Neustadt an der Donau
Neustadt an der Donau
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Basisdaten
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Bundesland: | Bayern |
Regierungsbezirk: | Niederbayern |
Landkreis: | Kelheim |
Höhe: | 354 m |
Fläche: | 93,57 km² |
Einwohner: | 12.747 (31. Dezember 2020) |
Postleitzahl: | 93333 |
Vorwahl: | 09445, 09444, 08402 |
Kfz-Kennzeichen: | KEH |
Website: | www.neustadt-donau.de |
Erster Bürgermeister: | Thomas Reimer (SPD) |
Neustadt an der Donau (amtlich: Neustadt a.d.Donau) ist eine Stadt im niederbayerischen Landkreis Kelheim.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Neustadt an der Donau liegt etwa vier Kilometer südwestlich von Abensberg an der Kreuzung der Bundesstraße 16 mit der Bundesstraße 299. Die Donau durchfließt das Stadtgebiet, das eigentliche Neustadt liegt aber westlich des Flusses in der Hallertau.
Ortsteile
Ortsteile sind Arresting, Bad Gögging, Deisenhofen, Eining, Geibenstetten, Haderfleck, Heiligenstadt, Hienheim, Irnsing, Irnsing-Steinbruch, Karpfenstein, Lina, Marching, Mauern, Mühlhausen, Niederulrain, Oberulrain, Schwaig, Sittling, Umbertshausen und Wöhr.
Geschichte
In der Umgebung von Neustadt an der Donau haben sich Spuren aus der Stein- bzw. Hallstattzeit, der keltischen Ureinwohner, der Römer, germanischer Stämme und des frühen Christentums erhalten. Die Heilquellen nutzten schon die Römer, welche nahe der Stadt ihr Kastell Eining errichtet hatten. Hier gründeten die Wittelsbacher eine Stadt anstelle der ursprünglichen Siedlung Trepphenowe bzw. Säligenstadt zum Schutz der Donauuferstraße und des Flussverkehrs. Herzog Ludwig der Strenge verlieh der Neugründung am 11. Mai 1273 das älteste aller bayerischen Stadtrechte. Die Bezeichnung apud Novam civitatem (bei der neuen Stadt) findet sich erstmals 1277, in deutscher Sprache erstmals 1290 als Newenstat. Die heutige Bezeichnung Neustadt an der Donau erscheint ab 1796.
Ein Brand zerstörte 1317 die Stadt fast ganz, sie wurde aber wiederaufgebaut. Die typisch wittelsbachische Stadtanlage erhielt eine erstmals 1363 bezeugte Mauer, von der heute noch Stadttürme und Mauerreste übrig sind. 1653 wurde der Pfarrsitz von Gögging nach Neustadt verlegt. Auf seiner Italienischen Reise kam der Dichterfürst Johann Wolfgang von Goethe im Jahre 1786 auch nach Neustadt.
In den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs wurde Neustadt bei Kämpfen am 26. und 27. April 1945 zu mehr als zwei Dritteln zerstört. Im Jahr 1961 zählte Neustadt an der Donau 7.678 Einwohner.
Durch die Hochwasserfreilegung und die folgende Ansiedlung von Industriebetrieben erfuhr Neustadt einen grundlegenden Wandel. 1964 siedelte sich eine Erdölraffinerie an, es folgten zahlreiche Betriebe der metall- und kunststoffverarbeitenden Industrie sowie für medizinisches Gerätezubehör und seit den 1980er Jahren Zulieferer für die bayerische Autoindustrie. Die damit einhergehende Ausweisung von Wohngebieten sowie Eingemeindungen im Jahr 1972 führten bis 1998 zu einem Bevölkerungswachstum auf 12.125 Einwohner.
Während die Ortsteile außer dem eigentlichen Neustadt überwiegend ländlich und landwirtschaftlich geprägt sind, stellen die Gewerbegebiete Neustadt Süd, Neustadt Ost und Neustadt West den gewerblichen und industriellen Mittelpunkt der Großgemeinde dar. Im Ortsteil Bad Gögging besitzt Neustadt ein Kurbad mit Schwefelquellen, Therme und Moorbad.
Zwischen Neustadt a.d.Donau und dem norditalienischen Kurort Recoaro Terme wurde 1988 eine Städtepartnerschaft besiegelt. Während der Pfingsttage 1999 richtete ein Jahrhunderthochwasser schwere Schäden an.
