Pfeffenhausen
Pfeffenhausen
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Basisdaten
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Bundesland: | Bayern |
Regierungsbezirk: | Niederbayern |
Landkreis: | Landshut |
Höhe: | 436 m |
Fläche: | 71,79 km² |
Einwohner: | 4.732 (31. Dezember 2020) |
Postleitzahl: | 84076 |
Vorwahl: | 08782 |
Kfz-Kennzeichen: | LA |
Website: | www.markt-pfeffenhausen.de |
Erster Bürgermeister: | Karl Scharf (CSU) |
Pfeffenhausen ist ein Markt im niederbayerischen Landkreis Landshut.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Pfeffenhausen liegt in der Hallertau am Oberlauf der Großen Laaber an der B 299 und der Staatsstraße 2643.
Ortsteile
Ortsteile sind Anzelstetten, Attenberg, Backlreuth, Baldershausen, Berg, Burghart, Dirnberg, Dürnwall, Dürnwind, Ebenhausen, Eckhof, Egg, Eggersdorf, Egglhausen, Eichstätt, Elfing, Engelsdorf, Englmühle, Frauenhof, Gasselsberg, Haarland, Hackendorf, Hagenburg, Hintlaber, Hochreit, Holzen, Holzhausen, Indorf, Koppenwall, Langenwies, Leitendorf, Limbach, Ludmannsdorf, Lutzmannsdorf, Mantlach, Mösberg, Neßlthal, Niederhornbach, Obergrub, Oberhornbach, Oberlauterbach, Oberspiegelreuth, Osterwind, Pfaffendorf, Pfeffenhausen, Prammersberg, Priel, Rainertshausen, Sachsenhausen, Seemühle, Steig, Tabakried, Thonhausen, Unterspiegelreuth, Weikersdorf, Wolfau und Zornhof.
Geschichte
Pfeffenhausen wurde vermutlich im 9. Jahrhundert gegründet. Um das Jahr 857 waren die Grafen von Ebersberg in Pfeffenhausen begütert. Urkundlich erstmals erwähnt wird Pfeffenhusen in einer Stiftungsurkunde um 1040, in der die Grafen von Ebersberg den Sitz Pfeffenhausen dem Ebersberger Kloster vermachten. Der Name wird in einer Landesbeschreibung von 1723 unter Berufung auf das Ortswappen von „Pfaffenhausen“ hergeleitet (phaffe = Geistlicher, Priester). Wolf-Armin Freiherr von Reitzenstein vermutet aber in seinem Lexikon der bayerischen Ortsnamen, es komme eher der Personenname Beffo bzw. Peffo als Bestimmungswort in Betracht.
Das Kloster Ebersberg blieb Grundherr bis um 1600. Schon im Jahr 1000 lieferte der Ort Neuhausen bei Pfeffenhausen Hopfen an das Kloster St. Emmeram in Regensburg. Die Erhebung zum Markt erfolgte wahrscheinlich bereits im 13. oder spätestens im 14. Jahrhundert. Anlässlich des Beginns der Arbeiten an der Marktbefestigung erhielt Pfeffenhausen im Jahr 1401 sein Marktwappen. Eine Urkunde aus dem Jahr 1486 handelt von der Zinsfreiheit von Ziegeln für die Ringmauer des Marktes.
Vom 12. bis 16. Jahrhundert war Pfeffenhausen Stammsitz des Adelsgeschlechtes der Pfeffenhausener. So tritt in einer Urkunde aus dem Jahr 1133 ein Berchthold von Pfeffenhausen als Zeuge in Biburg und Parin auf. Bei einer Hofübergabe des Ebran von Wildenberg im Jahre 1305 siegelte ein Ritter Siegfried von Pfeffenhausen. Der bedeutendste Angehörige war wohl Konrad von Pfeffenhausen, der zeitweilig Kanzler Herzog Ludwigs war und am 3. September 1297 zum Bischof von Eichstätt gewählt wurde. Er starb 1305.
1488 war ein Pfeffenhausener Ritter Oberrichter in Straubing. Die Edlen von Pfeffenhausen hatten im Kloster Biburg bei Abensberg eine eigene Kapelle und eine eigene Grabstätte. Das Adelsgeschlecht der Pfeffenhausener erlosch im 16. Jahrhundert.
Vom Kloster Ebersberg als Grundherr ging Pfeffenhausen auf das Jesuitenkloster München über und 1782 an den Malteserritterorden. Mitte des 18. Jahrhunderts wird erwähnt, dass Pfeffenhausen die schönste Gattung des Landhopfens habe. Das heutige Bild des Marktes geht auf den Wiederaufbau nach einer Brandkatastrophe im Jahre 1779 zurück.
