Andreas Scheuer
Andreas Franz Scheuer (* 26. September 1974 in Passau) ist ein deutscher Politiker (CSU) und seit 2002 sowohl Stadtrat in Passau als auch Mitglied des Deutschen Bundestages. Von 2009 bis 2013 war er Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, von 2013 bis 2018 warer Generalsekretär der CSU. Von 2018 bis 2021 war er Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur. Scheuer ist verheiratet und hat eine Tochter.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Wirken
Schule und Studium
Nach dem Abitur 1994 am Gymnasium Leopoldinum in Passau absolvierte Scheuer ein Lehramtsstudium an der Universität Passau, das er 1998 mit dem ersten Staatsexamen für das Lehramt an Realschulen beendete. Ein anschließendes Magisterstudium mit dem Hauptfach Politikwissenschaft und den Nebenfächern Soziologie und Wirtschaftswissenschaft schloss er 2001 ab. 2004 absolvierte er an der Karls-Universität Prag ein wissenschaftliches Promotionsverfahren über die politische Kommunikation der CSU im System Bayerns. Die Zulässigkeit des Führens des Titels „Dr.“ ergibt sich aus dem Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 21. September 2001. Scheuer ist demnach berechtigt, den Titel „Dr.“ ohne fachlichen Zusatz „Ph“ und ohne Herkunftsbezeichnung „CZ“ zu führen. Nachdem 2013 neuerliche Medienvorwürfe gegen Scheuer laut wurden, er habe den Titel nicht rechtmäßig erlangt und geführt, verzichtete Scheuer für die Zukunft darauf, den „Dr.“-Titel zu führen.
Parteilaufbahn
1994 trat Scheuer in die Junge Union sowie in die CSU ein. Er war von 1997 bis 2003 Kreisvorsitzender der JU Passau-Stadt sowie von Dezember 2003 bis Juli 2007 Bezirksvorsitzender der JU Niederbayern. Zudem gehörte er von 2001 bis 2007 dem Landesvorstand der JU Bayern an. Seit 2001 ist er außerdem Mitglied im Bezirksvorstand der CSU Niederbayern; am 19. Februar 2016 wurde er auf einer Delegiertenversammlung in Landshut mit 94,2 Prozent der Stimmen zum Bezirksvorsitzenden gewählt. Scheuer ist darüber hinaus stellvertretender Vorsitzender des CSU-Kreisverbandes Passau-Stadt.
Nachdem er schon 2008 kurzzeitig für den Posten im Gespräch war, wurde Scheuer am 15. Dezember 2013 vom Parteivorstand einstimmig zum neuen Generalsekretär der CSU gewählt. Er folgte damit Alexander Dobrindt nach.
Politische Karriere
Schon in der Schule war Scheuer das Thema Politik in Geschichte und Sozialkunde wichtig. 1994 gewann ihn die Passauer Kommunalpolitikerin Hildegunde Brummer bei einem Pfarrfest in Auerbach für die CSU. Sie war es auch, die ihn im Herbst 1995 für eine Kandidatur zum Stadtrat ermutigte. So trat er bei der Stadtratswahl 1996 auf Platz 42 der CSU-Liste an und wurde auf Platz 38 vorgewählt. Mit der Wahl zum Kreisvorsitzenden der JU Passau-Stadt im Folgejahr gewann er an Bekanntheit und konnte eigene Themen einbringen. So gelang ihm bei der Kommunalwahl 2002 im Alter von 27 Jahren der Einzug in den Stadtrat
Ebenfalls 2002 zog Scheuer über die Landesliste Bayern für die CSU in den Deutschen Bundestag ein. Bei der Bundestagswahl am 18. September 2005 wurde er mit 58,5 Prozent der Erststimmen dann als Direktkandidat des Wahlkreises Passau in den Bundestag gewählt sowie am 27. September 2009 mit 46,5 Prozent und am 22. September 2013 mit 59,8 Prozent bestätigt. Im Kabinett Merkel II war Scheuer ab 2009 Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung. Im Deutschen Bundestag ist er ordentliches Mitglied im Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung sowie stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Gesundheit und im Haushaltsausschuss. Darüber hinaus ist er Parlamentarischer Beirat für nachhaltige Entwicklung.
