Preis der Hoffnung und Verständigung

Aus RegioWiki Niederbayern
Wechseln zu: Navigation, Suche

Der Preis der Hoffnung und Verständigung ist eine Würdigung bürgerlicher, vorrangig ehrenamtlicher Leistungen von Menschen und Gruppierungen in Böhmen und Bayern, die auf nachhaltige, natur- und kulturpflegende und friedenfördernde grenzübergreifende Kontakte hinwirken.

Beschreibung

Etwa alle zwei Jahre wird mit dem Preis der Hoffnung und Verständigung je eine böhmische (tschechische) und eine bayerische Persönlichkeit oder Gruppe ausgezeichnet. Häufig wird die Anerkennung zwei Personen grenzübergreifend gemeinsam gegeben. Gestiftet wurde die Ehrung 1995 von der politischen Partei Bündnis 90/Die Grünen-Kreisverband Freyung-Grafenau. Der Preis soll aufzeigen, dass auf beiden Seiten der deutsch-tschechischen Grenze viele Menschen, die nicht im Mittelpunkt der Öffentlichkeit stehen, uneigennützig und dauerhaft gute Nachbarschaft, fachliche Zusammenarbeit und Austausch in ökologischer, sozialer oder kultureller Art pflegen. Der Preis ist nicht dotiert.

Initiatoren waren Hans Madl-Deinhart und Alois Seidl. Mit der Organisation ist insbesondere Hermann Schoyerer betraut. Die Partei der Grünen in Tschechien und der Kreisverband Regen der Partei Bündnis 90/Die Grünen ist in die Findung der Preisträgerinnen und Preisträger eingebunden. Auf tschechischer Seite berät u. a. Jaroslav Neužil. Die Vergabe erfolgt durch die Vorstandschaft des Kreisverbands Freyung-Grafenau im Einvernehmen mit den Partnern in Regen und Böhmen. Laudatorinnen und Laudatoren der Ausgezeichneten waren u. a. Staatsministerin Claudia Roth (2024) und Alois Seidl.

Im Zuge der Corona-Pandemie (2020–2022) kam die Preisvergabe ins Stocken.

Preisträger

  • 1995 Alois Seidl aus Hinterschmiding, Bohuslav Nauš aus Prachatice (Prachatitz; * 24. Dezember 1929 in Žár u Prachatic, † 25. April 2017, Botaniker, Ornithologe, Mineraloge und Geologe)
  • 1996 Michael Haug aus Grafenau, Jan Kocourek aus Prachatice (Prachatitz)
  • 1997 Berufsschulen Waldkirchen und Sušice (Schüttenhofen), Ing. Vratislav Francl aus Prachatice (Prachatitz; * 14. Oktober 1932 in Zdice u Berouna, † 13. November 2001 in Prachatice)
  • 1999 Waldarbeitsschulen Laubau bei Ruhpolding (Forstliches Bildungszentrum) und Vimperk (Winterberg)
  • 2001 Dr. Erwin Aschenbrenner aus Regensburg[1], Ing. Jaroslav Neužil aus Prachatice (Prachatitz), Jana Vokurková aus Volary (Wallern)
  • 2003 Bildwerk Frauenau (Dr. Katharina Eisch und Dietmar Dengler), Miroslav Bojanovský aus Prachatice (Prachatitz; Altbürgermeister, * 28. August 1932 in Kundratice)
  • 2006 Milosrdné sestry sv. Kříže aus Kájov (Barmherzige Schwestern vom Hl. Kreuz aus Gojau: Sr. Tabitha, Sr. Bonavita, Sr. Rafaela und Sr. Leonarda), Egon Urmann aus Lenora (Eleonorenhain)[2]
  • 2008 Ing. Alois Pavlíčko, Ph.D. (Leiter des Nationalpark Šumava 2004–2007), Michael Liebl (Förderverein Ilztalbahn Freyung-Grafenau)
  • 2010 Hauptschule Aigen-Schlägl (Oberösterreich), Mittelschule Grafenau, Grund- und Mittelschule Neureichenau und Hauptschule Vodňanská Prachatice
  • 2012 (2013) Kultur: Sprachkurs Deutsch-Tschechisch–Tschechisch-Deutsch in Mauth (seit 2008 geleitet von Renata Reischl), Ökologie: Prof. Dr.-Ing. Vlasta Kroupová (Landwirtschaftlichen Fakultät der Universität in České Budějovice/Budweis), † 22. September 2020 in Prachatice) für Forschungsprojekte für schonende Landwirtschaft im Böhmerwald[3]
  • 2014 Heinrich Vierlinger aus Freyung (Reiseführer), Mgr. Ivan Slavík aus Český Krumlov (Regionální muzeum v Českém Krumlově – Regionalmuseum Krummau)
  • 2018 (2019) Železnorudský smíšený sbor aus Železná Ruda (Gemischter Chor aus Markt Eisenstein; seit 2006 mit Mitgliedern aus Tschechien und Bayern, unter der Leitung von Martin Červenka)

Anmerkungen

  1. Interview der Zeitschrift Lichtung mit Dr. Erwin Aschenbrenner
  2. Porträt von Egon Urmann in der Zeitschrift „Hogn“, 2. März 2017
  3. Preis der Hoffnung 2013 und [Nachruf auf Vlasta Kroupová