Jana Vokurková

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Jana Vokurková (Photo: Vokurka Adam, 2021)

Jana Vokurková (11. März 1950 in Písek) ist eine tschechische Malerin und Lehrerin. Sie stellt in Südböhmen und Ostbayern aus. In Schulen des Bayerischen Waldes und bei der Katholischen Erwachsenenbildung (KEB Freyung-Grafenau) hat sie Tschechisch unterrichtet.

Leben und Wirken

Jana Vokurková studierte in Budweis/České Budějovice (CZ) an der Pädagogischen Fakultät Lehramt in den Fächern Tschechisch und Bildnerische Erziehung. Ihre Diplomarbeit hatte das Thema „Stillleben in der Kunst der Gegenwart“.

1973 trat Jana Vokurková in Volary/Wallern (CZ) in den Schuldienst ein, wo sie seitdem lebt. Seit 1990, unmittelbar nach der „sametová revoluce“ (der sogenannten Samtenen Revolution) in der Tschechoslowakischen Republik, unterrichtet sie Tschechisch an deutschen Bildungsinstituten. Als Malerin ist sie seit 2003 freischaffend tätig.

Jana Vokurková ist verheiratet mit dem Lehrer Svatopluk „Sam“ Vokurka, der nach 1989 Stellvertretender Landrat des Kreises Prachatitz und Bürgermeister der Stadt Volary war. Sie haben zwei Söhne.

Von der Stadt Volary erwarben und restaurierten Jana und Svatopluk Vokurkovi ein verfallendes Wallerer Haus.[1]

Würdigung

Vzpomínka na dětství (Kinderheitserinnerung), 2020, Acryl auf Holzfaserplatte, 70 x 100 cm
Vzpomínka (Erinnerung), 2015, 50 x 50 cm, Öl auf Leinwand

Karl-Heinz Paulus: „Jana Vokurková ist eine positiv gestimmte, ausgeglichene Zeitgenossin, die Lebensfreude ausstrahlt. Diese vermitteln genau auch ihre Kompositionen sowohl von den Motiven als auch von der Farbpalette her, mit ihren betont nuancierten Farbübergängen und Zwischentönen. Da ist nichts Spektakuläres oder gar Aufrüttelndes hineinzuinterpretieren. Ihre Farbkonstellation ist harmonisch und ihr thematisches Interesse gehört dem Leben – im Einklang mit der Natur und der Menschlichkeit (…). Jana Vokurková ist eine Malerin, der es gegeben ist, aus ihren Werken eine Atmosphäre der Ruhe, der Stille, der Muße, der Erbauung sowie der Lebensbejahung sprechen zu lassen. Für sie ist eben die Kunst eine Brücke zwischen Mensch und Natur. Und das vermag sie in ihren Werken überzeugend zum Ausdruck zu bringen.“[2]

Auszeichnungen

Ihr Engagement für die Völkerverständigung wurde 2001 mit dem bayerisch-tschechischen Preis der Hoffnung und Verständigung ausgezeichnet.

Ausstellungen (Auswahl)

Jana Vokurková hatte eigene Ausstellungen u. a. in České Budějovice/Budweis, Louny, Plzeň/Pilsen, Písek, Prachatice/Prachatitz, Praha/Prag, Soběslav und Tábor, außerdem in Breitenberg, Grafenau, Freyung, Passau und Waldkirchen). Ihre erste Ausstellung hatte sie 1981 im Kulturhaus von Dobříš bei Prag (Kurat: Dr. Jiří Ptáček). Seit 2003 betreibt sie eine eigene Galerie in Volary/Wallern.

  • 1999 Grafenau: Mai–Juni, „Kunst überwindet Grenzen“ (mit Hannelore Lentner und Samuel Wandira; Kurat: Annette Faulhaber)
  • 2002 Waldkirchen: Juni–Juli, „Impressionen“ (mit Svatopluk Vokurka; Kurat: Karl-Heinz Paulus)
  • 2004 Písek: 2.–31. Oktober, „Obrazy“, Prácheňské Muzeum (Kurat: Prof. Jiří Ptáček)
  • 2007 Freyung: September–November, Galerie Wolfstein, Dreiländer-Ausstellung mit Gerhard Wöß (A) und Jochen Michel (D) (Kurat: Karl-Heinz Paulus)
  • 2013 Louny: April, „Šumavská inspirace” („Böhmerwaldinspiration“), Kulturhaus (Kurat: Kateřina Pacltová)
  • 2015 Hinterschmiding: Juni–Juli, „Grenzenlos“, Rathausgalerie (Kurat: Karl-Heinz Paulus)
  • 2016 Netolice: 3.–30. Juni, „Kolority dne“ („Die Kolorite des Tages“), Muzeum JUDr. Otakara Kudrny (Kurat: Mgr. Maria Ptáčková)
  • 2017 Písek: 23. Mai–25. Juni, „Můj svět“ („Mein Welt“), Galerie Sladovna (Kurat: Věra Englichová)
  • 2017 Sankt Oswald: 7. Juli–8. November, Waldgeschichtliches Museum (Nationalpark Bayerischer Wald, Kurat: Christian Binder M.A.)
  • 2021 Passau: 10. September–10. Oktober, Sankt Anna-Kapelle (Kunstverein Passau, mit Christine Perseis, Kurat: Dr. Martin Ortmeier)

Öffentliche Ankäufe (Auswahl)

  • Galerie Wolfstein (Freyung)
  • Prachatické muzeum (Stadtmuseum Prachatitz)
  • Prácheňské muzeum v Písku (Stadtmuseum Pisek)
  • Sankt Oswald –Waldgeschichtliches Museum

Literatur

  • Karl-Heinz Paulus: Kunst als Brücke zwischen Mensch und Natur. Die Malerin Jana Vokurkova bezieht ihre schöpferische Kraft aus dem Böhmerwald. In: Passauer Kunst Blätter Nr. 66 (2/2020), S. 11–13

Anmerkungen

  1. Das Wallerer Haus der Familie Vokurkovi im Jahr 1992 ist abgebildet in: Martin Ortmeier (Hg.), Bauernhäuser in Südböhmen – Jihočeská lidová architektura. Passau 1992, ISBN 3-87616-171-1, S. 138
  2. Zitat aus: Karl-Heinz Paulus, Kunst als Brücke zwischen Mensch und Natur. In: Passauer Kunst Blätter Nr. 66, S. 13