Altdorf
Altdorf
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Basisdaten
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Bundesland: | Bayern |
Regierungsbezirk: | Niederbayern |
Landkreis: | Landshut |
Höhe: | 396 m |
Fläche: | 23,05 km² |
Einwohner: | 11.164 (31. Dezember 2020) |
Postleitzahl: | 84032 |
Vorwahl: | 0871 |
Kfz-Kennzeichen: | LA |
Website: | www.markt-altdorf.de |
Erster Bürgermeister: | Helmut Maier (CSU) |
Altdorf ist ein Markt im niederbayerischen Landkreis Landshut.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Altdorf liegt im unteren Tal der Pfettrach vor deren Einmündung in die Isar im etwa zwei Kilometer südöstlich gelegenen Landshut. Die A 92 führt im Nordwesten an Altdorf vorbei.
Ortsteile
Ortsteile sind Abensberg, Aich, Altdorf, Buchenthal, Dax, Eugenbach, Ganslberg, Gstaudach, Haunmühle, Heindlfeld, Höfen, Oed, Ostergaden und Pfettrach.
Geschichte
Vor- und Frühgeschichte
Besonders im Jahr 1979 fanden sich bei Ausgrabungen auf der Trasse der Autobahn reiche vorgeschichtliche Spuren, die auf die Zeit bis 5000 Jahre vor Christi Geburt zurückgehen. Entdeckt wurde unter anderem ein rund 6000 Jahre altes Dorf, das sich zwischen Altdorf und Aich befand. Auch mehrere Hügelgräber sind noch heute vorhanden.
In frühgeschichtlicher Zeit erschienen zunächst die Kelten, auf die auch der Name Pfettrach hinweist. Um Christi Geburt kamen die Römer in das Altdorfer Gebiet. Sie bauten eine Militärstraße, die über Gündlkofen, Eugenbach, Altdorf und Ergolding nach Regensburg führte.
Altdorf im Mittelalter
Die Christianisierung des Gebietes erfolgte durch Benediktiner von St. Emmeram aus Regensburg. Aus der Mönchsseelsorge bildete sich um 750 die Urpfarrei Eugenbach. Schon 864 wird Altdorf zum ersten Mal in einer Urkunde des Klosters Niederaltaich erwähnt. Im Jahr 909 wurde die Altdorfer Gegend von plündernden ungarischen Reiterhorden heimgesucht.
Ein Eberhard von Altdorf ist schon um 1420 nachweisbar, Hanns Altdorfer war Ratsherr in Landshut und herzoglicher Kämmerer. Das Grabmal seines Sohnes Georg, 1477 bis 1499 Bischof von Chiemsee, steht in der Altdorfer Kapelle im Martinsdom zu Landshut. Auch der berühmte Maler Albrecht Altdorfer wird der Familie zugerechnet. Der Landshuter Zweig starb um 1520 aus.
Das Amt Altdorf
Altdorf war 350 Jahre ein Schergenamt, das 1450 eingerichtet wurde. In den Jahren 1632 bis 1648 litt die Bevölkerung von Altdorf an den Auswirkungen des Dreißigjährigen Krieges. Die Bevölkerung floh mit dem Vieh in die umliegenden Wälder oder in die Stadt Landshut. Auch die folgende Pest raffte viele Bewohner hinweg. 1671 wurde von Pfarrer Dr. Simon Holzhauser im hölzernen Mesnerhaus neben der Nikolakirche eine Schule eingerichtet.
Während der Napoleinischen Kriege beschossen am 16. April 1809 die Österreicher von den Gstaudacher Höhen aus Pfettrach. Dabei wurde das Schloss sehr stark beschädigt und es brannten 13 Häuser ab. Das Jahr 1816 brachte eine Missernte, die im Frühjahr 1817 zu einer Hungersnot führte. Am 17. Mai 1818 wurden mit dem zweiten Gemeindeedikt die Gemeinden Altdorf, Eugenbach und Pfettrach gebildet.
Das 20. Jahrhundert
Am 3. November 1900 erhielt Altdorf mit der Eröffnung der Bahnstrecke Landshut-Rottenburg einen Eisenbahnanschluss. Aus dem Ersten Weltkrieg kehrten 42 Altdorfer, 27 Eugenbacher und 29 Pfettracher nicht mehr in ihre Heimat zurück.
Im Zweiten Weltkrieg hatten Altdorf, Eugenbach und Pfettrach 184 Gefallene und Vermisste zu beklagen. In Altdorf, Eugenbach und Pfettrach hatte sich durch den Zuzug der vielen Flüchtlinge die Einwohnerzahl fast verdoppelt. Neue Siedlungen entstanden, die Heimatvertriebenen wurden sesshaft. Von 1952 bis 1972 wurde das neue Schulzentrum geplant und gebaut. Die Schulen in Eugenbach und Pfettrach fanden damit ein Ende.
