Velden
Velden
| |
---|---|
| |
Basisdaten
| |
Bundesland: | Bayern |
Regierungsbezirk: | Niederbayern |
Landkreis: | Landshut |
Höhe: | 477 m |
Fläche: | 49,4 km² |
Einwohner: | 6.572 (31. Dezember 2020) |
Postleitzahl: | 84149 |
Vorwahl: | 08742 |
Kfz-Kennzeichen: | LA |
Website: | www.markt-velden.de |
Erster Bürgermeister: | Ludwig Greimel (FW) |
Velden ist ein Markt im niederbayerischen Landkreis Landshut und Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Velden.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Velden liegt im Tal der Großen Vils, dem rechten Quellfluss der Vils, im Isar-Inn-Hügelland am Schnittpunkt der Landkreise Landshut, Erding und Mühldorf am Inn.
Ortsteile
Ortsteile von Velden sind Aichelsberg, Aign, Alteberspoint, Asching, Asenreit, Atzmannsdorf, Babing, Bach, Bachmühle, Baueröd, Biedenbach, Biedersdorf, Birnkam, Brandstätt, Bruck, Burg, Burghab, Eberspoint, Eberlsöd, Eggersgrub, Eglso, Eichten, Einäuglmühle, Elling, Erlach, Erzmannsdorf, Exenberg, Feuchten, Fischbach, Forsthof, Futteröd, Futtersöd, Geratsfurth, Giglberg bei Obervilslern, Giglberg bei Gebensbach, Glocksberg, Grünzing, Gumpersberg, Guntersberg, Hackelsberg, Hackenkam, Haid, Haideck, Haldenweber, Haselbach, Heinhub, Herrneck, Hintelsberg, Hinterkobl, Hinteröd, Hirschhof, Hofbruck, Höhenberg, Holzen bei Eberspoint, Holzen bei Obervilslern, Holzhäuseln, Hub, Irreck, Irrthal, Kleinhaid, Kleinvelden, Koralden, Kothlehen, Kremshub, Kreuz, Kronwinkel, Kühloh, Lahn, Lehen, Leiten, Lug, Maierhof, Maiersdorf, Mariaberg, Marsberg, Martinsberg, Miethal, Mitterschweibach, Mölling, Moosing, Nehaid, Neunehaid, Oberbabing, Oberensbach, Oberschweibach, Obervilslern, Ofen, Paulusberg, Pfenningsöd, Pretzkobl, Putzenberg, Raffelberg, Rimberg, Ringofen, Rothenwald, Rothweg, Rundthal, Ruprechtsberg, Sattelstatt, Schafhausen, Schapfthal, Schlegelsreit, Schmidten, Schmitten, Schöllamühle, Schurfsöd, Schwarzeck, Schwarzmoos, See, Seidlthal, Spindlhäusl, Spitzlbach, Stietenöd, Stockham, Straß, Strohhof, Unterensbach, Untervilslern, Unterschweibach, Velden, Viehweide, Vils, Vilssöhl, Wagensberg, Walding, Walln, Weiher, Wildberg, Willgrub, Zweifurth
Geschichte
Eine erste Notiz von Feldin aus dem Jahr 773 bezieht sich wohl auf die Flur (althochdeutsch feld, veld = Ebene, Flachland, Feld, Weideland). Davon ausgehend ist der Ort 802 (Kopie von 824) als Feldum, 818 (Kopie von 824) als Felda, 885 (Kopie des 12. Jahrhunderts) als Ueldan, ca. 1182/1183 und 1224 als Velden bezeugt.
Ein agilolfingisches Gut bestand schon im 8. Jahrhundert, karolingischer Besitz wurde es 788. 818 ließ hier der Adelige Ellanmar neben der Vils eine Kapelle erbauen, die um 890 dem Kloster Sankt Emmeram in Regensburg geschenkt wurde. Eine Urkunde vom 12. August 903 bestätigt, dass König Ludwig das Kind darüber hinaus den Königshof Velden mitsamt Leibeigenen, Gebäuden, Brücken, Wäldern und Wassern dem Bischof von Regensburg schenkte. Dennoch bemühten sich während des gesamten Mittelalters auch der Bischof von Freising und der bayerische Herzog weiterhin um Einfluss in Velden.
1295 wird Velden erstmals als Hofmark erwähnt, 1394 werden in einer Gerichtsurkunde die ersten Bürger von Velden genannt. Zu dieser Zeit besaß der Ort womöglich bereits das Marktrecht. 1450 wurde die Pfarrkirche St. Peter, um 1498 das erste Rathaus erbaut. Im Jahr 1516 erhielt Velden durch Herzog Ludwig X. das Marktwappen.
Während des Dreißigjährigen Krieges verwüsteten schwedische Truppen vom 19. bis zum 22. Juni 1633 den Markt. In den nächsten Jahrhunderten war Velden vor allem von großen Jahrmärkten und Viehmärkten geprägt.
Nach der Säkularisation endete die Herrschaft des Hochstifts Regensburg über Velden im Jahr 1810, Velden kam zum Königreich Bayern. 1834 wurde das neue örtliche Krankenhaus eröffnet, 1862 entstand das Rathaus. 1865 vernichtete ein Brand einen großen Teil des Ortes. Nach langen Bemühungen erhielt Velden 1898 mit der Eröffnung der Bahnstrecke Dorfen-Velden einen Eisenbahnanschluss. Die Strecke ist seit 1995 abgebaut.
