Schloss Eggendobl

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Schloss Eggendobl, 2007

Das Schloss Eggendobl ist ein ehemals fürstbischöfliches Schloss in Passau. Es steht am linken Donauufer unterhalb von Schloss Freudenhain in Eggendobl.

Geschichte

Eggendobl wird um 1380 als Lehen des Hochstifts Passau erstmals erwähnt. Der Name deutet vermutlich auf „Acker am Dobl“ hin. Gemeint war ursprünglich ein einfacher Hof, der nach und nach mit Weihern und Gärten umgeben wurde. 1394 baute Fürstbischof Georg Graf von Hohenlohe seinen Landsitz erheblich aus. Das Schloss hate damals vier Türme und sechs Fischbrunnen.

Ende des 15. Jahrhunderts war das Schloss im Besitz des Passauer Patriziers Vinzenz Pelchinger. 1554 erwarb es der fürstbischöfliche Hofkanzler Aurelius Renninger, der eine Hauskapelle anbauen und Gärten mit Muschelgrotten anlegen ließ. Anfang des 17. Jahrhunderts war Dompropst Christoph von Pötting Eigentümer des Bauwerks, der 1613 durch Francesco Garbanino im Südosten eine Schlosskirche errichten ließ. 1690 kaufte Fürstbischof Johann Philipp Graf von Lamberg das Schloss für 3.250 Gulden vom Grafen Johann Franz von Thun und verlegte das Landgericht von der Veste Oberhaus hierher. Das Schloss wurde Sitz eines Pflegers, und dementsprechend gehörten nun auch „Examinierzimmer“, „Eisenkammer“ und „Straffwerkzeug“ zum Inventar.

Nach der Säkularisation ersteigerte 1814 Freiherr Gugler zu Zeilhofen das Haus. 1833 richtete der Nymphenburger Porzellandreher Johann Georg Kumpf hier eine Porzellanmanufaktur ein, wodurch sämtliche Spuren fürstlicher Vergangenheit verlorengingen, doch bald musste die Niederlassung wegen der begrenzten Räumlichkeiten in die Rosenau verlegt werden. Das Schloss wurde nun zum Wohnhaus umgebaut und hatte verschiedene Teilbesitzer. Bis 1968 verband Eggendobl eine Drahtseilüberfuhr mit dem gegenüberliegenden Ufer.

1970 erwarb die Bundesstraßenverwaltung sämtliche Baulichkeiten, um den Bau der Schanzlbrücke und ihrer Zufahrten durchzuführen. Zwar konnte das Gebäude vor dem Abbruch bewahrt werden, doch Schlosskirche, Wehrmauern und Gerichtsverwalterstöckl wurden, mit Ausnahme einer bemalten Renaissance-Balkendecke, die ins Römermuseum Kastell Boiotro kam, abgerissen. Somit blieb nur der hochgiebelige spätgotische Hauptbau erhalten. Dieser ist in Privatbesitz und dient als Wohnhaus. An der Fassade brachte man eine Nische mit der Steinfigur des hl. Philippus an.

Galerie

Literatur