Gerhard Waschler

Aus RegioWiki Niederbayern
Wechseln zu: Navigation, Suche
Gerhard Waschler. (Foto: Jäger)
Landtagswahl 2008, Gerhard Waschler (r.) mit Andreas Scheuer (Foto: Scholz)

Prof. Dr. Gerhard Waschler (* 2. Juli 1957 in Passau) ist ein bayerischer Politiker (CSU) und Stadtrat in Passau. Von 1998 bis 2008 und erneut seit 2013 ist er Mitglied des Bayerischen Landtags. Waschler ist verheiratet und hat einen Sohn.

Leben und Wirken

Jugend, Studium und Lehrtätigkeit

Waschler besuchte von 1963 bis 1967 die Grundschule Passau-Innstadt und anschließend bis 1976 das Adalbert-Stifter-Gymnasium Passau, welches er mit dem Abitur abschloss. Nach dem Lehramtsstudium (bis 1980) sowie dem darauf folgenden Referendariat (bis 1982) unterrichtete er bis 1987 am Adalbert-Stifter-Gymnasium Passau die Fächer Deutsch, Sport und Kath. Religionslehre. Die Promotion zum Dr. phil. folgte 1986 an der Universität Regensburg, der Titel der Promotion lautete "Mehrdimensionaler konditioneller Leistungstest für den Schulsport".

Von 1987 an war er bis 1992 als Mitarbeiter im Bayerischen Staatsministerium für Unterricht, Kultus, Wissenschaft und Kunst tätig, wo er 1990 auch zu einem der jüngsten bayerischen Studiendirektoren ernannt wurde. Von 1992 bis zur Landtagswahl 1998 war Waschler als stellvertretender Direktor am Gymnasium Leopoldinum.

1995 folgte die Habilitation zum Dr. phil. habil. an der Universität Würzburg, seit 2001 war er als Privatdozent an der Universität Passau tätig; hier wurde er 2002 zum außerplanmäßigen Professor an der Philosophischen Fakultät ernannt, wo er bis heute in der Lehrerausbildung und Schulforschung tätig ist.

Politische Anfänge und Landtagsabgeordneter

Gerhard Waschler kam spät zur Politik: Mit 32 Jahren trat er 1992 für die CSU bei der Passauer Stadtratswahl an, nachdem ihn Konrad Barth aus der Innstadt zu einer Kandidatur animiert hatte. Bereits im Folgejahr 1993 wurde er Ortsvorsitzender der CSU Passau-Innstadt sowie stellvertretender Kreisvorsitzender der CSU Passau-Stadt. Im Jahr 1996 wurde er schließlich auch in den Passauer Stadtrat gewählt: Von Platz 19 auf der Stadtratsliste hüpfte er auf Platz 9. Im gleichen Jahr wurde Waschler neuer Kreisvorsitzender der CSU Passau-Stadt. Ebenso wurde er in den Bezirksvorstand der CSU Niederbayern gewählt.

Nach dem Verzicht von Dr. Gebhard Glück eine erneute Kandidatur bei der Wahl zum Bayerischen Landtag 1998 konnte Waschler die darauf folgende Kampfabstimmung um den Listenplatz zu seinen Gunsten entscheiden: Waschler wurde als Kandidat des Wahlkreises Niederbayern in den Bayerischen Landtag gewählt. 2003 wurde er erneut über die Liste in den Landtag gewählt. 2008 gelang ihm, in Folge des vergleichsweise schlechten Abschneidens der CSU, der Wiedereinzug ins Maximilianeum nicht mehr – obwohl er mit 25.800 Stimmen auf der niederbayerischen CSU-Liste das beste Ergebnis aller Kandidaten errungen hatte. Weil jedoch alle neun niederbayerischen CSU-Mandate bereits durch die siegreichen Direktkandidaten besetzt waren, kam über die Liste niemand in den Landtag – Waschler musste seinen Sitz im Parlament nach zehn Jahren abgeben und in den Beruf zurückkehren.

