Langquaid
Langquaid
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Basisdaten
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Bundesland: | Bayern |
Regierungsbezirk: | Niederbayern |
Landkreis: | Kelheim |
Höhe: | 389 m |
Fläche: | 56,63 km² |
Einwohner: | 5.205 (31. Dezember 2020) |
Postleitzahl: | 84083–84085 |
Vorwahl: | 09452 |
Kfz-Kennzeichen: | KEH |
Website: | www.langquaid.de |
Erster Bürgermeister: | Herbert Blascheck (CSU) |
Langquaid ist ein Markt im niederbayerischen Landkreis Kelheim und Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Langquaid.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Langquaid liegt im Norden der Hallertau im Tal der Großen Laaber an der Kreuzung der Staatsstraßen 2143 und 2144. Die Bahnstrecke Eggmühl–Langquaid wird nur noch gelegentlich vom Güter- oder Ausflugsverkehr benutzt.
Ortsteile
Ortsteile sind Adlhausen, Bärnpoint, Böhmhartsberg, Eichbühl, Grub, Gschwendt, Günzenhofen, Hagenach, Hellring, Kaltenberg, Kitzenhofen, Langquaid, Leitenhausen, Mitterschneidhart, Moosholzen, Neuhaus, Niederleierndorf, Oberleierndorf, Oberschneidhart, Paring, Schicka, Stocka, Stumpföd, Unterschneidhart und Viehhausen.
Geschichte
Von der Gegend um Langquaid sind bereits aus der jüngeren Steinzeit erste Siedlungsspuren erkennbar. Besonders zahlreiche Funde haben sich aus der Bronzezeit erhalten.
Das 771 von Bischof Arbeo von Freising in der Lebensbeschreibung des hl. Emmeram erstmals erwähnte Verroniwaida lag an einer seit ältester Zeit bedeutsamen Straßengabelung, woraus sich in den folgenden Jahrhunderten der Ort Lanqwat entwickelte, der um die Mitte des 12. Jahrhunderts erstmals in Urkunden auftaucht. Der Name rührt von lang und althochdeutsch wat (Furt) her, was auf einen langgestreckten Übergang über den Fluss Laaber hinweist. Spätere Schreibweisen waren Lancwat, Lanchwat, Lanchquat, Lantquat, Lanckwaid, Langquard, Langkuuaid und erst ab 1867 Langquaid.
Von der Verleihung der Marktrechte durch den Bayernherzog um etwa 1280 ist keine Originalurkunde erhalten. Wenig später wurde im Markt eine Zollstation errichtet.
Einer der herzoglichen Zöllner, Konrad der Hueber, stiftete 1412 das Benefizium St. Jakob. Kirchlich gehörte Langquaid noch lange zur Urpfarrei Sandsbach. 1486 bestätigte Herzog Albrecht IV. die Marktprivilegien.
1613 gründeten die Bürger eine Armenstiftung, um notleidenden Mitbürgern in einem Gemeindehaus Unterkunft zu geben. Im Dreißigjährigen Krieg musste Langquaid mehrere Brandschatzungen hinnehmen. 1659 bestätigte Kurfürst Ferdinand Maria erneut die Marktprivilegien.
Ab 1851 war in Langquaid eine Poststation, ab 1875 eine Telegraphenstation. 1856 wurde ein Arbeiterunterstützungsverein gegründet, der sich zum Ziel setzte, in Langquaid ein Krankenhaus zu errichten, was 1866 verwirklicht werden konnte. Ein besonderes Ereignis war 1903 die Eröffnung der Bahnstrecke Eggmühl-Langquaid, um die sich der Langquaider Bürgermeister Münsterer nachdrücklich bemüht hatte.
Fünf Jahrmärkte im Jahresverlauf neben einem wöchentlichen Ferkelmarkt auf dem Marktplatz dokumentieren die Bedeutung Langquaids in den vergangenen Jahrhunderten. Seit 1891 führt Langquaid ein eigenes Hopfensiegel und ist einer der Siegelbezirke der Hallertau, obzwar der Hopfenanbau hier seine Bedeutung verloren hat.
