Kirche St. Michael (Untergriesbach)

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Die Pfarrkirche St. Michael
Das Innere der Kirche

Die Pfarrkirche St. Michael ist die Pfarrkirche der Pfarrei Untergriesbach im Markt Untergriesbach im Landkreis Passau.

Geschichte

Eine Vorgängerkirche wurde 1367 durch revolutionär gesinnte Passauer zerstört, bevor deren Aufstand gegen Bischof Albert von Winkel mit der Schlacht bei Erlau ein Ende fand. Die stark beschädigte Kirche wurde wieder aufgebaut. 1491 erfolgte die Grundsteinlegung der jetzigen Kirche, die zu Beginn des 16. Jahrhunderts vollendet war. Ein gewisser Leonhard Tuner war entweder der Bauherr oder der damalige Pfarrer. Die Jahreszahl findet man am Sockel der südlichen gotischen Chorstrebe und an der Rückseite des Altarstipes.

Zwischen 1714 und 1717 erfolgte eine Barockisierung durch den Passauer Baumeister Jakob Pawanger. Dabei wurde der bis dahin freistehende alte Turm mit dem Langhaus verbunden. Der Unterbau des alten Turmes blieb als Sakristei, während der neue Turm eine Kuppel mit einer Laterne erhielt.

Einen weiteren Umbau führte 1721 der Italiener Domenico d’Angeli durch, der damals in Passau mit dem Bau der Neuen Residenz beschäftigt war. Er fügte dem spätmittelalterlichen Langhaus zwei Querflügel an. 1730, nach anderen Angaben 1744, kam die Seelenkapelle in der Südwestecke durch Baumeister Severin Goldberger dazu.

Die Brüder Franz und Balthasar Jungwirth stifteten 1780 das Deckengemälde, die Altarblätter für fünf Altäre und einige Bilder. Nach dem Marktbrand von 1873 wurde die Turmkuppel abgetragen und durch einen Spitzhelm ersetzt.

Beschreibung

Seit dem Umbau von 1721 ist die Kirche eine kreuzförmige Anlage, die im Inneren durch eine umlaufende Pilastergliederung und die zentrale Kuppel zusammengefasst wird. Von der spätgotischen Kirche sind die dreigeschossigen Strebepfeiler auf der Ostseite sowie innen der Unterteil der Empore und der Kircheneingang erhalten geblieben.

Den Hochaltar schufen Bildhauer Johann Matthias Högenwald und Schreiner Matthias Hildebrandt aus Passau im Jahr 1689 noch vor dem barocken Umbau. Die monumentale, dreiachsige Schauwand mit den Heiligen Petrus und Paulus wurde 1747 den Seitenaltären von 1748 farblich angepasst. Den Tabernakel erstellte 1747 Johann Dionys Schwanthaler.

Die Gemälde aller drei Altäre und wohl auch einige der Deckenfresken schuf der Passauer Maler Johann Georg Unruhe zwischen 1780 und 1798. Die übrige Ausstattung steuerte unter anderem 1747 Bildhauer Franz Stadler aus Neufelden im Mühlviertel bei.

Literatur

  • Dionys Asenkerschbaumer, Alois Brunner, Ludger Drost, Andreas Paul: Kleinodien · Kostbarkeiten · Kuriositäten. Entdeckungsreisen im Bistum Passau. Herausgeber: Bischöfliches Ordinariat Passau, Verlag Passauer Bistumsblatt, Passau 2011, 2. Aufl. 2012, ISBN 978-3-9813094-3-0

Weblinks