Um 1900 war Velden besonders wegen seiner großen Brauereien bekannt. Die beiden Weltkriege und die Nachkriegszeit, in der viele Flüchtlinge und Vertriebene aufgenommen wurden, brachten viele Probleme. 1957 wurde das erste Volksfest abgehalten. Ab den 1960er Jahren ließen sich mehrere Gewerbe- und Handwerksbetriebe am Ort nieder.
Die Gebietsreform brachte 1972 zunächst die freiwillige Eingliederung der Gemeinde Babing und 1976 die Erweiterung um große Teile der Gemeinde Ruprechtsberg. Am 1. Mai 1978 wurden schließlich die Gemeinde Eberspoint sowie Teile der Gemeinden Vilslern, Holzhausen, Neufraunhofen und Felizenzell eingemeindet. Daran anschließend entstand die Verwaltungsgemeinschaft Velden.
Die Bedeutung Veldens als regionales Zentrum war damit erheblich gestiegen. In den folgenden Jahren wurden zahlreiche Bauprojekte verwirklicht. Das neue Rathaus der Verwaltungsgemeinschaft wurde im Dezember 1982 bezogen. Die größte Baumaßnahme war der 1991 abgeschlossene Umbau des ehemaligen Kreiskrankenhauses in das Alten- und Pflegeheim St. Vinzenz durch das Bayerische Rote Kreuz. Der Marktplatz erhielt ebenfalls eine komplette Umgestaltung.
Velden hat zwei Partnergemeinden, das italienische Roana (seit 1976) und das französische Aigrefeuille (seit 1986).
Wappen
Die 21 Rauten im Schildhaupt symbolisieren die herzogliche Landesherrschaft der Wittelsbacher. Die gekreuzten Schlüssel verweisen auf das Hochstift Regensburg, dem der Ort bis 1438 gehörte. Die gegen die heraldischen Regeln verstoßende Kombination der Feldfarben Gold und Silber beziehen sich auf die Farben der Schlüssel des heiligen Petrus, des Patrons des Regensburger Doms und der Pfarrkirche Velden. Die eigenartige Kleeblattform des einen Schlüsselbartes war wohl nur eine Gestaltungsidee ohne weitere Bedeutung. Das Wappen, das seit 1516 geführt wird, blieb im Siegel bis heute unverändert; in der heraldischen Literatur findet sich im 16. Jahrhundert (Orlando-Kodex, Apian) auch ein Fantasiewappen (drei lange schmale Blätter); im 19. Jahrhundert wurde der grüne Schlüssel gelegentlich als Palmwedel missgedeutet.
Politik
Bürgermeister
- Erster Bürgermeister ist Ludwig Greimel (FW). Er gewann 2014 die Stichwahl mit 56,3 Prozent der abgegebenen Stimmen gegen Mitbewerber Florian Steer (SPD, 43,7 Prozent). Sein Vorgänger im Amt war Gerhard Babl (SPD), der aus Altersgründen nicht mehr antrat.
Marktgemeinderat
Der Marktgemeinderat hat 20 Mitglieder (+ Erster Bürgermeister) und aufgrund der Kommunalwahl 2014 folgende Sitzverteilung:
- CSU: 7 Sitze (2008: 8)
- FW: 6 Sitze + 1. Bürgermeister (2008: 5)
- SPD: 4 Sitze (2008: 3)
- Unabhängige Liste Velden (ULV): 3 Sitze (2008: 3)
Nicht mehr zur Wahl 2014 angetreten war der Wahlvorschlag Bündnis 90/Grüne-Leben in Velden, der 2008 einen Sitz im Gemeindegremium erreicht hatte.
Sehenswürdigkeiten
- Pfarrkirche St. Peter. Der Staffelhallenbau mit fünfgeschossigem Westturm entstand in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Die Einrichtung ist größtenteils neugotisch mit Altären von 1855 bis 1858.
- Hakenförmiger Marktplatz mit Häusern des 19. Jahrhunderts und dem alten Rathaus von 1862.
- Die zentralen Straßen und Plätze sind durch Werke des Veldeners Professor Georg Brenninger geschmückt. Dazu gehören der Petersbrunnen am Marktplatz, die Bergpredigt, der Erzengel Raphael und Tobias am Kirchplatz, der kolossale Apoll vor dem alten Rathaus, der Sängerbrunnen, das Mädchen mit der Friedenstaube, die Bergpredigt am Mahnmal für den Frieden und die Stelen an jeder Ortseinfahrt.
Verkehr
Velden liegt an der Bundesstraße 388 und wird seit 1971 durch eine Umgehungsstraße umfahren. Die Bahnstrecke Dorfen-Velden wurde 1994 stillgelegt und später zu einem Rad- und Fußweg umgebaut.
Bildung und Erziehung
- Volksschule Velden, Grund und Mittelschule für Jahrgangsstufen 1-9
- Kinderhaus Sonnenschein Velden
Vereine
|
|
Weblinks
- Veldenfotos mit Aufnahmen der Plastiken von Prof. Brenninger
- Der Markt Velden 1516 bis 1993 in 120 historischen Aufnahmen
- Veldener Schäfflertanz mit Figurenprogramm
Adlkofen – Aham – Altdorf – Altfraunhofen – Baierbach – Bayerbach bei Ergoldsbach – Bodenkirchen – Bruckberg – Buch am Erlbach – Eching – Ergolding – Ergoldsbach – Essenbach – Furth – Geisenhausen – Gerzen – Hohenthann – Kröning – Kumhausen – Neufahrn in Niederbayern – Neufraunhofen – Niederaichbach – Obersüßbach – Pfeffenhausen – Postau – Rottenburg an der Laaber – Schalkham – Tiefenbach – Velden – Vilsbiburg – Vilsheim – Weihmichl – Weng – Wörth an der Isar – Wurmsham