der Bau der Schanzlbrücke beschlossen. Der Baubeginn folgte sieben Jahre später. Gleichzeitig mit der Einweihung der Schanzlbrücke am 14. Oktober 1970 wurde die Maxbrücke für den Autoverkehr gesperrt. Am 12. November 1970 wurde dann mit ihrer Demontage begonnen, nachdem sie zuletzt nur mehr von Fußgängern benutzt wurde.
Literatur
- PNP: Maxbrücke geht ihrer Vollendung entgegen. In: Passauer Neue Presse vom 16. September 1948 (S. 5)
- PNP: Maxbrücke wird nicht von heute auf morgen einstürzen. In: Passauer Neue Presse vom 10. Oktober 1951 (S. 4)
- PNP: Maxbrücke soll als Fußgängersteg erhalten bleiben. In: Passauer Neue Presse vom 11. November 1965 (S.11)
- Franz Mader: Die Straßen und Plätze in Passau. Passau, 2003, ISBN 3-929350-58-8 (S. 230)
- Heinz Kellermann: Die Front erreichte im 2. Weltkrieg auch Passau. Passau, 2005, ISBN 978-3-929350-79-1 (S. 120-131)
- PNP: Damals: Am 14.10.1970 – vor 37 Jahren. In: Passauer Neue Presse vom 13. Oktober 2007 (S. 38)
- PNP: Damals: Am 15.01.1948 – vor 60 Jahren. In: Passauer Neue Presse vom 15. Januar 2008 (S. 28)
- Andrea Bogensperger: Zeitreise: Rush Hour damals und heute. Bericht auf lokalnews.de vom 10. August 2011