Josef Fruth

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Josef Fruth in seinem Atelier in der Alten Wache Fürsteneck. Foto: PNP

Josef Fruth (* 31. Juli 1910 in Fürsteneck; † 21. Juli 1994 ebd.) war ein Künstler und Schriftsteller. Er war der Vater von Gunther Fruth.

Leben und Wirken

Von 1926 bis 1929 besuchte er die Glasfachschule Zwiesel bei Professor Bruno Mauder, erkrankte jedoch schwer und musste das Studium abbrechen. Nach Fernunterricht vom Krankenlager aus absolvierte Fruth eine Atelierausbildung im Münchner Künstlerkreis bei Karl Alexander Flügel und Professor Edmund Steppes.

1932 erfolgte seine erste Ausstellung. Fruth veröffentlichte auch Gedichte in der Wochenzeitung Die Einigkeit und war Mitarbeiter bei Donauzeitung, Heimatglocken und Ostbairische Grenzmarken. 1933 begann Fruth mit der Illustration von Zeitschriften, wobei er mit den Schriftstellern Franz Schrönghamer-Heimdal und Max Peinkofer zusammenarbeitete. Die Jahre 1944 bis 1945 verbrachte er in Krieg und Kriegsgefangenschaft.

Ab 1947 arbeitete Fruth als freischaffender Künstler und trat im selben Jahr dem Berufsverband Bildender Künstler bei. 1966 wurde er Mitglied des Bayerwaldkreises. Als Techniken verwandte er Kohle, Kreide, Tinte sowie Holz und Linolschnitt, vor allem aber Hinterglasmalerei. Er nahm an Ausstellungen unter anderem in Paris, Monaco, Bari, Ancona, Biarritz, Parma und Kalifornien teil.

Fruth blieb bei aller nationalen und internationalen Anerkennung ein sehr bodenständiger Künstler. Im Mittelpunkt seines Werkes stand der Bayerische Wald mit seinen Bewohnern und deren Brauchtum. Zu den Motiven des Beobachters und gesellschaftskritischen Geistes gehörten unter anderem urwüchsige Holzhauer, die Rauhnacht, das Wolfauslassen, die Dreschersuppen und der Bauernfasching. Er selbst charakterisierte sein Werk mit den Worten: „Jede Pflanze braucht ihr Wurzelland; das meine ist der bayerisch-böhmische Grenzwald mit seinen Quellen aus dem Urgrund, voll mythischer Ahnungen“ (in: Der Landkreis Freyung-Grafenau, S. 298). Fruth lebte in der Alten Wache auf Schloss Fürsteneck.

Publikationen

  • 1970: Über dem Urgrund der Wälder, Verlag Morsak Grafenau
  • 1990: Magie und Farbe – Das Hinterglasbuch, Verlag Morsak Grafenau

Auszeichnungen

Postume Ehrungen

Anlässlich des 100. Geburtstags von Josef Fruth fand 2010 im Waldgeschichtlichen Museum St. Oswald eine Ausstellung statt. Im selben Jahr wurde in Fürsteneck von Bürgermeister Heinz Binder der drei Kilometer lange Josef Fruth Künstlersteig eröffnet. Er ist Ergänzung und Bereicherung des europäischen Pilgerweges Via Nova. In Ruderting gibt es eine Josef-Fruth-Straße.

Literatur

Weblinks