Nach den Menschenverlusten in den beiden Weltkriegen suchten und fanden zahlreiche Heimatvertriebene in Langquaid nach 1945 einen neuen Anfang. Es entwickelte sich eine rege Bautätigkeit, die um den alten Marktkern weiträumige Siedlungsgebiete wachsen und damit die Einwohnerzahl ansteigen ließ. Im Zuge der Gebietsreform kam am 1. Juli 1972 die Gemeinde Oberleierndorf zum Markt Langquaid. Am 1. Januar 1978 wurden die bis dahin selbständigen Gemeinden Leitenhausen und Schneidhart sowie Teile der aufgelösten Gemeinde Sandsbach eingegliedert. Am 1. Mai 1978 folgten Adlhausen, Niederleierndorf und Paring.
Gemeindewappen
Das seit dem 15. Jahrhundert geführte Wappen zeigt in Gold das Brustbild eines blau gekleideten, bärtigen Heiligen mit schwarzem Hut, auf dessen Krempe und auf dem Mantel je zwei silberne Pilgermuscheln.
Bei dem Heiligen handelt es sich vermutlich um den heiligen Jakobus, den Patron der Pfarrkirche von Langquaid. Dafür sprechen auch die heraldischen Attribute, die Pilgermuscheln auf dem Mantel und der Hutkrempe. Früher wurde das Bild dem hl. Rochus zugeschrieben, dem Schutzheiligen gegen die Pest.
Politik
Bürgermeister
- Erster Bürgermeister ist Herbert Blascheck (CSU). Er wurde 2014 als alleiniger Kandidat mit 97,7 Prozent der Stimmen im Amt bestätigt.
Marktrat
Der Marktrat von Langquaid besteht aus 20 Mitgliedern (+ 1. Bürgermeister) und hat aufgrund der Kommunalwahl 2014 folgende Zusammensetzung:
- CSU: 10 Sitze + 1. Bürgermeister (2008: 10)
- SPD: 3 Sitze (2008: 3)
- FWG: 5 Sitze (2008: 6)
- ÖDP: 2 Sitze (2008: 1)
Sehenswürdigkeiten
- Pfarrkirche St. Jakob. Sie geht auf eine Anlage aus dem 13. Jahrhundert zurück und besitzt im Chor und Turm noch spätromanische Elemente. Im 15. Jahrhundert wurde das Langhaus im gotischen Stil ausgebaut, ihren derzeitigen barocken Charakter bekam die Kirche bei einer Neugestaltung um etwa 1740.
- Marktplatz. Er erstreckt sich in Nord-Süd-Richtung und ist durch Giebelhäuser des 17. bis 19. Jahrhunderts geprägt. Die Wohnbauten zeichnen sich zum Teil durch Schweif-, Wellen-, Zinnen- und Staffelgiebel aus.
- Marienkapelle, erbaut um 1700
Feste
- Langquaider Bürgerfest
- Barockes Marktfest Vivat Langquaid
- Hellringer-Dult
Bildung und Erziehung
- Grundschule Langquaid
- Mittelschule Langquaid
- Kinderkrippe „Krabbelkäfer"
- Kindergarten St. Jakob
- Kindergarten Rappelkiste
- Laabertaler Waldkindergarten
- Volkshochschule Langquaid
- Gemeindebücherei Langquaid
- PMIO - Private Musiklehrer Institute Ostbayern
Einrichtungen
- Jugendzentrum Tacheles
- Beheiztes Freibad
- Naherholungsgebiet Marktweiher mit Barfußpfad
Vereine
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Literatur
- Wolf-Armin Freiherr von Reitzenstein: Lexikon der bayerischen Ortsnamen, Verlag C. H. Beck, München 2006, ISBN 3 406 55206 4
Weblinks
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