Im Zuge der Gebietsreform wurden mit Wirkung vom 1. Januar 1971 die Gemeinden Eugenbach und Pfettrach in die Gemeinde Altdorf eingegliedert. Am 31. Mai 1984 wurde die neue St.-Nikola-Kirche eingeweiht.
Im Bereich der heutigen Gemeinde Altdorf wohnten vor dem Zweiten Weltkrieg 2.027 Menschen. 1950 waren es 3.084 und 1960 nach dem Wegzug von Flüchtlingen in industriestärkere Gebiete 3.071, zum Zeitpunkt des Gemeindezusammenschlusses 1971 aber schon wieder 4.385 Einwohner. Von 7.976 im Jahr 1980 stieg die Einwohnerzahl auf 8.975 (1985), 9.820 (1990), 10.440 (1995), 11.388 (2000) und 11.904 (2005). Seither trat allerdings ein leichter Rückgang ein.
Am 16. Juli 2004 überreichte Innenstaatssekretär Georg Schmid der Gemeinde Altdorf die Markterhebungsurkunde.
Gemeindewappen
Das seit 1954 geführte Wappen ist geteilt im Schneckenschnitt von Silber, Rot und Blau. Den im Schneckenschnitt geteilten Schild führte das bedeutende Landshuter Patriziergeschlecht der Altdorfer.
Politik
Bürgermeister
- Erster Bürgermeister ist Helmut Maier (CSU). Aufgrund des Todes von Bürgermeister Franz Kainz (CSU) am 7. Mai 2012 erfolgte die Neuwahl des Ersten Bürgermeisters am 29. Juli 2012. Zweiter Bürgermeister Helmut Maier (CSU) setzte sich mit 60,1 Prozent der Stimmen gegen Georg Wild (SPD/Parteilose Wähler) durch.
Marktgemeinderat
Der Marktgemeinderat von Altdorf hat 24 Mitglieder (+ 1. Bürgermeister) und aufgrund der Kommunalwahl 2014 folgende Zusammensetzung:
- CSU: 10 Sitze + 1. Bürgermeister (2008: 11)
- SPD/Parteilose Wähler: 6 Sitze (2008: 8)
- Freie Wähler: 4 Sitze (2008: 3)
- Bürger- und Umweltliste Altdorf: 4 Sitze (2008: 2)
Sehenswürdigkeiten
- Heimatmuseum Adlhoch-Haus. 1989 erwarb der Markt Altdorf das Anwesen mit dem Hausnahmen „Oswald-Gütl“. Das 1547 erbaute Bauernhaus wurde zum Museum „Adlhoch-Haus“ (nach den letzten Besitzerinnen) umbenannt. Das Museum enthält archäologische Funde, eine Hausdokumentation, bäuerliche Geräte und eine kleine Ausstellung, die der Störnäherei, dem Beruf der letzten Bewohnerin Katharina Adlhoch gewidmet ist.
- Pfarrkirche Mariä Heimsuchung (Frauenkirche). Sie geht auf ein spätromanisches Bauwerk zurück, dessen Turm barock verändert wurde. Die gotische Staffelhalle birgt im 1419 begonnenen Chor um 1500 entstandene Wandgemälde. Das 1466 vollendete Langhaus enthält Fresken aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Im Hochaltar (um 1690) befindet sich eine lebensgroße geschnitzte Madonna mit Kind (um 1520), weitere Figuren entstammen dem 15. bis 18. Jahrhundert.
- Kirche St. Nikolaus (Alte Nikolakirche). Errichtet im letzten Viertel des 15. Jahrhunderts, wurde sie später barockisiert und 1982 erweitert (Neue Nikolakirche). Der Hochaltar stammt von 1670, in der Kirche befinden sich u. a. eine Schnitzfigur des hl. Stephanus (um 1500) und eine Madonna mit Kind (um 1620).
Einrichtungen
- Altdorfer Bürgersaal. Der Bürgersaal im Dachgeschoss des im September 2000 fertiggestellten Mehrfunktionsgebäudes wurde im Januar 2001 eröffnet. Je nach Bestuhlung bietet der Bürgersaal bis zu 380 Besuchern Platz. Er wird unter anderem genutzt für die Faschingsbälle und Tanzveranstaltungen der Vereine, für Ausstellungen, Tagungen, Theatervorführungen, Konzerte, Weihnachts- oder Jahresabschlussveranstaltungen, aber auch privat zum Beispiel bei Hochzeitsfeiern.
- Auch der 1997 renovierte Stadel auf dem ehemaligen Ziegeleigelände wird von den Vereinen rege genutzt.
Bildung und Erziehung
- Grundschule Altdorf
- Mittelschule Altdorf
- Gemeindebücherei Altdorf
- Volkshochschule Altdorf
- Musikschule Altdorf
- Kindergarten St. Josef
- Kinderhaus Kunterbunt mit Schnupperkindergarten
- Kindergarten St. Georg, Eugenbach
- Kindergarten St. Michael, Pfettrach
- Kinderkrippe Altdorf
- Hort Sonnenschein
- Jugendtreff "LAW"
Vereine
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Weblinks
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