Wappen
Das seit dem 14. Jahrhundert, erneuert 1928 geführte Wappen zeigt in Schwarz zwei runde silberne Zinnentürme, dazwischen schwebend ein Schildchen mit den bayerischen Rauten.
Die zwei Zinnentürme sind Zeichen für die Wehrhaftigkeit und den Stadtstatus von Neustadt an der Donau. Das Rautenschildchen verweist auf den Stadtgründer Herzog Ludwig II. und die wittelsbachische Stadtherrschaft.
Politik
Bürgermeister
- Erster Bürgermeister ist Thomas Reimer (SPD). Er wurde 2014 mit 63,44 Prozent der abgegebenen Stimmen gegen Werner Reichl (CSU, 36,56 Prozent) im Amt bestätigt.
Stadtrat
Der Stadtrat von Neustadt an der Donau hat 24 Sitze (+ 1. Bürgermeister) und aufgrund der Kommunalwahl 2014 folgende Sitzverteilung:
- SPD: 6 Sitze + 1. Bürgermeister (2008: 7)
- CSU: 5 Sitze (2008: 5)
- Freie Wähler: 2 Sitze (2008: 2)
- Christliche Wählergemeinschaft Mühlhausen-Geibenstetten: 3 Sitze (2008: 2)
- Wählergemeinschaft Bad Gögging-Eining-Ulrain: 2 Sitze (2008: 2)
- Wählergemeinschaft Schwaig: 2 Sitze (2008: 2)
- Wählergemeinschaft Hienheim-Arresting: 2 Sitze (2008: 2)
- Wählergemeinschaft Irnsing: 1 Sitz (2008: 1)
- Junge Liste Neustadt a.d.Donau: 1 Sitz (2008: 1)
Sehenswürdgkeiten
- Die mit 300 x 300m völlig regelmäßige Vierecksanlage mit west-östlich orientiertem Stadtplatz, senkrecht durchquert von einem breiten Straßenzug (Herzog-Ludwig-Straße) lässt die planmäßige Stadtanlage erkennen. Einige Türme und Mauerreste blieben erhalten, der Verlauf der Stadtbefestigung ist noch erkennbar.
- Pfarrkirche St. Laurentius. Die spätgotische dreischiffige Hallenkirche vom Ende des 15. Jahrhunderts wurde 1945 zerstört und 1948 bis 1949 unter Verwendung des alten Mauerwerkes wiederaufgebaut. Dabei wurde der Turm weiter nach Osten verschoben, um das Kirchenschiff zu vergrößern. Die Kirche hat einen quadratischen, über die schräg schließenden Seitenschiffe hinausgeschobenen Chor. Die Turmbekrönung stammt aus dem 18. Jahrhundert, der moderne Altar enthält eine Marienfigur von etwa 1500.
- Rathaus gegenüber dem Chor der Pfarrkirche. Das stattliche Steilsatteldachhaus des ausgehenden 15. Jahrhunderts wurde nach 1945 wiedererrichtet. Es besitzt eine imposante spätgotische Balkendecke.
- St.-Anna-Kapelle, östlich am Rathaus angebaut. Der Barockbau von 1715 besitzt eine einheitliche Ausstattung mit Akanthussstuckatur.
- Friedhofskapelle St. Nikolaus, errichtet 1412. Sie besitzt eine Flachdecke und enthält eine überlebensgroße Stuckfigur des hl. Johannes Nepomuk von Egid Quirin Asam.
- Wallfahrtskirche in Mauern mit Turm des 12. Jahrhunderts und Langhaus des 17. Jahrhunderts. Die Kirche enthält eine Stuckierung von 1727 und ein Vesperbild des 15. Jahrhunderts.
- Kirche Unserer Lieben Frau in Marching, mittelalterlich und barockisiert. Der Hochaltar wurde 1715 bis 1720 geschaffen, eine Marienfigur im 15. Jahrhundert.
- Museum für Kur- und Badewesen (römisches Museum) in Bad Gögging
- Goldau
Bildung und Erziehung
- Stadtbücherei Neustadt a.d.Donau
- Kindergarten St. Laurentius
- Kindergarten St. Elisabeth
- Kindergarten St. Andreas in Bad Gögging
- Kindergarten St. Franziskus in Mühlhausen
- Grundschule Neustadt a.d.Donau
- Mittelschule Neustadt a.d.Donau
- Staatl. anerkannte Berufsfachschule für Physiotherapie Neustadt a.d.Donau
- Städt. Sing- und Musikschule Neustadt a.d.Donau
- vhs Neustadt a.d.Donau
Vereine
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Weblinks
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