Bei der Bundestagswahl vom 24. September 2017 verteidigte er sein Direktmandat mit 47,5 Prozent der Erststimmen. Vom 14. März 2018 bis zum 8. Dezember 2021 war er Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur im Kabinett Merkel IV.
Ehrenamtliches Engagement
Andreas Scheuer engagiert sich in zahlreichen kommunalen Vereinen und Verbänden in Passau, so zum Beispiel beim Ring Christlich-Demokratischer Studenten, beim Roten Kreuz, bei den Theaterfreunden, im 1. FC Passau oder im Turnverein Passau 1862 e.V.
Am 17. Mai 2017 erhielt Scheuer, gemeinsam mit acht weiteren Stadträten, für seine 15-jährige Amtszeit im Passauer Stadtrat und sein ehrenamtliches Engagement den Ehrenring der Stadt Passau.
Literatur
- Martin Reitmeier: Wird Scheuer der neue CSU-Generalsekretär? In: Passauer Woche vom 29.10.2008 (S. 4)
- Sebastian Daiminger, Michael Oswald: Die Chance für Passau. In: Am Sonntag vom 04.10.2009 (S. 4)
- Sebastian Daiminger: Passau bekommt zwei Staatssekretäre! In: Am Sonntag vom 25.10.2009 (S. 6)
- PNP: Stadler und Scheuer neue Staatssekretäre. In: Passauer Neue Presse vom 26.10.2009 (S. 1)
- Isabel Metzger: Scheuer: „Ich kann es noch nicht fassen“. In: Passauer Neue Presse vom 26.10.2009 (S. 12)
- Laura Lugbauer: Zwei Staatssekretäre: Passau begeistert. In: Passauer Neue Presse vom 26.10.2009 (S. 25)
- Michael Koch: Staatssekretär Scheuer verteidigt: „Ich beginne zu begreifen...“. In: Passauer Neue Presse vom 30.10.2009 (S. 19)
- Sabine Süß: 100 Prozent: Traumergebnis für Andreas Scheuer. In: Passauer Neue Presse vom 01.08.2012 (S. 29)
- Elke Zanner: Rastlos in Berlin. In: Passauer Neue Presse vom 02.09.2013 (S. 25)
- Wolfgang Lampelsdorfer: Andreas Scheuer schafft in Passau über 53 Prozent. In: Passauer Neue Presse vom 23.09.2013 (S. 21)
- Christoph Trost: Ein Passauer ist neuer CSU-Generalsekretär. In: Passauer Neue Presse vom 16.12.2013 (S. 10)
- Alexander Kain: Andreas Scheuer verzichtet auf Doktortitel. In: Passauer Neue Presse vom 18.01.2014 (S. 1)
- Alexander Kain: Scheuer neuer Chef der Niederbayern-CSU. In: Passauer Neue Presse vom 20.02.2016 (S. 1)
- Johannes Munzinger: 15 Jahre Ehrenamt und Engagement. In: Passauer Neue Presse vom 18.05.2017 (S. 19)
- Christian Karl: Vom „Pimpf“ zum Politprofi und Parteigeneral. In: Passauer Neue Presse vom 09.09.2017 (S. 25)
Weblinks
- Homepage von Andreas Scheuer
- Eintrag über Andreas Scheuer in der Wikipedia
- Biographie von Andreas Scheuer beim Deutschen Bundestag
Dupper (OB), Auer, Bauer, Buhmann, B. Burkert, M. Burkert, Dickl, Dittlmann, Flisek, E. Gerstl, F. Gerstl, Geyer, Hafner, Haimerl, Haydn, Höber, Ilsanker, Kapfer, Kasberger, Kastner, Koopmann, Mangold, Ortner, Prügl, Reischl, Reitmaier, Robl, Rother, Scheuer, Schöffberger, Schregle, Spechter, Springinklee, Steiner, Sturm, Synek, Tausch, Träger, Vilsmeier, Wagner, Waschler, Weber, Wehner, Weidenthaler, Weigl
Vorgänger Manfred Weber |
Bezirksvorsitzender der JU Niederbayern 2003 bis 2007 |
Nachfolger Dr. Christian Moser |
Vorgänger Manfred Weber |
Bezirksvorsitzender der CSU Niederbayern seit 2016 |
Nachfolger --- |