Im Jahr 1878 wurde die erste eigene Hopfensiegelordnung eingeführt, und ein Jahr später erhielt Pfeffenhausen das offizielle Hopfensiegelrecht. Anlässlich der Bundeshopfenschau 1951 in München wurde Pfeffenhausener Siegelhopfen mit dem Siegerpreis ausgezeichnet.
Die Gebietsreform brachte am 1. Juli 1972 die Eingliederung der Gemeinde Holzhausen. Am 1. Mai 1978 kamen die Gemeinden Egg, Pfaffendorf, Niederhornbach und Oberlauterbach sowie große Teile der aufgelösten Gemeinde Rainertshausen hinzu.
Der Markt Pfeffenhausen pflegt freundschaftliche Beziehungen mit der polnischen Stadt Jaworzyna Slaska. Die Partnerschaft wurde am 2. Juni 2001 mit einer Partnerschaftsurkunde besiegelt.
Gemeindewappen
Schon im Jahr 1401 erhielt Pfeffenhausen von Herzog Heinrich dem Reichen ein Wappen verliehen. Das traditionsreiche Marktwappen trägt im geteilten Schild oben die Rauten in den Landesfarben weiß-blau und unten einen roten Pfeff (Dompfaff oder Gimpel). Die ältesten Siegel, die ab 1412 häufig auf Urkunden zu finden sind, haben im unteren Teil, vermutlich aus Raumgründen, nur den Gimpelkopf.
Politik
Bürgermeister
- Erster Bürgermeister ist Karl Scharf (CSU). Er wurde 2014 mit 58,10 Prozent der Stimmen wiedergewählt.
Marktgemeinderat
Der Marktgemeinderat von Pfeffenhausen hat 16 Mitglieder (+ 1. Bürgermeister) und aufgrund der Kommunalwahl 2014 folgende Zusammensetzung:
- CSU: 8 Sitze + 1. Bürgermeister (2008: 6)
- SPD: 2 Sitze (2008: 3)
- Freie Wähler: 5 Sitze (2008: 5)
- Bündnis 90/Die Grünen: 1 Sitz
2008 erreichte zudem die Christlich Soziale Wähler/Bürger- und Umweltliste 2 Sitze.
Sehenswürdigkeiten
- Jagdmuseum Pfeffenhausen. Die Ausstellung der Jagdtrophäen und Präparate wurde von Josef Klinger gesammelt und zusammengestellt. Sie befindet sich im Dachgeschoss des Feuerwehrgerätehauses Pfeffenhausen und umfasst rund 100 Exponate.
- Pfarrkirche St. Martin. Die dreischiffige Hallenanlage im neugotischen Stil wurde 1888 erbaut. Der Turmunterbau stammt aus dem 15. Jahrhundert. Die Kirche wird wegen ihrer Größe auch als „Dom der Hallertau“ bezeichnet.
- Rathaus am unteren Markt, erbaut 1867 bis 1868
- Wallfahrtskirche zu Unserer Lieben Frau. Sie wurde 1734 bis 1737 bei der damaligen Klause am Klausenberg erbaut, um eine alte hölzerne Kapelle zu ersetzen. Im Inneren der Kirche zeigt eine Bilderreihe die Legende von der Entstehung der Wallfahrt zur Klausenkirche.
Bildung und Erziehung
- Volksschule Pfeffenhausen
- Nardini-Kindergarten
- St. Martin Kindergarten
- Waldkindergarten
- Pfarr- und Gemeindebücherei
Vereine
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Literatur
- Wolf-Armin Freiherr von Reitzenstein: Lexikon der bayerischen Ortsnamen, Verlag C. H. Beck, München 2006, ISBN 3 406 55206 4
Weblinks
Adlkofen – Aham – Altdorf – Altfraunhofen – Baierbach – Bayerbach bei Ergoldsbach – Bodenkirchen – Bruckberg – Buch am Erlbach – Eching – Ergolding – Ergoldsbach – Essenbach – Furth – Geisenhausen – Gerzen – Hohenthann – Kröning – Kumhausen – Neufahrn in Niederbayern – Neufraunhofen – Niederaichbach – Obersüßbach – Pfeffenhausen – Postau – Rottenburg an der Laaber – Schalkham – Tiefenbach – Velden – Vilsbiburg – Vilsheim – Weihmichl – Weng – Wörth an der Isar – Wurmsham