Sandbach

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Blick auf Sandbach vom linken Donauufer aus

Sandbach ist ein Ortsteil von Vilshofen an der Donau im niederbayerischen Landkreis Passau. Bis 1978 bildete es eine selbstständige Gemeinde.

Lage

Sandbach, das seit jeher mit dem zwei Kilometer östlich gelegenen Dorf Seestetten verbunden ist, liegt in einem Bogen am rechten Donauufer acht Kilometer östlich von Vilshofen und 14 Kilometer westlich von Passau zwischen den Flusskilometern 2.239 und 2.243, wo der Sandbach, der dem Ort den Namen gab, in die Donau mündet.

Geschichte

Die erste Erwähnung Sandbachs erfolgte um 950, als der Adelige Diotrich den Ort an den Passauer Bischof vertauschte. Im 12. Jahrhundert besaßen die Herren von Kamm, die späteren Grafen von Hals, den Ort, bis er 1375 von den Grafen von Ortenburg geerbt wurde. Bereits 1379 wird die Fähre Sandbach, die hier die Donau überquert, erstmals erwähnt. Durch Verpfändung (1379) und späteren Verkauf (1381 und 1385) erwarb das Herzogtum Bayern Sandbach, das zunächst der Herrschaft Dießenstein unterstand.

Seit 1562 gehörte die Obmannschaft Sandbach im Amt Heining zum Landgericht Vilshofen. Die Weiler und Einöden um Sandbach waren von 1283 bis 1803 im Besitz der Grafschaft Neuburg. 1818 wurde die Ruralgemeinde Sandbach gebildet. Der weitaus größere westliche Teil wurde 1821 als Gemeinde Zeitlarn abgetrennt. Stattdessen kam 1821 die Gemeinde Seestetten zu Sandbach. 1831 wurde die Gemeinde Sandbach vom Landgreicht Vilshofen an das Landgericht Passau II abgetreten.

Um 1840 zählte Sandbach 17 Anwesen. Die Bevölkerung bestand aus Groß- und Kleinbauern, Mühlen- und Gasthofbesitzern, Handwerker, Schiffern, Flößern und Fährleuten.

Vor der Aufstauung der Donau durch das Kraftwerk Kachlet westlich von Passau ab 1927 war in der Donau bei Sandbach die gefährlichste Stelle des gesamten von Felsen durchsetzten Kachlet, das von Hofkirchen bis Schalding reichte. Hier bildeten Steine und Felsen, die oft spitz wie Zähne einer Flachshechel aus dem Fluß ragten, eine für Schiffe und Flöße äußerst schwierig zu meisternde Durchfahrt.

In der Ortsmitte Sandbachs biegt die alte Poststraße von Vilshofen nach Passau von der Donau ab und steigt über den Kaspernberg zum Neuburger Wald hinauf, weil östlich von Seestetten die steil in die Donau abfallende sechs Kilometer lange Löwenwand den direkten Weg entlang der Donau nach Passau versperrte. Erst 1823 wurde entlang der Donau eine Straße, die jetztige Bundesstraße 8, und 1860 die Bahnstrecke Passau-Regensburg eröffnet.

Sandbach war in kirchlicher Hinsicht Filiale und seit 1886 Expositur der Pfarrei Holzkirchen. 1921 wurde die Pfarrei Sandbach gebildet. Die politische Gemeinde Sandbach blieb unverändert, bis sie am 1. Mai 1978 im Zuge der Gebietsreform nach Vilshofen eingemeindet wurde. Heute hat die ehemalige Gemeinde Sandbach knapp über 1250 Einwohner.

Sehenswürdigkeiten

  • Die Pfarrkirche Hl. Dreifaltigkeit wurde 1969 bis 1970 nach den Plänen von Otto Linder und Erwin Lenz erbaut.
  • Die Nebenkirche St. Nikolaus und St. Martin, ehemals Pfarrkirche, ist ein kleiner gotischer Bau mit neugotischem Altar

Bildung und Erziehung

  • Schule Sandbach (Grundschule), erbaut 1958. Seit 1996 ist sie Außenstelle der Grundschule Ritter Tuschl in Vilshofen.
  • Kindergarten Sandbach St. Nikolaus

Vereine

  • Freiwillige Feuerwehr Sandbach
  • Heimatgeschichtlicher Arbeits- und Freundeskreis Sandbach-Ndb/Sandbach-England e.V.
  • DJK SC Sandbach
  • VdK Sandbach
  • Männergesangsverein Sandbach
  • Schützenverein Sandbach
  • Kolpingfamilie Sandbach
  • Gartenbauverein Sandbach

Weblinks