Hans Watzlik
Hans Watzlik (* 16. Dezember 1879 in Unterhaid, Böhmerwald, (heute Dolní Dvořiště, Tschechien); † 24. November 1948 in Tremmelhausen, Oberpfalz) war ein bayerisch-böhmischer Schriftsteller.
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Leben und Wirken
Watzlik, Sohn des Postmeisters Johann Watzlik und dessen Ehefrau Eleonore geb. Weilguny, besuchte die Mittelschule in Budweis sowie zwei Klassen einer Lehrerbildungsanstalt. Nach zwei weiteren Jahren in Prag beendete er die berufliche Ausbildung mit der Matura. Danach war er von 1899 bis 1905 Lehrer in Andreasberg im Böhmerwald, anschließend im benachbarten Kalsching. Dort heiratete er Lina Pascher aus Mugrau. Von 1906 bis 1924 war er an der Knabenbürgerschule in Neuern als Fachlehrer tätig.
Watzlik debütierte als Schriftsteller 1913 mit acht Erzählungen aus der Vergangenheit des Böhmerwaldes, die er unter dem Titel Im Ring des Ossers zusammenfasste. 1924 gab er, nicht zuletzt aufgrund der veränderten politischen Verhältnisse, seinen Lehrerberuf auf und arbeitete fortan als freier Schriftsteller.
Nach Kriegsende war er von Juni 1945 bis Juli 1946 inhaftiert, vor allem im Kerker von Klattau. Ende August 1946 aus der Heimat vertrieben, lebte er zuletzt auf Gut Tremmelhausen bei Regensburg. In einem Ehrengrab der Stadt Regensburg auf dem Oberen Katholischen Friedhof liegt er bestattet.
Im Mittelpunkt von Watzliks Werk stehen sein Herkunftsland Böhmen und besonders der Böhmerwald. Nur wenige Erzählungen spielen auf der heute niederbayerischen Seite der Grenze, darunter Die Reise nach Ringolay (1923, um Ringelai), Der wilde Eisengrein (1927, am Lusen) und Bayrische Erzählungen (1944).
Auszeichnungen
- 1931: Tschechoslowakischer Staatspreis für Werke und Leistungen in deutscher Sprache für sein Werk Der Pfarrer von Dorlnoh
- 1938: Eichendorff-Preis der Goethe-Stiftung
- 1939: Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft
Hans Watzlik als Namensgeber
Hans-Watzlik-Straßen gibt es in Niederbayern in Freyung, Bayerisch Eisenstein, Zwiesel, Regen, Wallersdorf, Riedlhütte, Frauenau, Landau an der Isar und Saal an der Donau. In Straubing findet man einen Hans-Watzlik-Ring, in Passau einen Watzlikring, ebenso in Ruderting. In Hauzenberg, Pocking und Wegscheid befindet sich ein Watzlikweg, in Schöllnach und in Spiegelau eine Watzlikstraße. Das ehemalige Naturschutzgebiet Hans-Watzlik-Hain bei Zwieslerwaldhaus, heute Urwaldgebiet Hans Watzlik-Hain im Nationalpark Bayerischer Wald, wurde auf Anton Pechs Empfehlung nach ihm benannt. Das Andenken an Hans Watzlik wird auch durch das Böhmerwaldmuseum in Passau gepflegt.
Literatur
- Franz Mader, Stadtarchiv Passau: Tausend Passauer. Passau 1995, ISBN 3-924484-98-8 (S. 247)
- Hans Göttler: Passauer Heimatdichter in der NS-Zeit. In: Winfried Becker (Hg.): Passau in der Zeit des Nationalsozialismus, Universitätsverlag Passau 1999, ISBN 3-86036-031-0
- Thomas Seider: Namensgeber der Passauer Straßen: Jetzt werden alle aus der NS-Zeit geprüft. In: Passauer Neue Presse vom 18. September 2015 (S. 19)