Rott

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Dieser Artikel behandelt den Fluss Rott. Für Informationen über die Graphikerin und Konzeptkünstlerin Elke Rott klicken Sie bitte hier!
Die Rott bei Brombach
Die Rott bei Pocking im Juni 2008. Foto: Rainer Eckelt (FotoExpress Pocking)
Die Rott bei Frimhöring, Markt Ruhstorf an der Rott

Die Rott hieß laut Urkunden „ad Rota“ (769) und „flumen qui dictur Rota“ (773). Die mundartliche Form Roud verweist auf „Rotaha“, was soviel wie „roter Bach“ bedeutet. Die Rott ist etwa 109 Kilometer lang. Die Meereshöhe beträgt 485 Meter im Quellgebiet im Landkreis Landshut. Die Rott durchfließt im Rottal das Isar-Inn-Hügelland und mündet auf einer Meereshöhe von 305 Metern bei Neuhaus am Inn in den Inn.

Verlauf

Die Rott entspringt in einem kleinen, sumpfigen Wäldchen bei Müllerthann, Gemeinde Wurmsham. Das aus dem Boden sickernde Quellwasser speist einen Tümpel, aus dem ein kleines Rinnsal fließt. Nach wenigen Kilometern erreicht dieses Müllerthanner Bachl mit Seifriedswörth die erste Ortschaft. Hier vereinigt es sich mit dem Katzinger Bachl und wird von den Bewohnern der umliegenden Dörfer seit eh und je bereits als „Rott“ bezeichnet.

Schon bald verlässt die nach Südosten fließende Rott Niederbayern und durchquert den oberbayerischern Landkreis Mühldorf, wo sie sich bei Oberbergkirchen nach Nordosten wendet. Ab Reichenrott wurde die Rott bereits begradigt, um fruchtbares Land zu gewinnen und die Hochwassergefahr einzudämmen. Die erste von der Rott durchquerte Stadt ist Neumarkt St. Veit.

Kurz vor dem Markt Massing wird die Rott wieder niederbayerisch. Erst von hier aus bezeichnen sich die Bewohner auch eindeutig als Rottaler. Dahinter öffnet sich das Tal nach Norden, um die von Gangkofen herkommende Bina aufzunehmen. Die Rott, welche nun schon die Breite eines kleinen Häuschens erreicht hat, schlängelt sich durch fruchtbares Kulturland, wobei in Abständen von wenigen Kilometern zahlreiche kleine Mühlen anzutreffen sind, die heute Strom für den landwirtschaftlichen Betrieb erzeugen. Über Oberdietfurt, Unterdietfurt und Huldsessen bewegt sich der Fluss nach Osten auf die Stadt Eggenfelden zu.

Hinter Eggenfelden fließt die Rott wieder durch bäuerliches Land vorbei an Hebertsfelden, bevor sie im Rottauensee, dem Hochwasser-Rückhaltebecken vor Postmünster aufgestaut wird. Nun erreicht die Rott mit der Kreisstadt Pfarrkirchen die Mitte des Rottaler Landes. Kurz dahinter befindet sich bei Mahlgassing die größte der zahlreichen Rottmühlen. Über die Flusssiedlung Brombach schlängelt sich die Rott auf den Kurort Bad Birnbach zu, den sie südlich umfließt. An der rechten Flussseite folgt das Dorf Bayerbach.

Hinter Karpfham weitet sich das Tal zur Pockinger Heide, einer Ebene, die bis zum Inn reicht. In dieser großen Ebene liegt die Stadt Pocking, an der die Rott nördlich vorbeifließt und den Industrieort Ruhstorf an der Rott berührt. Sie wird nacheinander erst von der Bundesautobahn 3, dann von der alten Holzbrücke bei Mittich und zuletzt von der Bundesstraße 512 überquert. Beim Weiler Weihmörting erscheint der Inn, und nach der Mündung verschwindet das bräunliche Wasser der Rott bald im Graugrün des Gebirgsflusses.

Hochwasserschutz in Pocking

Die Rott mäandert an Pocking vorbei. Wenn einmal ein Jahrhunderthochwasser käme − das wäre dann höher als das 1954er Hochwasser − würden große Teile der Stadt Pocking von der Rott überschwemmt. Darum hat Pocking 2007 einen Hochwasserdamm gebaut, der die Stadt vor eventuellen Wassermassen schützen soll, die sonst über die flache Landschaft hereinbrechen könnten. Praktisch ist der Damm zudem, weil auf der Deichkrone ein Radweg gebaut wurde.

Fischvorkommen

In der Rott leben Karpfen, Aal, Hecht, Zander, Schleie, Wels, Barsch, Barbe, Zander, Forelle und verschiedene Weißfische.

Literatur

  • Seibold, Doris: Herzenswege an der Rott - Meine Reise von der Quelle bis zur Mündung, Pfarrkirchen 2019, ISBN 978-3-947739-00-4
  • Regina Ehm-Klier: Die Rott windet sich an Pocking vorbei. In: Passauer Neue Presse vom 08. Juli 2008 (S. 23)
  • Rudolf Vierlinger: Die Rott entlang. Verlag Rudolf Vierlinger, Simbach am Inn 1983, ISBN 3-921707-18-8