Bschütt (Passau)
Bschütt ist ein Ortsteil der Altstadt von Passau. Er wurde am 1. Oktober 1938 in die Stadt Passau eingemeindet und hatte bis dahin zu Hacklberg gehört.
Geschichte
1394 ist am Georgsberg erstmals die Existenz von drei Höfstätten mit Garten und Weiher belegt. Die Bschütt unterstand im Hochstift Passau dem Landgericht Oberhaus. 1599 hieß sie Schopperstatt nach den schon 1461 nachweisbaren Schiffswerften auf der Ilz, 1601 Himmelreich und 1650 auf der Schitt. Ende des 18. Jahrhunderts umfasste sie vier Anwesen, das Lehen Kienberggütl und drei Kleinhäusler.
Wohl nach 1412 entstand am Fuß des Georgsbergs eine jüdische Siedlung. Dieser abgeschiedene Bereich war seit 1409 in bischöflichem Besitz und aus der allgemeinen Rechtsprechung ausgenommen. Um die Mitte des 15. Jahrhunderts bestand das „oppidulum Judaerorum“ aus 54 Familien, es gab eine Synagoge und einen „Judenfreithof“. Die Siedlung wurde beim Pogrom des Jahres 1478 zerstört und an dieser Stelle die Kirche St. Salvator erbaut.
Die Ortschaft Bschütt gelangte nach der Säkularisation zum Steuerdistrikt Passau-Anger, kam dann aber bei der Gemeindebildung 1818 ebenso wie die Festungen Oberhaus und Niederhaus zur neu gebildeten Gemeinde Hacklberg. Als 1918 der Magistrat der Stadt Passau den bereits zweiten Versuch einer Eingemeindung von Ober- und Niederhaus unternahm, wurde auch die Ortschaft Bschütt einbezogen. Da jedoch die Gemeinde Hacklberg den Antrag ablehnte, wurde die ministerielle Genehmigung zu einer Umgemeindung nicht erteilt. Erst am 1. Oktober 1938 wurde nach Initiative von Oberbürgermeister Max Moosbauer die Eingemeindung von Oberhaus, Niederhaus, Bschütt, Stadtberg und Oberhauser Leite in die Stadt Passau vollzogen.
Literatur
- Franz Mader: Die Geschichte der Eingemeindungen nach Passau. In: Der Passauer Wolf, Band 7, Schriftenreiche des Stadtarchivs Passau, 1997, ISBN 3-929350-29-7
- Peter Morsbach, Irmhild Heckmann, Christian Later, Jörg-Peter Niemeier: Denkmäler in Bayern, Band II.25 Kreisfreie Stadt Passau. Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 2014, ISBN 978-3-7917-2552-9
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