Landtags-Abstinenz und Wiedereinzug

Ab 1. März 2009 wechselte Waschler deshalb als Leitender Akademischer Direktor an das Sportzentrum der Universität Passau. Das Bayerische Wissenschaftsministerium hatte der Universität Passau eine entsprechende Stelle zur Verfügung gestellt, auf die Waschler durch seine bisherige leitende Tätigkeit im Schuldienst Anspruch hatte.

Nachdem Konrad Kobler im August 2012 seinen Rückzug als Landtagsabgeordneter erklärt hatte, forderte Waschler das Versprechen seiner Parteifreunde ein, den Platz des Direktkandidaten der CSU im Stimmkreis Passau-Ost zu bekommen. Tatsächlich konnte sich Waschler am 6. Oktober klar gegen Mitbewerber Hans Koller durchsetzen und wurde mit 84 von 120 Stimmen als Direktkandidat nominiert. Am 15. September 2013 konnte er das Direktmandat mit 46,63 Prozent der Wählerstimmen erringen und schaffte damit den Wiedereinzug in den Bayerischen Landtag. In der Folge wurde die eigens für ihn geschaffene Stelle als leitender akademischer Direktor am Sportzentrum der Universität Passau wieder gestrichen.

Nach dem enttäuschenden Ergebnis bei der Stadtratswahl 2014 stellte Waschler in Folge öffentlicher Diskussionen sein Amt als Kreisvorsitzender der CSU Passau-Stadt mit Ablauf der Amtsperiode nach 19 Jahren zur Verfügung. Am 13. April 2015 wurde Georg Steiner zu seinem Nachfolger gewählt.

Wirken in Sport und Ehrenamt

Waschler betreibt seit 1971 aktiv Leichtathletik und ist hier spezialisiert auf (Hoch-) Sprünge. Sein persönlicher Rekord im Hochsprung liegt bei 2,01 m (Freiluft) bzw. bei 2,03 m (Halle). Noch 2009 wurde er in Plattling bei den Niederbayerischen Leichtathletik-Meisterschaften Vizemeister im Hochsprung der Männer. Über mehrere Jahre hinweg war er Trainer und Vereinsvorsitzender des 1. FC Passau. Seit 1993 ist er niederbayerischer Bezirksvorsitzender im Bayerischen Leichtathletik-Verband.

Ehrenamtlich ist Waschler unter anderem Mitglied des Stiftungsrats Museum Moderner Kunst, Kuratoriumsmitglied beim Jugend-Musik-Festival Passau sowie Beisitzer im Vorstand der Festspiele Europäische Wochen Passau. Darüber hinaus ist er Mitglied im Briefmarken-Sammlerverein Passau sowie Gründungsmitglied des Vereins Erhaltung und Präsentation der Niedernburger Fresken.

Auszeichnungen

Literatur

Weblinks


Landtagsabgeordnete aus Niederbayern und Altötting

Aiwanger, Brunner, Gibis, Heckner, Huber, Knoblauch, Müller, Muthmann, Neumeyer, Radlmeier, Ritt, Roos, Sem, Sibler, Steinberger, Taubeneder, Waschler, Werner-Muggendorfer, Widmann, Zellmeier

Passauer Stadtrat

Dupper (OB), Auer, Bauer, Buhmann, B. Burkert, M. Burkert, Dickl, Dittlmann, Flisek, E. Gerstl, F. Gerstl, Geyer, Hafner, Haimerl, Haydn, Höber, Ilsanker, Kapfer, Kasberger, Kastner, Koopmann, Mangold, Ortner, Prügl, Reischl, Reitmaier, Robl, Rother, Scheuer, Schöffberger, Schregle, Spechter, Springinklee, Steiner, Sturm, Synek, Tausch, Träger, Vilsmeier, Wagner, Waschler, Weber, Wehner, Weidenthaler, Weigl